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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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dranzubleiben?«
    »Das konnten wir gar nicht«, erwiderte der zweite Kerl. »Die ganze Wagenkolonne ist sehr langsam gefahren. Wie ein Leichenzug. Da wären wir sofort aufgefallen. Wir konnten uns doch nicht einfach einem Leichenzug anschließen, stimmt’s?«
    »Was war mit dem großen Kerl von den Keys?«
    »Der ist schon früh abgehauen. Wir haben ihn wie befohlen laufen lassen und nur auf Mrs. Jacob geachtet. Wer sie war, hat sich ziemlich bald rausgestellt. Sie ist noch eine Weile dageblieben und dann mit den Soldaten weggegangen.«
    »Und was habt ihr dann gemacht?«
    »Wir haben uns das Haus angesehen«, sagte der erste Kerl. »Alles dicht und zugesperrt. Also sind wir nach Garrison gefahren und haben uns nach dem Hausbesitzer erkundigt. Das Verzeichnis der Haus- und Grundbesitzer liegt in der dortigen Stadtbibliothek auf. Als Hausbesitzer war ein gewisser Leon Garber eingetragen. Wir haben die Bibliothekarin gefragt, was sie über ihn weiß, und sie hat uns einfach das Lokalblatt gegeben. Auf Seite drei hat ein Bericht über den Mann gestanden. War gerade einem Herzleiden erlegen. Witwer, einzige Hinterbliebene seine Tochter Jodie, geschiedene Mrs. Jacob, die eine noch junge, aber sehr tüchtige Fachanwältin für Steuerrecht bei der Anwaltsfirma Spencer Gutman Ricker Talbot in der Wall Street ist und hier in New York City am Lower Broadway wohnt!«
    Hobie nickte langsam und tippte mit dem spitzen Ende des Hakens in einem hektischen kleinen Rhythmus auf die Schreibtischplatte.
    »Und wer war dieser Leon Garber genau? Warum all die Soldaten bei seiner Beerdigung?«
    »Militärpolizist«, erwiderte der erste Kerl.
    Der zweite Kerl nickte. »Mit drei Sternen und jeder Menge Orden pensioniert. Hat vierzig Jahre lang gedient, war in Korea, Vietnam, überall.«
    Hobie hörte zu klopfen auf. Er saß wie erstarrt da, und aus seinem Gesicht wich alle Farbe, sodass die Haut - bis auf die leuchtend rosa Brandnarben, die im Halbdunkel zu glühen schienen, wächsern wurde.
    »Militärpolizist«, wiederholte er leise.
    So blieb er lange Zeit sitzen. Er saß einfach nur da und starrte ins Leere, dann nahm er seinen Haken vom Schreibtisch, drehte ihn vor seinen Augen hin und her, als wolle er ihn genau untersuchen, und ließ die schwachen, durch die Lamellenjalousien einfallenden Lichtstrahlen seine Konturen beleuchten, Der Haken zitterte, deshalb umfasste er ihn mit seiner linken Hand und hielt ihn ruhig,
    »Militärpolizist«, sagte er nochmals, während er weiter den Haken anstarrte. Dann sah er zu den beiden Männern auf den Sofas.
    »Geh raus«, sagte er zu dem zweiten Kerl.
    Der Mann wechselte einen raschen Blick mit seinem Partner, dann ging er hinaus und schloss die Tür hinter sich. Hobie schob seinen Drehsessel zurück und stand auf. Er kam hinter dem Schreibtisch hervor, ging um die Sofas herum und blieb direkt hinter dem ersten Kerl stehen, der wie gelähmt dasaß und nicht wagte, sich nach Hobie umzusehen.
    Er hatte Kragenweite einundvierzig, was bedeutete, dass der Durchmesser seines Halses etwa dreizehn Zentimeter betrug, wenn man annahm, dass der menschliche Hals einem mehr oder weniger gleichmäßigem Zylinder glich - eine Annahme, von der Hobie seit jeher gern ausging. Hobies wie der Großbuchstabe J geformter Stahlhaken hatte einen Innendurchmesser von zwölf Zentimetern. Er bewegte sich rasch, schob den Haken blitzschnell nach vorn und legte ihn dem Sitzenden von hinten um die Kehle. Dann trat er zurück und zog mit aller Kraft daran. Der Kerl warf sich nach hinten, kroch förmlich über die Lehne nach oben und bemühte sich verzweifelt, mit seinen Fingern unter das kalte Metall zu gelangen, um den würgenden Druck zu mindern. Hobie grinste und zerrte noch stärker. Der Haken war an ein schweres Lederformstück genietet, das an seinen halb fehlenden Unterarm angepasst war und sich in einer Ledermanschette fortsetzte, die den Bizeps seines Arms fest umschloss. Der Teil unterhalb des Ellbogens diente nur zur Stabilisierung; der obere Teil, dessen Durchmesser kleiner als der des Ellbogengelenks war, nahm den gesamten Zug auf und verhinderte wirksam, dass der Haken vom Armstumpf gerissen werden konnte. Hobie zog und zerrte, bis das Keuchen zu einem stoßweisen Ächzen wurde und das gerötete Gesicht des Kerls blau anzulaufen begann. Dann ließ er wieder etwas locker und beugte sich zum Ohr des anderen hinunter.
    »Dein Freund hat Prellungen am Kinn. Wo zum Teufel kommen die her?«
    Der Kerl ächzte und

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