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Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming

Titel: Jack Fleming 01 - Vampirdetektiv Jack Fleming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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vielleicht stimmt hier was nich', also hab ich mich erstmal umgesehen, ob auch keine Einbrecher drinne sind.«
    »Erzählen Sie weiter.«
    »Gott sei Dank war'n da keine, und das war auch gut so, denn – ich schwöre, dass es die Wahrheit ist – da ging er doch glatt raus und hat den Safe weit offen stehen lassen. Ich meine, wie unvorsichtig kann man denn noch sein?«
    »Tsk-tsk. Wirklich unvorsichtig.«
    »Nun ja, da dacht' ich mir, es war ja 'ne Schande, wenn das ganze Geld in die falschen Hände fällt, also sollt' ich mich vielleicht für ihn darum kümmern.«
    »Sehr umsichtig von Ihnen.«
    »Nich', das dacht' ich auch. Da lagen 'ne Menge große Scheine herum, und ich hab nix, um sie wegzupacken, also nehm' ich mir den großen Umschlag aus dem Safe, der so leer aussieht. Da sind nur zwei Blatt Papier drin, die nehmen kein' Platz weg, also stopf ich das Geld da rein und nehm' den gesamten Kladderadatsch mit. Als ich wieder in meine Bude komm', zähl ich die Sachen durch, und dabei seh' ich mir die Blätter genauer an.«
    »Und was stand drauf?«
    »Sie sehen so aus, als ob 'n Kind mit 'ner Schreibmaschine rumgespielt hat. Auf beiden Blättern steht wirres Zeug aus Kommas, Zahlen, Fragezeichen und anderem Kram, auf beiden Seiten geht das so. Ich denke mir gleich, das ist ein Code, und ich mag Rätselspiele, also versuche ich mich mal dran.«
    »Und?«
    »Und es war gar nich' so leicht, aber ich schaffte es, und das Zeug auf diesen Seiten reicht aus, dass der gesamte Staat hier hochgeht.«
    »Was ist es also?«
    »Eine Erpressungsliste. Da steh'n große Namen drauf, die würden Sie nicht auf so was vermuten. Da steh'n die Namen, wo sie wohnen, die Stelle, wo das Zeug liegt, das gegen sie verwendet wird, alles. Ich hab's nachgeprüft.«
    »Ach hören Sie schon auf, Benny?«
    »Ich schwör's! Ich hab' sie hier, und jetzt muss ich sie loswerden.«
    »Warum? Und warum ich?«
    »Weil Sie nich' auf der Liste steh'n, weil Sie neu in der Stadt sind und keiner von den Kerlen Sie kennt.«
    »Welche Kerle?«
    »Einer von Luckys Jungs und andere. Die gehören zur Paco-Gang und sind schon seit Tagen hinter mir her. Ich komm nich' aus der Stadt raus. Die Bahnhöfe werden überwacht. Ich kann kein Auto kaufen, kein Boot, nicht mal'n Fahrrad, ohne dass sie es rausfinden.«
    »Und das wollen Sie mir aufhalsen? Geben Sie es an die Cops.«
    »Merken Sie denn gar nichts? Auf der Liste stehen auch Cops – Richter, Anwälte, Zeitungsleute – jeder, der was zu verbergen hat, steht drauf. Wenn ich zu ihnen gehe, begraben sie die Sache und mich dazu. Ich hab's versucht. Aber Sie sind sauber, Sie können was damit anfangen, Sie können daraus 'ne Story machen.«
    »Und was wollen Sie von mir?«
    »Nur etwas Hilfe, um aus der Stadt rauszukommen. Danach kann ich selbst auf mich aufpassen.«
    Was das Nachdenken über langfristige Konsequenzen von auf die Schnelle getroffenen Entscheidungen anging, war ich schon immer ein Schwachkopf gewesen. »Was haben Sie sich so gedacht?«
    »Sie sind 'n ehrlicher Kerl, also kann ich Ihnen vertrauen. Ich geb' Ihnen ein paar Scheine, und Sie kaufen mir einen Wagen, aber auf ihren Namen, und dann fahren wir aus der Stadt raus. Sie setzen mich in irgendeinem Kaff im nächsten Staat ab, dann mache ich mich alleine auf die Socken. Dafür behalten Sie den Wagen und die Liste. Lucky und seine Jungens kenn' Sie nicht, also sind Sie auch sicher.«
    »Klingt ganz vernünftig. Wann?«
    »Jetz' gleich. Ich muss heute noch raus, ehe meine Nerven zum Teufel sind. Geh'n Sie in die Gasse da vorne, und warten Sie dort auf mich. Wenn die Luft rein ist, bin ich inner Minute da.«
    Ich betrat die Gasse und ging etwa bis zur halben Länge hinein, ehe ich stehen blieb und mich umdrehte. Es war schummrig und still. Ich nahm meinen Hut ab und wischte mit einem Taschentusch über das Schweißband. Meine einzige Gesellschaft bestand in einer einohrigen Katze, die den Müll durchkämmte. Durch die Mitte der Gasse lief ein schmales Rinnsal, und über mir hing irgendwelche Wäsche schlaff und lustlos zum Trocknen aufgespannt. Ich hoffte nur, dass Benny sich beeilte.
    Lange bevor ich es aufgesteckt hätte, tauchte seine dürre Gestalt am anderen Ende der Gasse auf. Sein Gang war ein sonderbares Hüpfen, als ob er immer wieder losrennen wolle und es sich in allerletzter Sekunde anders überlege. Schnaufend schloss er zu mir auf. Sein Blick flitzte unruhig in alle möglichen Richtungen. Bei all der Knete, die er für sich in Anspruch

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