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Jack Reacher 01: Größenwahn

Jack Reacher 01: Größenwahn

Titel: Jack Reacher 01: Größenwahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Hand zu nehmen.«
    »Soviel ist sicher«, sagte Finlay. »Er hat schon damit angefangen. Hat uns erklärt, Joe und Stoller müßten zurückgestellt werden. Wir müssen alle an der Sache Morrison arbeiten. Und zwar nur wir, keiner von außerhalb, keiner vom FBI. Er sagt, der Ruf des Departments steht auf dem Spiel. Und er treibt uns schon in eine Sackgasse. Es sei offensichtlich, daß Morrison von jemandem umgebracht wurde, der gerade aus dem Gefängnis raus ist. Von jemandem, der vor langer Zeit von Morrison dort reingesteckt wurde und jetzt auf Rache aus ist.«
    »Und das ist eine verdammt teuflische Sackgasse«, sagte Roscoe. »Wir müssen die Akten der letzten zwanzig Jahre durchgehen und jeden Namen in jeder Akte überprüfen, wo Straferlaß abgelehnt wurde. Und zwar im gesamten Bundesstaat. Das kann uns Monate kosten. Er hat Stevenson deswegen von der Straße abgezogen. Bis das hier vorbei ist, sitzt er am Schreibtisch. Und ich auch.«
    »Das ist mehr als eine Sackgasse«, sagte Finlay. »Es ist eine verschlüsselte Warnung. Niemandem in unseren Akten ist ein solcher Racheakt zuzutrauen. Ein solches Verbrechen hatten wir noch nie hier. Wir wissen das. Und Teale weiß, daß wir es wissen. Aber wir können nicht sagen, daß es ein Täuschungsmanöver ist, oder?«
    »Können Sie ihn nicht einfach ignorieren?« fragte ich. »Einfach tun, was zu tun ist?«
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Stieß einen Seufzer zur Decke aus und schüttelte den Kopf.
    »Nein, wir arbeiten direkt unter den Augen des Gegners, Im Moment hat Teale keinen Grund anzunehmen, daß wir irgend etwas wissen. Und so soll es auch bleiben. Wir müssen uns naiv stellen und unschuldig verhalten, klar? Das wird unseren Einflußbereich einschränken. Aber das größte Problem ist seine Befehlsgewalt. Wenn ich einen Haftbefehl oder so etwas haben will, brauche ich seine Unterschrift. Und die werde ich sicher nicht bekommen, oder?«
    Ich zuckte die Schultern.
    »Ich habe nicht vor, einen Haftbefehl zu benutzen«, sagte ich. »Haben Sie mit Washington telefoniert?«
    »Sie rufen mich zurück. Ich hoffe nur, daß Teale nicht vor mir zum Hörer greift.«
    Ich nickte.
    »Was Sie brauchen, ist eine Zweigstelle«, sagte ich. »Was ist mit Ihrem Kumpel beim FBI in Atlanta? Von dem Sie mir erzählt haben? Könnte man sein Büro als eine Art Zweigstelle nutzen?«
    Finlay dachte darüber nach. Nickte.
    »Keine schlechte Idee«, sagte er. »Ich werde inoffiziell vorgehen müssen. Ich kann Teale schließlich nicht um eine offizielle Anfrage bitten, oder? Ich werde heute abend von zu Hause aus anrufen. Der Mann heißt Picard. Netter Bursche, Sie werden ihn mögen. Er stammt aus dem French Quarter, unten aus New Orleans. Hat vor einer Million Jahren eine Zeitlang in Boston verbracht. Großartiger Kerl, sehr klug, sehr gerissen.«
    »Sagen Sie ihm, daß das Ganze in aller Stille vor sich gehen muß«, sagte ich. »Wir wollen seine Leute hier unten nicht sehen, bis wir fertig sind.«
    »Und was machst du mit Teale?« fragte Roscoe mich. »Er arbeitet für die Leute, die deinen Bruder umgebracht haben.«
    Ich zuckte wieder die Schultern.
    »Hängt davon ab, wieviel er damit zu tun hatte«, antwortete ich. »Der Mörder war er nicht.«
    »Nicht?« fragte Roscoe. »Woher weißt du das?«
    »Er ist nicht schnell genug«, erwiderte ich. »Hinkt mit einem Spazierstock herum. Ist zu langsam, um eine Pistole zu benutzen. In jedem Fall zu langsam für Joe. Er war auch nicht der Psychopath. Zu alt und nicht kräftig genug. Und der Handlanger war er auch nicht. Das war Morrison. Aber wenn er sich mit mir anlegt, sitzt er tief in der Scheiße. Ansonsten: zum Teufel mit ihm.«
    »Also, was jetzt?« fragte sie.
    Ich sah sie achselzuckend an. Antwortete nicht.
    »Ich denke, Sonntag ist der Stichtag«, sagte Finlay. »Sonntag wird irgendein Problem für sie gelöst sein. Daß Teale hier ist, wirkt irgendwie provisorisch, oder? Der Mann ist fünfundsiebzig. Er hat keinerlei Polizeierfahrung. Es ist ein Provisorium, um sie bis Sonntag zu retten.«
    Der Summer auf dem Schreibtisch ertönte. Stevensons Stimme fragte über die Sprechanlage nach Roscoe. Sie mußten noch Akten überprüfen. Ich öffnete die Tür für sie. Aber sie blieb stehen. Ihr war etwas eingefallen.
    »Was ist mit Spivey?« fragte sie. »Drüben in Warburton? Er hatte den Befehl, den Angriff auf Hubble zu arrangieren, richtig? Also muß er wissen, wer ihm den Befehl gegeben hat. Man sollte ihn mal fragen. Könnte

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