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Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen

Titel: Jack McEvoy 05 - Unbekannt verzogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Sache vorzudringen. Und sein Lachen sagte Pierce, dass er nicht sonderlich viel Mitgefühl für seine missliche Lage aufbrachte. Zeller war unverheiratet, und Pierce konnte sich nicht erinnern, dass er mal eine längere Beziehung gehabt hatte. Schon auf dem College hatte er Pierce und seinen Freunden geschworen, nie im Leben monogam zu werden. Er kannte auch die Frau, um die es ging. In seiner Funktion als Sicherheitsexperte war er auch dafür zuständig, über das Internet Nachforschungen über angehende Mitarbeiter und Investoren anzustellen. Dabei hatte er manchmal eng mit Nicole James zusammengearbeitet, der Leiterin des firmeneigenen Nachrichtendiensts. Das hieß, der ehemaligen Leiterin des firmeneigenen Nachrichtendiensts.
    »Ja, ich weiß«, sagte Pierce, obwohl er darüber nicht mit Zeller sprechen wollte. »Ich hätte auf dich hören sollen.«
    »Na ja, vielleicht heißt das ja, du denkst hin und wieder auch noch an was anderes als an deine Rente und triffst dich demnächst mal morgens draußen in Zuma mit mir.«
    Zeller wohnte in Malibu und ging jeden Morgen surfen. Es war fast zehn Jahre her, dass Pierce regelmäßig mit ihm auf den Wellen geritten war. Im Übrigen hatte er beim Auszug aus dem Haus am Amalfi Drive nicht einmal sein Board mitgenommen. Es war oben auf den Deckenbalken in der Garage.
    »Ich weiß nicht, Code. Wie du weißt, habe ich immer noch das Projekt. Ich glaube nicht, dass sich an meiner Zeiteinteilung viel ändern wird, bloß weil sie …«
    »Ganz genau, sie war nur deine Verlobte, nicht das Projekt.«
    »So habe ich es nicht gemeint. Ich glaube nur nicht, dass ich …«
    »Was ist mit heute Abend? Ich komme bei dir vorbei. Wir ziehen wieder los wie in den alten Zeiten. Zieh deine schwarzen Jeans an, Alter.«
    Zeller lachte aufmunternd. Pierce nicht. Solche alte Zeiten hatte es nie gegeben. Pierce war nie ein Aufreißertyp gewesen. Er war der Bluejeans-, nicht der Blackjeanstyp. Lieber verbrachte er den Abend über einem Rasterelektronenmikroskop im Labor, als in einem Club alkoholbefeuert sexuelle Abenteuer zu suchen.
    »Da muss ich dich leider enttäuschen, Code. Ich habe noch Verschiedenes zu tun und muss heute Abend noch mal ins Labor.«
    »Hank, Mann, du musst den Molekülen auch mal eine Pause gönnen. Wenigstens einen Abend mal einen drauf machen. Jetzt komm schon, das rückt dir den Kopf wieder gerade, bringt endlich mal auch deine Moleküle wieder auf Vordermann. Du kannst mir alles über dich und Nicki erzählen, und ich werde so tun, als würdest du mir Leid tun. Ich versprech’s dir.«
    Zeller war der einzige Mensch auf Erden, der ihn Hank nannte, ein Name, den Pierce nicht ausstehen konnte. Allerdings wusste Pierce nur zu gut, dass es keinen Sinn hatte, Zeller zu sagen, er solle damit aufhören, weil es nur zur Folge hätte, dass ihn sein Freund ständig so nennen würde.
    »Ruf mich ein andermal an, okay?«
    Zeller gab widerstrebend auf, und Pierce versprach ihm, sich nächstes Wochenende einen Abend freizuhalten. Was das Surfen anging, machte er keine Versprechungen. Sie hängten auf, und Pierce legte das Telefon in die Basisstation. Er nahm seinen Rucksack und ging zur Wohnungstür.

 
     
     
     
     
     
     
     
    2
    Pierce benutzte seine Chipkarte, um in das Parkhaus von Amedeo Technologies zu fahren, und parkte den 540er auf seinem Stellplatz. Als er auf den Eingang des Firmengebäudes zuging, öffnete sich dieser, sobald ihn der Wachmann am Schalter hinter der Isolierglastür erkannt hatte.
    »Danke, Rudolpho«, sagte Pierce, als er an ihm vorbeiging.
    Er benutzte seinen elektronischen Schlüssel, um mit dem Aufzug in die zweite Etage zu fahren, wo sich die Verwaltungsbüros befanden. Er blickte zu der Kamera in der Ecke hoch und nickte, obwohl er bezweifelte, dass Rudolpho ihn beobachten würde. Es wurde alles für später digitalisiert und aufgezeichnet. Falls es je benötigt würde.
    Im zweiten Stock öffnete er das Kombinationsschloss an der Tür seines Büros und trat ein.
    Er sagte: »Licht«, und ging hinter seinen Schreibtisch.
    Die Deckenbeleuchtung ging an. Er schaltete seinen Computer ein und gab nach dem Booten die Passwörter ein. Um noch kurz nach seinen E-Mails zu sehen, bevor er sich an die Arbeit machte, steckte er das Telefonkabel ein. Er arbeitete gern nachts, wenn er das Labor für sich allein hatte.
    Aus Sicherheitsgründen ließ er den Computer nie an oder an eine Telefonleitung angeschlossen, wenn er nicht daran arbeitete. Aus dem gleichen

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