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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Herz als riesigen Muskel, der sanft in seiner Brust pochte.
    So warteten sie zehn Minuten, dann öffnete sich die Verbindungstür, und Dr. McBannerman kam herein: eine eher unscheinbare, schwarzhaarige Frau im weißen Arztkittel, die ein Stethoskop wie ein Symbol um den Hals hängen hatte und eine besorgte Miene machte.
    »Jodie«, sagte sie zur Begrüßung, »das mit Leon tut mir schrecklich Leid.«
    Das war zu neunundneunzig Prozent echt, aber eine gewisse Besorgnis war unüberhörbar. Sie macht sich Sorgen, sie könnte wegen eines Kunstfehlers verklagt werden, dachte Reacher. Die Tochter des Verstorbenen war Anwältin, und nun kreuzte sie unmittelbar nach der Beerdigung hier in der Praxis auf. Jodie spürte diese Besorgnis ebenfalls und nickte, was eine beruhigende kleine Geste war.
    »Ich bin nur vorbeigekommen, um Ihnen zu danken. Sie haben ihn wirklich wundervoll betreut. Er hätte in keinen besseren Händen sein können.«
    McBannermans Anspannung löste sich. Sie lächelte, und Jodie sah wieder zu dem Schnittbild auf.
    »Welches Teil hat also schließlich versagt?«, wollte sie wissen.
    McBannerman folgte ihrem Blick und zuckte leicht mit den Schultern.
    »Nun, so gut wie alle, fürchte ich. Das Herz ist ein großer, komplexer Muskel, es schlägt und schlägt, dreißig Millionen Mal im Jahr. Hält es so zwei Komma sieben Milliarden Schläge durch, was neunzig Jahre sind, sprechen wir von Altersschwäche. Ist es nach eins Komma acht Milliarden Schlägen - nach sechzig Jahren - am Ende, sprechen wir von vorzeitigem Herztod. Den bezeichnen wir als Amerikas größtes Gesundheitsproblem, aber tatsächlich bedeutet das nur, dass das Herz früher oder später einfach zu schlagen aufhört.«
    Sie machte eine Pause und sah Reacher an. Er glaubte eine Sekunde lang, sie habe bei ihm irgendein Symptom entdeckt. Dann begriff er, dass sie darauf wartete, seinen Namen zu hören.
    »Jack Reacher«, sagte er. »Ein alter Freund Leons.«
    Sie nickte, als sei damit ein Rätsel gelöst.
    »Ah, der berühmte Major Reacher. Er hat oft von Ihnen gesprochen.«
    Sie setzte sich, musterte ihn unverhohlen interessiert. Ihr Blick glitt über sein Gesicht, dann ruhte er auf seiner Brust. Reacher wusste nicht, ob sie das aus beruflichem Interesse tat oder nur die Brandspuren vom Mündungsfeuer der Pistole begutachtete.
    »Hat er auch über andere Dinge gesprochen?«, fragte Jodie. »Ich hatte den Eindruck, irgendetwas habe ihm Sorgen gemacht.«
    McBannerman wandte sich ihr leicht erstaunt zu, als denke sie: Nun, alle meine Patienten machen sich irgendwelche Sorgen - zum Beispiel über Leben und Tod.
    »Was für Dinge?«
    »Weiß ich selbst nicht genau«, erwiderte Jodie. »Vielleicht über etwas, in das er durch einen Mitpatienten verwickelt worden ist?«
    McBannerman zuckte mit den Schultern und wollte die Frage schon verneinen, als ihr schließlich doch noch etwas einzufallen schien.
    »Nun, einmal hat er mir erzählt, er habe eine neue Aufgabe.«
    »Hat er gesagt, worum es sich handelte?«
    McBannerman schüttelte den Kopf.
    »Einzelheiten hat er nie erwähnt. Anfangs sah es so aus, als wolle er sie erst gar nicht übernehmen. Als habe ihm jemand etwas Lästiges aufgedrängt. Aber später hat er sich dafür engagiert. So sehr, dass seine EKGs sich verschlechterten, was mir überhaupt nicht gefiel.«
    »Hatte seine Aufgabe etwas mit einem anderen Patienten zu tun?«, fragte Reacher.
    Sie schüttelte erneut den Kopf.
    »Keine Ahnung. Möglich ist’s natürlich. Draußen im Wartezimmer sitzen die Patienten oft lange beieinander. Sie unterhalten sich. Er sind alte Menschen, die sich häufig langweilen und einsam sind.«
    »Wann hat er zum ersten Mal darüber gesprochen?«, hakte Reacher nach.
    »März? April? Jedenfalls bald nach seiner Entlassung aus der Rehabilitation. Nicht lange vor seiner Reise nach Hawaii.«
    Jodie starrte sie entgeistert an. »Er war auf Hawaii? Das habe ich nicht gewusst.«
    McBannerman nickte. »Er hat einen Termin versäumt, und als ich ihn nach dem Grund dafür gefragt habe, hat er geantwortet, er sei für ein paar Tage auf Hawaii gewesen.«
    »Hawaii? Weshalb sollte er dorthin fliegen, ohne mir ein Wort davon zu sagen?«
    »Ich weiß nicht, was er dort wollte«, erwiderte McBannerman.
    »War er gesund genug für eine so weite Reise?«, fragte Reacher.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Nein, und ich glaube, er wusste, dass es eine Dummheit war. Vermutlich hat er die geplante Reise deshalb nicht erwähnt.«
    »Ab

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