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Jack Taylor fährt zur Hölle

Jack Taylor fährt zur Hölle

Titel: Jack Taylor fährt zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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– Griechenland an. Beckham als Kapitän hatte gerade ein überaus erstaunliches Tor erzielt. Wenn man das Einsnull von Schole dazu rechnete, lief es auf ein griechisches Lebewohl hinaus. Der englische Kommentator war in seiner Schwärmerei ballistisch geworden. Sogar Beckhams Mohikanerhaarschnitt war fast verziehen. Das Telefon klingelte. Ich sagte:
    »Ja.«
    Ein Auge auf dem Fernseh.
    »He, großer Junge.«
    »Hallo, Kirsten.«
    »Was machen Sie?«
    »Glotze Fußball.«
    »Wollen Sie mit mir spielen?«
    Ich seufzte. Nicht so doll wie meine Mutter, aber von Herzen. Sagte:
    »Eigentlich nicht.«
    »Och, kommen Sie, Jack, Sie machen keinen Spaß.«
    »Ich bin allerdings zu einer Party eingeladen.«
    »Oh, ich liebe Partys.«
    »Dann treffen wir uns hier in einer Stunde.«
    »Ich zähle die Minuten.«
    Klick.
    Stellte den Fernseh ab. Duschte lau, warf einige Ludes ein und unterzog meine unermessliche Garderobe einer eingehenden Prüfung. Dachte: weißes Hemd, Jeans und Pullover; den Pullover vielleicht für über die Schulter, sehr, sehr locker. Hätte ich eine Sonnenbrille gehabt, hätte ich sie mir auf den Kopf stecken können und wäre das Totalarschloch gewesen. Nein, der Wetterbericht hatte Regen angekündig t … echte Überraschun g … , und ich grub meinen polizeilichen Allwettermantel aus. Im Gegensatz zu mir wurde er mit zunehmendem Alter immer besser. Stellte den Kragen hoc h … So sieht es richtig schnittig aus. Sah in den Spiegel, und mir wurde klar: Ich war mein Vater geworden.
    Wann war das passiert?
    Ich nahm die Heckler & Koch und roch an der Mündung. Man konnte merken, dass sie vor Kurzem abgefeuert worden war. Ich wickelte sie in Wachstuch, kniete nieder und verstaute sie zwischen Bettfedern und Matratze. Wenn Janet diese Ebene des Saubermachens erreichen sollte, konnte sie das Traumgrundstück behalten.
    Zurück zur Garderobe. Ich holte das SKV , das E flüssig, das ich mir bei Stewart, dem Drogendealer, besorgt hatte. Er war sehr eindringlich gewesen, was die korrekte Dosierung betraf. Wenn man bei einer Abendeinladung mit einer möglichen Gattenmörderin und einem schwulen Beisammensein rechnet, braucht man jede nur mögliche Hilfe. Ich steckte es ein.
    Nahm die Treppe und lungerte im Empfang herum.
    Ein gelber Datsun hielt, der Wagenschlag ging auf, und ich sah ein langes nylonbestrumpftes Bein. Hätte Kirsten einen kürzeren Rock angehabt, wäre sie festgenommen worden. Er war aus glänzendem PVC , und obenrum trug sie was Ärmelloses. Rot. Das Haar trug sie zerzaust. Das Wort gefällt mir. Suggeriert Bett und heftigen und immer heftigeren Sex. Mrs Bailey saß am Empfang. Sie sagte:
    »Da fallen einem die Wörter ›Fratz‹ und ›Wildfang‹ ein.«
    Diese Wörter gefielen mir nicht. Ich ging vor die Tür, Kirsten drehte eine Pirouette und fragte:
    »Recht so?«
    »Kaum zu übersehen.«
    Zwei junge Burschen gingen vorüber und machten:
    »Heiland.«
    Sie bedachte sie mit einem geräumigen Lächeln. Ich sagte:
    »Ich reise nicht in einem gelben Auto.«
    »Zu dick aufgetragen?«
    »Es passt nicht ins Bild.«
    »Es ist ein Mietwagen. Gehen wir zu Fuß.«
    Sie hakte sich unter, und ihr Parfum stellte schwindelerregende Dinge mit meinem Kopf an. Sie sagte:
    »Paris.«
    »Was?«
    »Mein Duft.«
    »Lesen Sie neuerdings Gedanken?«
    »Nur schmutzige.«
    Als wir uns Terence’ Wohnung näherten, blieb sie stehen, sagte:
    »Augenverdammtekackeblick mal.«
    »Ja?«
    »Hier herum wohnt Terence.«
    »Es ist seine Party. Wenn wir nicht hingehen, weint er.«
    Sie sah mich stechend an, sagte:
    »Sie nehmen mich auf eine Party von dieser Obertucke mit?«
    »Er hat gesagt, es ist eine Siebzigerjahrefete. Sie kommen mir vor wie ein Siebzigerjahremädchen. Habe ich da falschgelegen?«
    Sie sah mich sehr prüfend an, fragte:
    »Wo sind Sie drauf?«
    »Wie bitte?«
    »Kommen Sie, Taylor, ich bin doch nicht von gestern. Koks ist es nicht; dazu labern Sie nicht genug. Etwas Weichere s … Doppeltes Valium?«
    »Quaaludes.«
    Sie war entzückt, kreischte fast:
    »Die werden noch hergestellt! Scheiße, wo sind meine Eagles- LP s?«
    Wir hatten Terrys Bude in der Merchant’s Road erreicht, in meiner Jugend in jeder Beziehung eine Sackgasse, jetzt schicke Apartments und Gewerbe wie Schönheitsoperationspraxen. Sein Gebäude war aus erlesenstem Connemara-Granit. Aus dem widerspenstigen Boden gehauen, um den Neureichen als Fassade zu dienen. Ich klingelte, und wir wurden durchgesummt. Kirsten sagte:
    »Ich kann nicht

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