Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
völlig Ihrer Meinung«, stimmte sie ihm zu. »Sie wissen, dass wir die von Dad gewählte Konstruktion immer gehasst haben. Durch Einflüsse von außen kann sich alles ändern, nicht wahr?«
    »Um vierzehn Uhr«, sagte Forster. »Übermorgen. Ich weiß nicht, wer’s sein wird, aber ich schicke Ihnen einen guten Mann. Einverstanden?«
    »Übermorgen um vierzehn Uhr«, wiederholte Marilyn. Sie nannte die Adresse. »Das ist großartig. Danke, David.«
    Ihre Hand zitterte, und der Hörer klapperte auf dem Telefon, als sie auflegte.
    »Sie haben den Treuhandvertrag nicht angefordert«, bemerkte Hobie.
    Sie zuckte nervös mit den Schultern.
    »Das war nicht nötig. Der Vertrag ist nur eine Formalität. Das hätte ihn misstrauisch gemacht.«
    Hobie überlegte kurz. Dann nickte er.
    »Okay«, sagte er. »Übermorgen. Vierzehn Uhr.«
    »Wir brauchen Sachen zum Anziehen«, bemerkte sie. »Das Ganze soll eine geschäftliche Besprechung sein. In dieser Aufmachung können wir nicht daran teilnehmen.«
    Hobie grinste. »Ich mag Sie in dieser Aufmachung. So gefallen Sie mir beide. Aber ich denke, dass der alte Chester hier seinen Anzug für die Besprechung wiederhaben kann. Sie bleiben, wie Sie sind.«
    Marilyn nickte vage. Sie war zu erschöpft, um weiter auf diesem Punkt zu beharren.
    »Los, in die Toilette«, sagte Hobie. »Morgen Nachmittag um zwei dürft ihr wieder rauskommen. Benehmt euch, dann bekommt ihr täglich zwei Mahlzeiten.«
    Sie gingen schweigend vor Tony her. Er machte die Toilettentür hinter ihnen zu, ging durchs abgedunkelte Büro zurück zu Hobie.
    »Übermorgen ist viel zu spät«, erklärte er. »Verdammt noch mal, Hawaii weiß noch heute Bescheid! Allerspätestens morgen, stimmt’s?«
    Hobie nickte. Der Ball senkte sich im grellen Schein der Flutlichtlampen herab. Der Outfielder sprang hoch. Der Zaun am Spielfeldrand schien den Ball magisch anzuziehen.
    »Ja, das wird knapp.«
    »Es wird beschissen knapp. Wir sollten einfach abhauen.«
    »Das kann ich nicht, Tony Ich habe mein Wort verpfändet, deshalb brauche ich diese Aktien. Aber die Sache geht in Ordnung. Mach dir deswegen keine Sorgen. Übermorgen Nachmittag um halb drei gehören die Aktien mir, um drei sind sie auf meinen Namen registriert, um fünf sind sie verkauft, und wenn’s Zeit zum Abendessen wird, sind wir längst fort. Übermorgen ist alles vorbei.«
    »Aber das ist eine verrückte Idee! Einen Anwalt hinzuziehen? Wir können hier keinen Anwalt brauchen.«
    Hobie starrte ihn an.
    »Einen Anwalt«, wiederholte er langsam. »Weißt du, worauf unser Rechtswesen basiert?«
    »Worauf?«
    »Fairness«, sagte Hobie. »Fairness und Gleichheit vor dem Gesetz. Bringen sie einen Anwalt mit, sollten wir auch einen mitbringen, nicht? Damit es fair zugeht.«
    »Mein Gott, Hook, zwei Anwälte können wir hier erst recht nicht brauchen.«
    »Doch, das können wir«, widersprach Hobie. »Ich denke, wir sollten noch einen hinzuziehen.«
    Er ging um die Empfangstheke herum und nahm auf dem Stuhl Platz, auf dem Marilyn gesessen hatte. Das Leder war noch warm von ihrem Körper. Er zog die Gelben Seiten aus einem Fach und schlug sie auf. Griff nach dem Telefonhörer und drückte die Neun, um eine Leitung zu bekommen. Dann benutzte er die Spitze seines Hakens, um mit sieben präzisen kleinen Bewegungen eine Nummer einzutippen.
    »Spencer Gutman«, sagte eine zuvorkommende Stimme. »Was können wir für Sie tun?«

    Sheryl lag auf dem Rücken und hing an einem Tropf, dessen Nadel mit Heftpflaster auf ihrem linken Handrücken befestigt war. Der Tropf bestand aus einem quadratischen Polyäthylenbeutel, der hinter ihr an einem ausladenden Ständer aus Edelstahl hing. Der Beutel enthielt eine Flüssigkeit, und Sheryl konnte den Druck spüren, mit dem sie in ihre Hand sickerte. Sie fühlte, dass ihr Blutdruck erhöht war. Die Flüssigkeit in dem Beutel sah klar wie dickes Wasser aus, wirkte jedoch erstaunlich gut. Ihre Schmerzen hatten allmählich nachgelassen und sie ruhig und schläfrig gemacht.
    Plötzlich hörte sie ein Geräusch. Sie öffnete die Augen und sah die weiße Zimmerdecke. Dann richtete sie den Blick aufs Fußende ihres Betts. Das kostete sie große Anstrengung. Dort unten standen zwei Leute. Ein Mann und eine Frau. Beide musterten sie. Sie trugen Uniform. Hemd mit kurzem Arm, dunkelblaue Hose, breite Schuhe. Die Hemden hingen voller Namensschilder und Plaketten. Und sie hatten Gürtel, an denen alles mögliche Zeug baumelte; Gummiknüppel, Funkgerät,

Weitere Kostenlose Bücher