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Jack Taylor liegt falsch

Jack Taylor liegt falsch

Titel: Jack Taylor liegt falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Bruen
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singen?«
    »Synge, du Salzheini, Der Held der westlichen Welt.«
    »Ich war auf den Aran-Inseln.«
    »Darauf wäre ich nun nie gekommen.«
    »Holla, Barmann, zwei pints vom Schwarzen.«
    Dies gebrüllt, dann sagte er:
    »Die kennen mich hier schon.«
    »Ich bezweifle es nicht.«
    Er riss sich die Mütze vom Kopf und sagte:
    »Lies mal.«
    »Die Mütze?«
    »Da steht eine Botschaft drin.«
    Die Botschaft lautete: »Gute Gesundheit allen, die diese Mütze tragen.«
    Die pints kamen, und wir nahmen sie in Arbeit. Dann sagte er:
    »Ich habe ein neues Wort gelernt.«
    »Und wirst es mit mir teilen?«
    »Durchhin.«
    »Nützliches kleines Wort.«
    »Und du, Jack, du siehst aus, als wärest du ganz schön durchhin.«
    »Danke.«
    Ich berichtete ihm von den Schwänen. Er fragte:
    »Wie hoch war dein Honorar?«
    »Zwanzig Pfund.«
    »Was! Er hat dich pro Schwan bezahlt?«
    »Ich hab’s versiebt, Keegan.«
    »Dan n … bring’s in Ordnung.«
    »Ich werd’s versuchen.«
    Er schwieg. Ein schweigender Keegan ist ein beunruhigendes Tier. Ich sagte:
    »Schweig mich nicht voll.«
    »Ich habe eine Lösung für die Zigeunerkiste.«
    »Landfahrer, nicht Zigeuner.«
    »Schnurz. Mach was mit ihm.«
    »Falle stellen?«
    »So was. Besorg dir was Persönliches von den Opfern, versteck’s in seiner Wohnung, weg ist er.«
    Ich schüttelte den Kopf. Er sagte:
    »Komm, Jack, er ist Müll, eindeutig ein Bösi. Schaff den Abschaum von der Straße.«
    »Nein, kann ich nicht.«
    »Meinst du, du warst wirklich mal Bulle? Okay, dann mach ich’s für dich. Dein Kumpel, der Sweeper, der macht bestimmt mit.«
    »Macht er nicht.«
    »Was?«
    »Dazu ist er zu integer.«
    Keegan war angewidert und sagte:
    »Hier ist noch ein Wort, das ich gelernt habe: Schwachsinn.«
    Mit dem dritten Getränk intus sagte er mir:
    »Ich muss los.«
    »Piste?«
    »Nein, ich meine, ich muss zurück nach London.«
    »Wann?«
    »Morgen früh.«
    »Ach so.«
    »Mein Job steht auf dem Spiel. Ich bin bereits eine Woche überfällig.«
    »Fahr nicht weg.«
    »Der Job ist alles, was ich habe. Ohne ihn bin ich nichts.«
    Ich wusste, was er meinte. Nach so vielen Jahren klammerte ich mich immer noch an meine Polizisten-Persona. Der einzige funktionierende Abgleich mit der Wirklichkeit, einer der Gründe, weshalb ich den Mantel von der Materialausgabe behielt. Wie in dem Song: »I, I who have nothing.«
    Er griff in seine Jacke und sagte:
    »Du wirst was für die Nummer mit den Schwänen brauchen.«
    Drückte mir einen Gegenstand in die Hand. Ich wollte nachsehen, und er sagte:
    »Nicht hier; steck’s in die Tasche.«
    Ich steckte es in die Tasche, fragte:
    »Was zum Teufel ist das?«
    »Eine stun gun, für Elektroschocks.«
    »Fühlt sich an wie das Dings für Rinder.«
    »Dasselbe System, nur mit unwesentlich mehr Spannung dahinter.«
    »Sind die nicht illegal?«
    »Klar sind sie illegal, und das gehört sich auch so.«
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er das Ding in Galway gekauft hatte, und sagte:
    »Das hast du doch nicht durch den Dubliner Flughafen geschmuggelt?«
    »Kannst du schweigen? Ich hab’s gegen Koks eingetauscht.«
    »Und woher hast du gewusst, dass der Betreffende welches brauchte?«
    »Ich bin immer noch Bulle. Du hast doch auch einen ziemlichen Verbrauch; ist doch alles logisch.«
    »Du hast das nie erwähnt.«
    »Geht nur dich was an, so idiotisch es auch ist. Eins kannst du mir getrost glauben, Jack: dieser Scheiß wird dich zur Strecke bringen.«
    »Danke für den Tipp. Wie funktioniert das stun-Dings?«
    »Ran und drück.«
    »Ist es wirksam?«
    Er stieß ein dämonisches Gelächter aus; bei dem Geräusch drehten sich die Leute nach ihm um. Er sagte:
    »Ooooooh ja.«
    Dann kam mir ein Gedanke. Ich fragte:
    »Augenblick mal, du hattest doch nicht geplant, mir das Ding zu schenken, oder?«
    »Nein.«
    »Ja, Heiland, ich meine, du schleppst so was doch nicht mitdir rum, als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt?«
    »Worauf willst du hinaus, Jack?«
    »Wir sind hier in Galway. Womit hast du denn gerechnet?«
    »Mit deiner Stadt, Burschi, wo sie Schwäne enthaupten, Zigeuner umbringen. Womit hätte ich deiner Ansicht nach rechnen sollen?«
    Ich hatte keine Antwort und fragte deshalb:
    »Was schleppst du sonst noch mit dir herum?«
    »Och, ich glaube nicht, dass du das wissen willst, nicht wirklich.«
    Er hatte recht.
    Ich bot an, ihn zum Flughafen zu bringen, aber davon wollte er nichts hören, sagte:
    »Nein, Abschiede gibt’s bei mir

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