Ivory 1 - Insel der Lust - Erotischer Roman - Sex Leidenschaft Erotik und Lust
bisexuell?«
»Nein. Ich hab keine Gefühle dabei, wenn ich mit einer Frau schlafe. Santiago hat mich schon ein paarmal dazu gezwungen und das letzte Mal im Penthouse hätte es wieder so laufen sollen.«
»Warum hast du mich dann nicht Keathan überlassen? Es war doch deine Entscheidung ...«
Jetzt kam David plötzlich ins Stocken, er starrte wieder durch die Fensterfront ins dunkle Nichts und er nickte nachdenklich. Dann fanden seine Augen zurück zu mir und seine wundervolle Stimme verriet fast so etwas wie ein kleines Geständnis. »Ich weiß es nicht.«
Ich nickte auch ... und war gerührt von dem winzigen Hoffnungsschimmer, den er mir damit geschenkt hatte. »Mehr wollte ich nicht ...«, versicherte ich ihm. »Wenn ich jetzt schlafen gehe, darf ich dich noch auf die Wange küssen?«
»Du kannst mich auch auf den Mund küssen, wenn du möchtest ...«
Liam zog ein angewidertes Gesicht und Hayle löste sich freiwillig aus der Umarmung. Mein Herz machte einen Freudensprung ... Ich kletterte am Couchtisch vorbei über Liams Füße und kniete mich zwischen Davids Beine. Er legte seine Hände an meine Taille und kam mir mit seinem edlen, hübschen Gesicht so nahe, dass er damit in meiner Kehle unweigerlich eine kleine Atemnot verursachte. Mit einem Finger hob er mein Kinn an und führte seine leicht geöffneten Lippen an meine. Ich erwiderte den sanften Druck gefühlvoll und inhalierte sehnsüchtig seinen warmen Atem. Doch schon im nächsten Moment löste er sich von mir und lehnte sich entspannt zurück.
Mein Herz raste.
David lächelte. »Das macht dich jetzt auch nicht glücklich, oder?«
Ich versuchte, mich wieder zu fangen und atmete tief durch. »Ich wäre gern der dritte Junge an deiner Seite.«
Er lachte amüsiert. »Ich kann dich umoperieren, wenn du möchtest ...«
»Nein danke ... ist schon okay so.« Schweren Herzens stand ich zwischen seinen Beinen auf und wünschte auch den zwei Glücklichen eine Gute Nacht.
Beim Einschlafen genoss ich triumphierend meinen kleinen Hoffnungsschimmer. Ich wusste es ... Irgendetwas an mir fand David anziehend. Und irgendetwas an ihm ließ mich fast Santiago vergessen. Das schockierte mich plötzlich und das durfte ich nicht zulassen. Vielleicht war es einfach nur der Reiz des Verbotenen, des Unmöglichen, aber es gab keine Perspektive und bestimmt kein Happy End für uns und deshalb musste ich diese Geschichte verdrängen ... oder zumindest wollte ich es versuchen.
***
Mein fremdbestimmtes Tagesprogramm setzte sich fort und so fuhren wir auch in der zweiten Woche regelmäßig hinaus zum Schnorcheln. Santiago fehlte mir von Tag zu Tag immer mehr. Ich fühlte mich zurückversetzt in die einsame Zeit in meiner Wohnung, direkt nach unserer ersten schicksalhaften Begegnung. Es war eine ähnliche Situation wie jetzt, die Ungewissheit machte mich verrückt. Ich malte mir Horrorszenarien aus, dass er vielleicht ein anderes Mädchen kennengelernt haben könnte. Bestimmt war ich ihm nicht genug. Kein Wunder, bei dieser ungerechten Verteilung der Geschlechter hier im Haus, eigentlich musste ich ja direkt damit rechnen, dass sich das irgendwann mal ändern würde. Ich hoffte inständig, sie würde nicht hübscher sein als ich. Ziemlich sicher würde er sich nach blonden Haaren sehnen, vielleicht auch nach einem größeren Busen. Skeptisch betrachtete ich mich täglich im Spiegel.
Meine Nächte waren schlaflos, ich sehnte mich nach seinen Händen, nach seiner Wärme und seiner Liebe. Es gab Momente, da sehnte ich mich sogar danach, von ihm hart angefasst zu werden. Ich wollte ihn einfach nur spüren ... oder noch lieber, vor ihm knien, ich wollte für ihn leiden, um ihm damit meine Liebe zu beweisen. Dieser Teil meiner Fantasie wurde von Nacht zu Nacht stärker. Ich merkte, wie die Genugtuung über die in meinen Gedanken erfundenen körperlichen Züchtigungen die Qualen meiner Sehnsucht überdeckte ... und mir sogar Befriedigung verschaffte.
***
Eines Nachts, nachdem ich wieder intensiv fantasiert hatte und die Feuchtigkeit zwischen meinen Schenkeln überhandnahm, musste ich dringend ins Bad, um mich zu waschen. Doch schon beim Öffnen der Badezimmertür erschrak ich, als das Licht bereits brannte. Zögernd trat ich ein und hielt mir sofort die Hand vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken. Mein Blick fiel auf David. Er lag auf dem Boden der Felsendusche, sein sonst so blasser Rücken war krebsrot und nass. Er atmete keuchend ...
Ich kniete mich neben ihn,
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