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Jack Taylor liegt falsch

Jack Taylor liegt falsch

Titel: Jack Taylor liegt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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irgendjemand dazu bereit?«
    Ich fragte:
    »Wo ist dein Gepäck?«
    »In Jury’s Hotel.«
    »Da bist du abgestiegen? Ich habe aber doch ein Haus.«
    »Ja, das ist ja auch ganz toll, Kumpel, aber ich werde möglicherweise vögeln.«
    Dagegen ist schwer was zu sagen. Ich ließ mich einfach treiben. Keegan ist eine Naturgewalt, roh, machtvoll und unaufhaltsam. Am Eyre Square gibt es einen Nachtklub namens Cuba. Ich glaube nicht, dass es dafür eine gälische Übersetzung gibt. Zwei Uhr, ich bin mit Keegan und zwei Frauen, die er beschwatzt hat, dort. Sie scheinen ihn zu lieben. Er legt den Arm um eine der beiden, sagt:
    »Jack, ich liebe dieses Land.«
    »Dich liebt es bestimmt.«
    »Nur allzu wahr, mein Sohn; ich bin ein irisch-republikanischer Schweinehund.«
    Das mit englischem Akzent zu hören, bedeutet, man hat sehr lang gelebt. Der Geschäftsführer kam herüber, und ich dachte:
    »Oha.«
    Falsch. Er wollte fragen, ob er uns einen Sekt ausgeben darf. Keegan sagte:
    »Schaff’ Er ihn heran, Gevatter. Und zum Frühstück bitte Blutwurst.«
    Ich hielt mich zurück, im Zwielicht. Die nächste Stunde lang berichtete ich Keegan, was in den vergangenen Wochen vorgefallen war. Er sagte:
    »Du irrer Mistkerl, ich liebe dich.«
    Was man ihm auch vorwerfen mochte, wählerisch war er nicht. Er ließ die Mädels ein Bündel Banknoten sehen und sagte:
    »Vertraut meinen Instinkten, ich wette, ihr mögt klebrige Drinks mit Papiersonnenschirmche n … Hab ich recht?«
    Er hatte recht, und sie beteten ihn an. Er wandte sich mir wieder zu und sagte:
    »Die Brünette, der möchte ich den Arsch kaputtreiten, okay?«
    »Äm m … , ja.«
    »Die Stille, die nimmst du, okay?«
    »Danke. Glaube ich zumindest.«
    Dann wurde er ernst. Die ganze Schweinepriesterei, Vulgarität, die Hunter-S.-Thompson-Mätzchen fielen innerhalb einer Sekunde von ihm ab. Er sagte:
    »Jack, ich bin ein guter Bulle, das ist das Einzige, was ich kann, aber die Scheißkerle versuchen, mich loszuwerden. Ist nur eine Frage der Zeit, bis sie mich rausschmeißen.«
    »Kenn ich alles.«
    »Und deshalb werd ich dir nur eines sagen, Kumpel.«
    »Okay.«
    »Bleib an dem Fall dran. Alles andere ist unwichtig.«
    »Mach ich.«
    Dann schaltete er wieder auf John Belushi um und sagte zu den Mädels:
    »Also, wer will mir zuerst das Gesicht ablecken?«
    Nächster Morgen, Augen auf, zweimal hingekuckt. Ein Mädchen neben mir. Letzte Nacht kam hochgespült, zumindest bis Cuba. Sie sah wie etwa sechzehn aus. Ich lupfte die Decke, und, Scheiße, sie war nackt. Knastköder, etwas, wo der Staatsanwalt die Hand draufhatte. Sie regte sich, wachte auf und lächelte. Sagte:
    »Moin.«
    Ich hatte schon schlechtere Anfänge erlebt. Ich antwortete:
    »Selber Moin.«
    Sie kuschelte sich an mich, sagte:
    »Ach, ist das muckelig.«
    Dann etwas Distanz, sagte:
    »Danke, dass du aus meiner misslichen Lage so schamlos Vorteil gezogen hast.«
    »Äm m … «
    »Du bist ein echter Gent.«
    Also was denn nun. Von ihr ging eine Hitze aus, die mich richtig wach machte, und ich sagte:
    »Ich mach uns Tee und Toast.«
    »Können wir im Bett frühstücken?«
    »Klar können wir das.«
    »Jack, du bist der Größte.«
    Aus dem Bett, ich splitterfaser. Keine gute Idee. So verhauen, so alt, wie ich bin, funktioniert nackt nicht. Schnappte mir Hemd und Unterhose, und sie sagte:
    »Du bist gar nicht so schlecht in Form, weißt du das?«
    »Danke, oder.«
    Wo war mein Kater? Verdient hätte ich einen klassischen. Hatte noch nicht zugeschlagen. Unten fand ich ihre Handtasche, durchsuchte sie. Kleenex, Feuerzeug, Lippenstift, Schlüssel, Kondome. Mann, diese Mädels reisten vorbereitet. Ihr Portemonnaie samt Perso enthüllte, dass sie Laura Nealon, achtundzwanzig, war und als Handyverkäuferin arbeitete. Eine frische Packung Benson & Hedges; ich riss sie auf, entsicherte eine. Machte den Frühstückskram. Fand ein Tablet t – , mit der Hochzeit von Diane und Charlie drauf. Ortete sogar Servietten. Schaffte den Sums nach oben. Sie sagte:
    »Oh, Jack, ein Picknick.«
    Sie patschte neben sich aufs Bett. Ich wies das zurück und setzte mich auf die Bettkante. Falls sie einen Kater hatte, so war er nicht zu sehen. Aß tüchtig ihren Toast, fragte:
    »Darf ich deine Dusche benutzen?«
    »Natürlich.«
    »Möchtest du mitduschen?«
    »Äh, nein danke.«
    »Du bist nett, Jack, ich mag dich.«
    Schwer für mich, mit all dieser guten Energie fertigzuwerden. Mann, ich bin doch nur Kummer gewohnt. Der ist vertraut,

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