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Jack Taylor fliegt raus

Jack Taylor fliegt raus

Titel: Jack Taylor fliegt raus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Schlimmstes Szenario: Ich kriege den Job.
    Unterwegs kehrte ich bei Zhivago Records ein. Der Geschäftsführer, Declan, gehörte einer seltenen und immer seltener werdenden Gattung an, er war aus Galway. Er sagte:
    »Wie läuft’s?«
    »Okay.«
    »Mann, was haben sie denn mit deinem Haar gemacht?«
    »Das ist eine Nr. 3.«
    »Das ist eine Affenschande. Was klebt’n da so?«
    »Das ist Gel.«
    »Ach so. Als du reingekommen bist, dachte ich ers t … «
    »Ich möchte eine Schallplatte kaufen; könnten wir also vielleicht das müßige Geplauder unterlassen?«
    »Unwirsch, unwirsch. Was hatte dir denn vorgeschwebt?«
    »Joy Division.«
    Er brach in Gelächter aus. »D u … ?«
    »Heiland Jesus, möchtest du mir eine Schallplatte verkaufen oder lieber nicht?«
    »Das ›Best of‹-Album. Das ist genau richtig.«
    »Okay.«
    Er ging etwas mit dem Preis runter und ich nahm an, dass er seinen Schnitt gemacht hatte. Draußen atmete ich tief ein und sagte wie ein Regisseur:
    »Un d … bitte.«

 
     
     
    »Linda legte ihm die Hand auf den Arm. ›Weißt du,
    du brauchst das nicht zu tun.‹
    Ich drehte mich ein bisschen überrascht zu ihr um.
    ›Wir wollen aber doch herausfinden, was als Nächstes
    passiert, oder?‹
    ›Ich habe vergessen‹, sagte Linda, ›dass du mich
    benutzt. Ich bin eine Idee für einen Film.‹
    Chili sagte: ›Wir benutzen einander.‹«
    Elmore Leonard, Be Cool

D as Büro der Firma war in der Lower Abbeygate Street. Ich ging hinein und eine Empfangsfrau bat mich zu warten, indem sie sagte:
    »Gleich ist Mr Reynolds für Sie da.«
    Ich saß kaum, als sie mich auch schon aufrief. Als ich sein Büro betrat, sah mich der Mann hinter dem Schreibtisch an, und dann sah er mich gleich noch einmal an. Ich warf einen Blick auf seine Hände. Die Knöchel waren verfärbt und verletzt. Wir starrten einander an. Ich sagte:
    »Überraschung!«
    Er stand auf, ein großer Mann, alles Muskeln, und sagte:
    »Wir haben keine freien Stellen.«
    »Zu schade. Dabei könnte ich so schön als Schläger arbeiten. Auf Mietbasis.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    Ich hielt meine bandagierten Finger hoch und sagte:
    »Ihre Arbeit gefällt mir.«
    Er machte Anstalten, hinter seinem Schreibtisch hervorzukommen, und ich sagte:
    »Ich finde selbst hinaus.«
    Die Empfangsfrau lächelte mich scheu an und sagte:
    »Haben Sie den Job?«
    »Noch besser: Ich habe meinen Job erledigt.«
    Draußen holte ich wieder tief Atem. Ich hatte also bewiesen, dass es eine Verbindung gab, aber was brachte mir das? Rief Sutton an und berichtete ihm. Er sagte:
    »Na bitte, es läuft ja.«
    »Aber wohin?«
    »Zur Hölle, würde ich sagen.«
    »Da kennen wir uns wenigstens aus.«
    Abends zu Hause arbeitete ich mich langsam durch ein Sechserpack. Es klingelte. Ich machte auf und es war Linda, das Bankfräulein von oben. Sie machte:
    »Ja, Himmel noch mal, was ist Ihnen denn passiert?«
    »Nur ein Kratzer.«
    »Betrunken, nehme ich an.«
    »Wollten Sie irgendwas?«
    »Ich gebe heute Abend eine Party, nur ein paar Freunde.«
    »Und Sie laden mich ein?«
    »Äh, ja, es gibt aber ein paar Grundregeln.«
    »Ich komme trotzdem.«
    Und ich machte die Tür wieder zu. Hatte gerade ein frisches Bier geöffnet, als es wieder klingelte. Ich nahm an, das war’s dann gewesen mit der Party, und machte die Tür wieder auf. Es war Ann Henderson. Ich sagte:
    »Oh.«
    »Sie haben jemand anderen erwartet.«
    »Nein, ich dacht e … Kommen Sie rein.«
    Sie schleppte eine Ladung Einkaufstüten und sagte:
    »Ich dachte, Sie könnten eine solide Mahlzeit vertragen. Nein! Ich wusste, Sie könnten eine solide Mahlzeit vertragen. Aber zuerst brauche ich einen Schuss Colada.«
    »Piña colada?«
    Sie sah mich fast verächtlich an und sagte:
    »Das ist die höchste Dosis Koffein und Zucker in einem Schnapsglas.«
    »Ginge das nicht auch mit einem Scotch?«
    Noch so ein Blick.
    Sie fand die Küche. Keine große Kunst, weil es nur zwei weitere Räume gibt. Ich hörte, wie sie hervorstieß:
    »Ac h … d u … mei n … liebe r … Gott!«
    »Tut mir leid; ich bin nicht so recht zum Saubermachen gekommen.«
    »Kommen Sie rein. Ich mache gerade den Wein auf.«
    Ich ging hinein.
    Sie packte bereits Tüten aus, sichtete Töpfe, fragte:
    »Mögen Sie Spaghetti?«
    »Sollte ich nicht?«
    »Die sind was zu essen.«
    »Ich liebe was zu essen.«
    Nachdem sie den Wein eingeschenkt hatte, schickte sie mich weg. Ich setzte mich ins Wohnzimmer und trank das Bier fertig.

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