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Jack Taylor liegt falsch

Jack Taylor liegt falsch

Titel: Jack Taylor liegt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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Herzkaschperl, eine Gestalt in der Nähe der Tür. Brennweite eingestellt, Geheul im Kopf. Es war Sweeper, auf einem Sessel eingepennt. Ich konnte keinen Kater spüren. Warum nicht? Besorgnis. Sweeper hielt die 9 mm auf dem Schoß. Lieber keine ruckartigen Bewegungen machen. Hüstelte leicht. Er bewegte sich, und ich fragte:
    »Wo ist mein Kater?«
    Er schüttelte sich, schien überrascht, die Pistole vorzufinden, legte sie auf den Fußboden, sagte:
    »Sie sind mit Schmerzmitteln abgefüllt.«
    Mein Mund war taub, tat aber nicht weh. Mit taub konnte ich leben. Fragte:
    »Wer hat mich ins Bett gebracht?«
    Halbes Lächeln, dann:
    »Wir haben Sie auf dem Fußboden gefunden. Sie waren in schlechtem Zustand, mein Freund. Haben einen Arzt geholt, und der hat Sie bearbeitet. Das war vor zwei Tagen.«
    »Heiland.«
    »Die Clans haben Sie in Schichten bewacht. Sie werden natürlich einen Zahnarzt brauchen.«
    »Ich brauche Tee.«
    Er stand auf, und ich nickte in Richtung Pistole. Er sagte:
    »Wenn Sie die getragen hätten, wären Sie nicht zahnlos.«
    »Ich habe Pommes getragen. Wenn ich die Pistole getragen hätte, hätten die mich gezwungen, sie zu fressen.«
    »Haben die Sie überrascht?«
    »Die haben mich sogar verblüfft.«
    Er ging, um sich an die Bereitung des Tees zu machen, und ich stieg vorsichtig aus dem Bett. Benommen, aber funktionsfähig bewegte ich mich langsam dem Badezimmer entgegen und mied dabei den Spiegel. Ich war noch nie ein Ölgemälde, aber ohne Zähne war ich komplett der Hässlichkeit anheimgegeben. Sagte mir:
    »Verleiht dem Gesicht Charakter.«
    Klar. Das und eine 9 mm, dann werde ich vielleicht nicht mehr verhauen. Als ich schließlich nach unten kam, hatte ich ein Uni-Galway-Sweatshirt und verwaschene 501er an. Meine Eier waren grün und blau und geschwollen. Gelang mir, etwas lauwarmen Tee zu trinken, ließ den Toast aus. Sweeper reichte mir ein paar rotgrüne Kapseln und sagte:
    »Halten die Schmerzen auf Distanz.«
    Ich dachte an Koks, aber mit gebrochener Nase? Er sagte:
    »Ich habe das Kokain entfernt, falls die Polizei kommt.«
    Als ich nicht antwortete, sagte er:
    »Die Tiernans.«
    »Was?«
    »Brüder, die Burschen, die Sie vermöbelt haben. Sie hassen Landfahrer. Jetzt sind sie untergetaucht, aber wenn sie wiederauftauche n … , dann sag ich Ihnen Bescheid.«

Das Ende, soweit es erkennbar war,
War eine Konversation; höflich, kultiviert,
Beinah banal; man trank Kaffee mit Milch
Ohne Zucker. So trank man ihn
Für gewöhnlich. Nichts Seltsames dran.
Ich trank aber Tee …
Das war ungewohnt;
Passend für einen Aufruhr.
    Jeff O’Connell

A ußer einem Zahnarztbesuch wagte ich die nächsten paar Wochen nicht viel. Blieb zu Hause, blieb halb besoffen. Der Zahnarzt machte:
    »Arg h … «
    Das war nicht gut. Er fragte:
    »Was ist passiert?«
    »Gedränge beim Rugby.«
    Er sah mich so an, ließ es mir aber durchgehen. Anderthalb Stunden auf dem Stuhl, während er abscheuliche Dinge tat. Mein Mund war so voller Instrumente, dass ich damit einen Heimwerker-Zahnarzt hätte ausrüsten können. Als wir eine Pause machten, sagte ich:
    »Sagen Sie mir nichts über die Prozedur.«
    »Ich habe die meisten Fragmente entfernt un d … «
    »Bitte, Do c … , Sie können mir glauben. Ich will’s echt nicht wissen.«
    Wieder auf dem Stuhl, weitere Ausgrabungen. Schließlich machte er die Abdrücke, sagte:
    »InvierzehnTagenmüssteichdieneueneinsetzenkönnen.«
    »Können Sie solange nicht was Provisorisches einbauen?«
    Er schüttelte den Kopf und sagte:
    »Sie können mir glauben, wenn die örtliche Betäubung nachlässt, wird Ihre Zunge für Sie bereits eine Zunge zu viel sein.«
    Als ich mich zum Gehen anschickte, fragte er:
    »Sind Sie krankenversichert?«
    »Nein, und Zähne habe ich auch nicht: der irische Mann in all seinem Glanz.«
    »Na, immerhin haben Sie sich Ihren Humor bewahrt. Ich glaube, Sie werden ihn gebrauchen können.«
    »Danke, Doc. Es war mir ein Vergnügen, würde ich jetzt gern sagen können.«
    »Ich würde es mit dem Rugby ein bisschen langsamer angehen lassen.«
    Bei meinem letzten Fall hatte ich mit einem Polizisten namens Brendan Flood zu tun gehabt. Er hatte mich übelst unter die Füße genommen und mir die Finger der linken Hand gebrochen. Das war das erste Mal, dass ich ihn traf. Dann trat die Religion in sein Leben, und er lief mit fliegenden Fahnen zu Gott über. Löste dann tatsächlich den Fall und brachte mich dazu, meinen besten Freund umzubringen. Eine

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