Ivory 1 - Insel der Lust - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
kann Austern nicht leiden. Ich hab mal eine probiert ... Nicht nur, dass sie widerlich geschmeckt hatte, mir wurde dann auch noch schlecht davon. Wie bei einer Lebensmittelvergiftung! Seitdem kann ich sie nicht mal riechen.«
Ein schelmisches Lächeln huschte über seine Lippen. »Gut zu wissen.«
»Ich esse keine Austern!«, warnte ich ihn und belegte den Tonfall absichtlich mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein, damit er merkte, wie ernst mir das war.
»Die hier sind absolut frisch. Von denen wird dir nicht schlecht!«
Meine Augen durchbohrten ihn. Ein Hauch von Verzweiflung begann in mir aufzuflackern, als ich ahnte, was mir nun bevorstand. »Ich kann sie nicht mal riechen!«, betonte ich noch mal.
Er nickte. »Okay.«
Etwas perplex sah ich zu, wie er sich von mir abwandte ... entfernte ... und irgendwo mitten im Sand stehen blieb. »Komm her, wir spielen jetzt!«
Ich dachte, ich hörte nicht richtig. Hatte er sich eben geschlagen gegeben? So leicht war das ... ein härterer Tonfall und ich hatte gewonnen? Ich war skeptisch.
Barfuß folgte ich seinen Spuren im Sand, stieg kindlich verspielt in jede einzelne Vertiefungen, die er hinterlassen hatte ... und dabei fiel mir gar nicht auf, dass er mich beobachtete. Erst, als er aus seinem letzten Fußabdruck herausstieg, damit ich ihn benutzen konnte, um mich direkt vor ihn zu stellen, zauberte er mir ein überraschtes Lächeln auf die Lippen. Ich hoffte inständig, er würde mich nun küssen und vermisste gleichzeitig meine High Heels, denn er war so viel größer als ich.
Im Augenwinkel sah ich den Angestellten, wie er die übergroße Decke im Schatten der hinteren Palmenreihen ausbreitete, bevor er uns allein am Strand zurückließ.
Santiago gab mir die gelbe Kugel, als wäre sie ein wertvolles Geschenk. »Halt sie fest!«
Ich nahm sie in meine Hände, befühlte die kreisförmigen Rillen, die in das harte Plastik eingraviert waren, und betrachtete sie ahnungslos von allen Seiten. Währenddessen griff er behutsam mit beiden Händen an meine Wangen. Ich sah zu ihm auf und als ich merkte, dass er mir mit seinem Gesicht entgegenkam, musste ich ihn sofort glücklich anstrahlen. Sein Mund senkte sich auf meine Lippen und begann, mich liebevoll zu küssen. Er gab mir seine Zunge, ich spürte seine feuchte Wärme und seine innige Nähe. Ich ließ alles zu, was er sich von mir nehmen wollte und obwohl er nur mein Gesicht in seinen Händen hielt, hatte ich das Gefühl, sie würden meinen ganzen Körper umfangen.
Meine Knie wurden weich und mir fiel fast die Kugel aus der Hand ... so sehr überwältigte mich seine Zuneigung. Als er sich von meinen Lippen löste, keuchte ich erregt und himmelte ihn mit meinen Blicken an. Doch er nahm mir die Kugel aus der Hand ... machte einen großen Schritt zur Seite ... holte aus ... und warf sie wie einen Schlagball hinaus aufs Meer.
Voller Stolz über die ansehnliche Distanz, die das kleine gelbe Ding durch seine Kraft zurückgelegt hatte, lächelte er mich an. »Na los, hol sie!«
Etwas perplex sah ich ihn an. »Du meinst schwimmen?«
Er lachte. »Ja ... schwimmen.«
»Ich ... ich soll für dich den Ball aus dem Wasser holen?«
»Sieht ganz so aus!« Er streichelte über meine Wange und gab mir einen motivierenden Klaps auf den Po.
Verlegen kämmte ich mit den Fingern durch meine Haare und war etwas unschlüssig. Aber ... einer von uns beiden musste sie ja wohl aus dem Wasser holen ... und wenn ich ihm damit einen Gefallen tat ...
Also drehte ich mich um, ging die paar Schritte durch den weichen Sand hinunter zum Meer. Im seichten Wasser hielt ich Ausschau nach der Kugel, die wie eine kleine Boje etwas weiter draußen vor sich hin trieb. Ich kniete nieder, klatschte mir salziges Nass ins Gesicht, tauchte einmal unter und begann danach zu schwimmen. Zum Glück gab es kaum Wellen. Es war auch nicht wirklich weit ... vielleicht dreißig, vierzig Meter. Wenig später war ich wieder zurück, presste meine langen Haare aus, richtete meinen Bikini ... und brachte Santiago die Kugel.
Er nahm sie, küsste mich kurz auf den Mund, holte aus ... und warf sie erneut, soweit er konnte, aufs Meer hinaus.
Ich musste lachen. Das war jetzt nicht sein Ernst?!
Er deutete wegweisend auf den Ozean.
»Was ist das für ein Spiel?«, beschwerte ich mich. »Boccia geht anders!«
Er lächelte. »Boccia geht so, wie ich dir das sage. Aber du hast recht, damit es nicht langweilig wird, will ich dich laufen sehen! Ich zähle bis
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