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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ist eine Tatsache! Ich bin nie gestorben, während ich diesen Hut getragen habe.«
    Marasi runzelte die Stirn. » Ich … weiß nicht, was ich darauf sagen soll.«
    » Das ist eine übliche Reaktion auf Wayne«, sagte Waxillium. » Ich möchte Ihnen übrigens für Ihr rechtzeitiges Eingreifen danken. Darf ich fragen, wo Sie so gut zu schießen gelernt haben?«
    Marasi errötete. » Im Zielscheibenclub der Damen an der Universität. Im Vergleich zu den anderen Clubs in der Stadt sind wir ziemlich gut.« Sie zog eine Grimasse. » Ich nehme nicht an, dass einer der Knaben, auf die ich geschossen habe, durchgekommen ist?«
    » Nein«, meinte Wayne. » Sie haben sie kalt erwischt. Derjenige neben mir hat sein ganzes Hirn gegen die Tür gespritzt!«
    » Du meine Güte.« Marasi wurde bleich. » Ich hätte nie gedacht …«
    » So ist das nun einmal, wenn man jemanden erschießt«, betonte Wayne. » Zumindest sind die meisten so vernünftig, gleich zu sterben, wenn man sich die Mühe macht, auf sie zu feuern. Es sei denn, man verfehlt alles Lebenswichtige. So wie bei dem Kerl, der meinen Hut geklaut hat.«
    » Ich habe auf seinen Arm gezielt«, sagte Waxillium. » Aber es hätte ihn trotzdem außer Gefecht setzen müssen. Er trägt bestimmt Kolossblut in sich. Und vielleicht ist er auch noch ein Weißblecharm.«
    Darauf verstummte Wayne. Vermutlich dachte er das Gleiche wie Waxillium. Eine so große Bande mit solch guten Waffen hatte wohl mindestens einige Allomanten und Ferrochemiker in ihren Reihen.
    » Marasi«, sagte Waxillium, als ihm ein Gedanke kam, » ist Steris eine Allomantin?«
    » Wie bitte? Nein.«
    » Sind Sie sicher?«, fragte Waxillium. » Sie hätte ihre Gabe verbergen können.«
    » Sie ist keine Allomantin«, beharrte Marasi. » Und auch keine Ferrochemikerin. Das kann ich Ihnen versichern.«
    » Damit ist schon wieder eine Theorie dem Rost zum Opfer gefallen«, sagte Wayne.
    » Ich muss nachdenken«, meinte Waxillium und trommelte mit dem Fingernagel auf die Tischplatte. » Zu vieles an diesen Verschwindern ergibt keinen Sinn.« Er schüttelte den Kopf. » Aber jetzt will ich mich erst einmal von Ihnen verabschieden. Ich bin erschöpft, und Sie scheinen es auch zu sein, wenn ich mir diese Bemerkung erlauben darf.«
    » Ja, natürlich«, bestätigte Marasi.
    Sie standen auf und begaben sich zum Ausgang. Die Polizisten hielten sie nicht auf, auch wenn einige von ihnen Waxillium feindselige Blicke zuwarfen. Andere sahen ihn ungläubig an, und etliche schienen sogar Ehrfurcht vor ihm zu haben.
    Wie in den vorangegangenen vier Nächten war auch heute Nacht kein Nebel aufgezogen. Waxillium und Wayne brachten Marasi zur Kutsche ihres Onkels. Großherr Harms saß bereits darin und starrte vor sich hin ins Leere.
    Als sie das Gefährt erreicht hatten, ergriff Marasi Waxilliums Arm. » Sie hätten sich wirklich zuerst um Steris kümmern sollen«, sagte sie leise.
    » Sie waren näher. Die Logik gebot, dass ich Sie zuerst rette.«
    » Wie dem auch sei«, sagte sie mit noch leiserer Stimme, » ich danke Ihnen für das, was Sie getan haben. Ich … danke Ihnen.« Sie wirkte, als wollte sie noch etwas sagen. Sie sah ihm in die Augen, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Bevor er darauf reagieren konnte, hatte sie sich bereits umgedreht und war in die Kutsche geklettert.
    Wayne trat neben ihn, als die Kutsche in der dunklen Straße verschwand. Die Pferdehufe klapperten auf den Pflastersteinen. » Und du willst ihre Cousine heiraten?«, fragte Wayne.
    » Das ist der Plan.«
    » Komisch.«
    » Sie ist eine gefühlsbetonte junge Frau, halb so alt wie ich«, sagte Waxillium. Eine anscheinend brillante, wunderschöne, bezaubernde junge Frau, die zufällig auch eine ausgezeichnete Schützin ist. Früher hätte ihn diese Kombination ganz und gar gefangen genommen. Doch jetzt schenkte er ihr nur einen flüchtigen Gedanken.
    Er wandte sich vom Anblick der davonfahrenden Kutsche ab. » Wo übernachtest du?«
    » Ich weiß noch nicht so recht«, sagte Wayne. » Ich hab da dieses Haus gefunden, dessen Bewohner auf Reisen sind, aber vielleicht kommen sie schon heute Nacht zurück. Als Dank habe ich ihnen etwas Brot dagelassen.«
    Waxillium seufzte. Ich hätte es wissen müssen. » Ich gebe dir ein Zimmer, vorausgesetzt, du versprichst, dass du nicht zu viel stiehlst.«
    » Was? Ich stehle nie, Kumpel. Stehlen ist schlecht.« Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und grinste. » Aber vielleicht muss

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