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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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hier bleiben; für mich ist es eine Abwechslung. Jack, haben Sie eine Telefonnummer, unter der ich Sie erreichen kann?«
    »Ähm, ja, eine Sekunde.« Ich kritzelte Bobbis Nummer auf einen Zettel. »Dort können Sie eine Nachricht für mich hinterlassen.«
    »Und werden Sie mir Bescheid sagen, was mit diesem Kerl Braxton geschieht?«
    »Sobald ich es selbst weiß.«
    Ihre Augen leuchteten. »Danke. Danke Ihnen beiden.«

7
     
    Wir verabschiedeten uns. Keinem von uns beiden war nach Reden zu Mute. Escott wälzte schwere Gedanken, und ich war zu ausgelaugt, zu enttäuscht, um mich unterhalten zu wollen. Allerdings nicht zu müde, um nicht ab und zu in den Rückspiegel zu sehen. Viele Scheinwerfer ließen ihr Licht über das Glas spielen, aber keines stammte von einem schwarzen Lincoln.
    Escott hatte seine übliche Abendessenszeit verpasst, also fuhr ich nach seinen Anweisungen zu einem kleinen deutschen Café, das ein paar Blöcke vom Loop entfernt lag. Er bestellte auf Deutsch, wobei er kaum einen Blick auf die Tageskarte warf, die mit Kreide auf einer Tafel über der Kasse geschrieben hing. Wir suchten uns eine Nische, machten es uns gemütlich und warteten auf sein Essen.
    »Danke für das Märchen mit dem Gift. Ich wollte gerade sagen, dass es ein Autounfall gewesen war.«
    »Aber bitte«, sagte er und richtete gedankenverloren einen Salzstreuer nach dem Karomuster der Tischdecke aus. »Ein Unfall wäre akzeptabel gewesen, aber vielleicht hätte sie nach entsprechenden Berichten gesucht. Ein ähnliches Problem besteht bei Krankenblättern, aber die sind schwieriger zu beschaffen.«
    »Du glaubst doch nicht, dass sie meine Geschichte überprüft, oder? Sie macht auf mich nicht diesen Eindruck.«
    »Nein, sicher nicht, aber wenn man schon lügen muss, sollte die Lüge einfach bleiben und schwer nachzuweisen sein.«
    »Was hältst du von ihr?«
    »Eine interessante Frau; ihre Geschichte klang sehr hübsch. Sie kam mir zu gut vor, um wahr zu sein.«
    »Du mochtest sie nicht?«
    »Gefühle sind der Feind des klaren Gedankens; meine Einschätzungen haben nichts mit persönlichen Vorlieben zu tun.«
    »Dann formuliere ich es mal so: Was störte dich an ihr?«
    Auf dem Karomuster nahm der Pfefferstreuer seinen Platz neben dem Salzfässchen ein. »Sie kam mir schrecklich alt vor.«
    »Sie ist immerhin zweiundsiebzig.«
    »Ich spreche von ihrem Geisteszustand. Man kann zweiundsiebzig oder zweiundneunzig sein und sich innerlich immer noch jung fühlen.«
    »Die Menschen sind unterschiedlich.«
    »M-hmm. Nun ja, nennen wir es meine natürliche Vorsicht. Du warst ebenfalls vorsichtig. Warum gabst du ihr Miss Smythes Telefonnummer, und nicht deine eigene?«
    Ich zuckte die Achseln. »Darüber habe ich zu dem Zeitpunkt eigentlich nicht nachgedacht. Du wirst bald unterwegs sein, und ich halte mich häufig bei Bobbi auf.«
    »Und vielleicht machst du dir auch Sorgen, dass Braxton Gaylen meine Nummer abschwatzt oder aus ihr herauspresst und die dazugehörige Adresse herausfindet.«
    Ich nickte stirnrunzelnd. »Stimmt wohl. Ich habe allerdings dem Hausdetektiv gesagt, dass er nach ihm Ausschau halten soll; bei Bobbi sollte also alles in Ordnung sein. Der Zwerg hat zwar einen Sprung in der Schüssel, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er gegen eine alte Lady Gewalt anwendet.«
    »Zweifellos, aber Gewalt kommt manchmal aus den unerwartetsten Richtungen. Mir fällt da ein ganz erbärmlicher Fall ein: Zwei Kinder erstachen ihre Großmutter, um sich in den Besitz ihrer Katze zu bringen.«
    Escotts Bestellung wurde aufgetragen und unterbrach damit die Unterhaltung. Bei dem Geruch der dampfenden Gerichte und seiner Geschichte begann mein Magen zu revoltieren.
    »An der Ecke habe ich einen Druckstore gesehen. Ich muss mir noch ein paar Sachen besorgen«, sagte ich. »Bin in ein paar Minuten wieder da.«
    Er nickte und konzentrierte sich auf das Zerteilen seiner Mahlzeit.
    Mein Einkauf versorgte mich mit Mundwasser, Schuhkrem, neuen Taschentüchern und einer Hand voll Kleingeld zum Telefonieren. Ich zwängte mich in die Telefonzelle und gab der Dame von der Vermittlung Arbeit.
    Diesmal ging meine Mom an den Apparat und kaute mir während der nächsten Minuten das Ohr mit dem jüngsten häuslichen Krisenbericht ab. Webber und Braxton waren am folgenden Vormittag wieder aufgetaucht, aber glücklicherweise war mein Bruder Thom zum Frühstück vorbeigekommen. Die letzten drei Generationen der Fleming-Männer sind eher großwüchsig

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