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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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Desmond verliebt war. Erst in den frühen Morgenstunden schlief Margaret ein.
    Am Montag nachmittag brachte David nach der Schule Annettes Gepäck. Margaret hatte ihn darum gebeten und war überrascht, daß er es nicht von selbst angeboten hatte. Es ärgerte sie, daß er die hübsche Annette in geradezu auffälliger Weise übersah. Er war freundlich zu ihr, aber gleichgültig.
    Um nicht mehr an diese verflixte Party denken zu müssen, fuhr Margaret in die Stadt und gab für Gardinen und Bettdecken mehr Geld aus als sie sich eigentlich leisten konnte. Dann kaufte sie leichtsinnigerweise noch einen hübschen Teppich und einen neuen Nachttisch. Sie sagte sich, es würde schon wieder Geld hereinkommen, und Annette sollte nicht in den tristen, langweiligen Möbeln wohnen, wenn Cecilys Zimmer so hübsch eingerichtet war. Auf den Toilettentisch stellte Margaret ein gerahmtes Foto von Bruce Seton.
    An diesem Abend stand Annette lange vor dem Foto und betrachtete es. Dies war das Bindeglied, das zwei Fremde zusammenhalten sollte. Deshalb war sie hier. Ob diese Bindung sich als stark genug erweisen würde?
    Während der Monate Juni und Juli wurde ihnen beiden klar, daß das Gemeinsame, das sie hatten, stark genug war, und sie fanden sich in ein freundliches, harmonisches Miteinander. Cecily zeigte sich aufgeschlossen und herzlich gegenüber Annette und bat Margaret einige Male, sie zum Essen mitzubringen. Ian mochte sie auch und nannte sie ein feines, vernünftiges Mädchen. Nach einigem Überlegen fügte er hinzu, daß sie auch ein hübsches Mädchen sei. Die beiden Nichten blieben tolerant, aber das war auch alles. Sie kamen jetzt nicht mehr so häufig auf die Farm, und obgleich Margaret gern einmal mit Philippa allein gesprochen hätte, war sie froh, nicht ständig von Elinor in Anspruch genommen zu werden.
    Und Margaret selbst? Sie war rundherum glücklich und zufrieden. In den stillen Stunden, wenn ihre Nichte nicht da war, schrieb sie wieder.
     
     

12
     
    David, einst der bescheidenste aller Männer, benahm sich gegenüber Margaret und Annette gleich schlecht. Er war eifersüchtig. Das Mädchen stand Margaret schon näher, als er ihr jemals stehen konnte. Einmal beklagte er sich darüber, daß er mit ihr nie allein sei, und aus diesem etwas verdrehten Trotz heraus gestattete er Annette sogar, die Korrekturfahnen des Buches zu lesen.
    An einem Samstag kam er stolz mit zwei in Papier verpackten Fahnenexemplaren des Buches an. Margaret trank mit ihrer Nichte gerade Kaffee und hatte keine Ahnung, daß die Korrekturfahnen schon gelesen und das Buch so weit fortgeschritten war. Sie fragte unschuldig: »Was ist das? Neue Bücher?«
    Er antwortete betont gleichmütig: »Nein, das sind nur Abzüge von einem Buch, das mein Freund Jerry Dixon mir geliehen hat.«
    Margaret hielt die Luft an und wurde rot, aber Annette streckte die Hand aus und sagte beiläufig: »Zeig mal her. Wie sehen denn solche Abzüge aus?«
    Zu Margarets Ärger gab David ihr ein Exemplar und sagte dabei ebenso beiläufig: »Da hast du’s, ich habe es schon gelesen. Mich würde interessieren, wie es dir gefällt.«
    Margaret ging mit ihm auf die Veranda hinaus. »Wie konntest du das nur tun?« brachte sie mühsam hervor.
    Er schämte sich nun doch ein wenig seiner Eifersucht, die ihn dazu veranlaßt hatte, Margaret in diese Situation zu bringen.
    »Warum nicht?« verteidigte er sich. »Das Buch wird schon bald in allen Läden zu haben sein, und du bekommst dann auch deine Belegexemplare. Natürlich wirst du es Annette erzählen. Wenn sie jetzt bei dir wohnt, mußt du es ihr erzählen.«
    »Natürlich werde ich ihr nichts davon sagen. Schrecklich, wenn ich daran denke, was sie von dem Buch halten wird. Es war einfach gemein von dir.«
    »Schon möglich, aber ich wollte ganz einfach sehen, was du für ein Gesicht machst. Stirbst du nicht vor Neugier, deine Worte einmal gedruckt zu sehen? Ich kann dir nur sagen, es ist dadurch besser geworden.«
    »Wirklich? Wie aufregend. Komm morgen auf jeden Fall zu uns.« Beruhigt verabschiedete er sich.
    Annette ließ sich stundenlang nicht blicken. Am späten Nachmittag kam sie aus ihrem Zimmer herunter, entschuldigte sich: »Tut mir leid, ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist. Ich habe jedes Zeitgefühl verloren. Das ist wirklich ein faszinierendes Buch, hast du es schon gelesen?«
    Natürlich hatte Margaret es in der Stille ihres Zimmers in einem Zug durchgelesen und sich stellenweise über gelungene Passagen

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