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Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht

Titel: Jack Reacher 03: Sein wahres Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Tony
    Stones Hände fuhren hoch und knöpften das Hemd hastig auf. Er riss es sich vom Leib, stand dann mit dem Hemd in der Hand da und bebte vor Angst.
    »Legen Sie’s bitte ordentlich zusammen«, forderte Tony ihn auf. »Mr. Hobie mag seine Sachen gern ordentlich.«
    Stone tat sein Bestes. Dann legte er es sorgsam auf sein Jackett auf dem linken Sofa.
    »Rücken Sie die zwölf Prozent raus«, befahl Tony
    »Nein«, sagte Stone und ballte die Hände zu Fäusten.
    Danach herrschte wieder Stille. Schweigen und Dunkelheit.
    »Effizienz«, begann Tony wieder. »Darauf legen wir hier großen Wert. Sie hätten mehr auf Effizienz achten sollen, Mr. Stone. Dann wäre Ihr Unternehmen jetzt vielleicht nicht pleite. Was ist in Ihrem Fall also die effizienteste Methode für uns?«
    Stone zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Dann will ich’s Ihnen erklären«, sagte Tony »Wir wollen, dass Sie einwilligen. Wir wollen Ihre Unterschrift auf einem Stück Papier. Wie bekommen wir die am schnellsten?«
    »Die kriegen Sie nie, Sie Schwein!«, rief Stone. »Vorher melde ich Konkurs an. Beantrage Gläubigerschutz. Von mir bekommen Sie nichts. Überhaupt nichts! Meinetwegen verklagen Sie mich. Dann können Sie sich auf einen fünfjährigen Rechtsstreit gefasst machen.«
    Tony schüttelte den Kopf wie ein Lehrer, der zum x-ten Mal die falsche Antwort hört.
    »Machen Sie, was Sie wollen«, sagte Stone. »Meine Firma kriegen Sie jedenfalls nicht.«
    »Wir könnten Ihnen wehtun«, warnte Tony ihn.
    Stone senkte den Kopf. Sein Blick fiel auf den Schreibtisch. Dort lag noch immer seine Krawatte.
    »Ziehen Sie Mr. Hobies Hose aus!«, brüllte Tony
    »Nein, das werde ich nicht tun, verdammt noch mal!«, kreischte Stone ebenso laut.
    Der Kerl neben Tony griff unter seine linke Schulter. Stone glotzte ihn ungläubig an, als er eine kleine schwarze Pistole herauszog. Er hob sie mit einer ausgestreckten Hand bis in Augenhöhe und ging um den Schreibtisch herum auf Stone zu. Stones weit aufgerissene Augen fixierten die Waffe. Sie zielte auf sein Gesicht. Er zitterte und schwitzte. Der Kerl kam immer näher, bis die Mündung der Waffe Stones Stirn berührte. Die Mündung war hart und kalt. Stone wich zurück, um den Druck zu verringern. Stolperte, bemerkte nicht, dass der Mann seine andere Hand zur Faust ballte. Sah ihn nicht ausholen. Der Kerl verpasste ihm einen Magenhaken, und Stone klappte zusammen, sich windend, keuchend und würgend.
    »Runter mit der Hose, Sie Scheißkerl!«, brüllte Tony wieder.
    Der andere Mann verpasste ihm einen Tritt in die Rippen. Stone schrie auf, rang nach Atem und riss an seinem Gürtel. Er bekam ihn endlich auf. Fummelte an den Knöpfen und dem Reißverschluss herum, ehe er die Hose abstreifen konnte.
    »Stehen Sie auf, Mr. Stone«, sagte Tony ruhig.
    Stone rappelte sich auf, stand nach vorn gebeugt schwankend da: mit gesenktem Kopf, laut keuchend, die Hände auf den Knien. Sein Magen rebellierte. Dünne weiße, unbehaarte Beine ragten aus seinen Boxershorts, und die schwarzen Socken und Schuhe an seinen Füßen wirkten lächerlich.
    »Wir könnten Ihnen wehtun«, wiederholte Tony »Das wissen Sie jetzt, nicht wahr?«
    Stone nickte japsend. Er hielt beide Arme an seinen Magen gedrückt. Würgte und keuchte.
    »Das wissen Sie jetzt, nicht wahr?«, sagte Tony noch einmal.
    Stone zwang sich zu einem weiteren Nicken.
    »Sprechen Sie’s aus, Mr. Stone«, verlangte Tony »Sagen Sie, dass wir Ihnen wehtun könnten.«
    »Sie könnten mir wehtun«, keuchte Stone.
    »Aber das tun wir nicht. Das ist nicht die Methode, die Mr. Hobie bevorzugt.«
    Stone hob eine Hand, wischte sich Tränen aus den Augen und sah hoffnungsvoll auf.
    »Mr. Hobie zieht es vor, den Ehefrauen wehzutun«, sagte Tony »Effizienz, wissen Sie? Das führt rascher zum Erfolg. Deshalb sollten Sie jetzt wirklich an Marilyn denken.«

    Der gemietete Taurus war niedrig, wendig und viel schneller als der Bravada. Er hatte eine gute Straßenlage, zog sicher durch Kurven und war leise.
    Er war auf der Route 9 nach Norden unterwegs und hatte auf dem Beifahrersitz die Straßenkarte von Hertz ausgebreitet. Brighten lag auf halber Strecke zwischen Peekskill und Poughkeepsie direkt am Fluss. Daneben hatte er die Adresse des alten Ehepaars auf einem Notizblockzettel aus Dr. McBannermans Praxis liegen. Er fuhr konstant fünfundsechzig Meilen.
    Nach einer Stunde befand er sich wieder auf Höhe von Garrison und hatte vor, weiter nach

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