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Ja, Liebling

Ja, Liebling

Titel: Ja, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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gefreut, an anderen Stellen aber über kleine Fehler und Irrtümer geärgert. Im ganzen aber war sie recht zufrieden damit.
    Annette fuhr fort: »Es wird dir bestimmt gefallen, es ist einmal etwas ganz anderes. Gar nicht hochgestochen, so einfach und voller Verständnis, dabei schrecklich lustig und an manchen Stellen ein bißchen traurig. Wenn ich nur den Autor kennen würde. Seltsamer Name: A. Luca. Ich glaube sicher, daß da eine Frau dahintersteckt.«
    Margaret wurde rot und murmelte etwas Unverständliches. Das Mädchen sagte: »Da die Autorin angeblich durch Vorhänge in die Häuser blickt, handelt es sich bestimmt um ein Pseudonym.«
    Der Name Luca gefiel Margaret überhaupt nicht. Jerry Dixon hatte ihn erfunden. Annette wartete nicht auf Antwort, sondern redete begeistert weiter. »Ich bin sicher, das Buch wird ganz toll einschlagen. Sobald es erscheint, werde ich mir ein Exemplar davon kaufen.«
    Margaret hätte am liebsten gesagt: Tu das nicht, ich bekomme sechs davon, und außer dir und David gebe ich sie doch keinem. Statt dessen schlug sie nur einen Spaziergang vor.
    Glücklicherweise ging Annette am folgenden Tag allein spazieren, so daß David und Margaret voller Erregung, aber doch ausführlich über das Buch sprechen konnten. Für sie gehörte das zu den hübschesten Erlebnissen, daß man über die eigene Arbeit reden und auch einmal die Meinung eines anderen hören konnte. Besonders dann, so sagte sie sich in edler Selbsterkenntnis, wenn diese Meinung durchaus positiv ausfiel; ganz anders wird es sein, wenn die Kritiker erst mal zur Feder greifen.
    Bevor er sich verabschiedete, sagte er: »Sie warten schon auf dein nächstes Buch. Es soll in möglichst kurzem Abstand danach erscheinen. Hast du schon angefangen?«
    »Kaum. Ich würde Jahre brauchen, um noch ein Buch zu schreiben. Ich glaube nicht, daß es mir noch einmal gelingt.«
    Er sah sie streng und ganz wie Hervey an. »Du kannst es! Du mußt! Wenn du das Buch nicht schreibst, hast du nichts Gescheites zu tun und langweilst dich.«
    Nichts zu tun? An diese Worte mußte sie in den folgenden Wochen oft denken.
    Zwei Abende später hielt um zehn Uhr ein Taxi vor ihrer Tür. Margaret trat aus dem Haus und sah Philippa auf die Veranda kommen. Ihre Nichte trug den zweijährigen Sohn auf dem Arm und zog einen widerspenstigen Spaniel hinter sich her. Margaret starrte völlig perplex den Taxifahrer an, der Philippa einen Karton nachtrug, aus dem ein lautes, wütendes Fauchen und Miauen erklang. Durch ein Loch kam eine gelbe Pfote mit ausgestreckten Krallen herausgefahren. Er stellte den Karton auf der Veranda ab und schleppte dann vier Koffer herbei. Margaret spürte, wie ihr Herz nach unten rutschte. Philippa wollte also bei ihr einziehen.
    Automatisch begrüßte sie ihre Nichte und nahm ihr das schlafende Kind vom Arm. Als das Mädchen den Taxifahrer bezahlt hatte, sagte sie: »Mein Gott, wie kalt. Ich hoffe, du hast ordentlich eingeheizt. Margot, ich werde jetzt hier wohnen.«
    »Ja, das habe ich mir schon gedacht, ich meine — wegen Hund und Katze. Was sollen wir mit denen anfangen? Komm mit ’rein, dann legen wir Nick solange in Felicitys Bettchen.«
    Philippa holte die Koffer in den Flur, schloß die Tür ab und ließ dann die Katze los. Die sprang sofort auf den Schirmständer und krümmte sich dort fauchend zusammen. Die beiden fingen die Katze ein, steckten sie wieder in den Karton und gingen nach oben. Margaret trug das Kind, Philippa zerrte den Hund hinter sich her.
    Warum hatte sie den Hund und die Katze mitgebracht? Sie mochte doch keine Tiere, und der Hund gehörte Desmond. Sie taten Margaret leid, weil sie aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen wurden, und auch Philippa tat ihr natürlich leid. Sie mußte sich aber zu ihrer Schande eingestehen, daß sie sich selbst am meisten leid tat.
    Oben sagte sie: »Schade, aber dieses Zimmer ist nicht sehr freundlich. Das eigentliche Gästezimmer bewohnt Annette, und hier schlafen nur die Kinder, wenn ich sie hier habe. Das Zimmer ist groß, aber ich bin noch nicht dazugekommen, es zu renovieren. Hoffentlich macht es dir nichts aus.«
    Philippa sah sich unzufrieden um. »Warum bekomme ich nicht Cecilys Zimmer?«
    Doch da blieb Margaret fest. »Ich habe ihr versprochen, das Zimmer immer für sie bereitzuhalten. Deswegen mußte auch Annette nach oben ziehen. Versuche, dich damit abzufinden.«
    Sie legten das Kind schlafen. Dann drehte sich Philippa um.
    »Ich habe Desmond verlassen, ich konnte es

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