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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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klar war. Es gab einmal eine Zeit, da habe ich zuerst gedacht und dann erst geredet. Verzeihen Sie mir bitte.«
    » Ich bin, was ich bin, Großherr Waxillium«, sagte sie. » Und damit kann ich inzwischen gut leben.«
    » Es war dennoch ziemlich grob von mir.«
    » Sie müssen sich nicht entschuldigen.«
    » Hm«, meinte Wayne nachdenklich. » Der Tee ist vergiftet.«
    Mit diesen Worten sackte er zu Boden.
    Marasi keuchte auf und sprang sofort an seine Seite. Waxillium wirbelte herum und sah Tillaume an. Der Diener wandte sich soeben von seiner angeblichen Teezubereitung ab, drehte sich um und richtete eine Pistole auf Waxillium.
    Es gab keine Zeit zum Nachdenken. Waxillium verbrannte Stahl – er hatte immer ein wenig davon in sich, wenn er glaubte, in Gefahr geraten zu können – und drückte auf allomantische Weise gegen den dritten Knopf an seiner Weste. Er trug stets einen Stahlknopf, der entweder als Vorrat oder als Waffe diente.
    Der Knopf sprang von der Weste, schoss durch den Raum und traf Tillaume in der Brust, gerade als dieser den Abzug seiner Waffe betätigte. Der Schuss ging daneben. Weder die Kugel noch die Pistole waren aus Metall, wie Waxilliums allomantische Sinne ihm verrieten. Also bestand sie aus Aluminium.
    Tillaume taumelte zur Seite, ließ die Waffe fallen, zog sich am Bücherregal entlang und wollte fliehen. Er hinterließ einen Streifen aus Blut auf dem Boden; dann brach er zusammen.
    Waxillium ließ sich neben Wayne auf die Knie fallen. Marasi war bei dem Schuss in Deckung gegangen und starrte nun den keuchenden Diener an.
    » Wayne?«, fragte Waxillium und hob den Kopf seines Freundes.
    Wayne öffnete die Augen; seine Lider flatterten. » Gift. Ich hasse Gift. Schlimmer als einen Finger zu verlieren, das kann ich dir sagen.«
    » Großherr Waxillium!«, rief Marasi aufgeregt.
    » Wayne wird es bald wieder gutgehen«, sagte Waxillium und lehnte sich zurück. » Solange er noch reden kann und ferrochemische Reserven hat, wird er alles überstehen.«
    » Ich rede nicht von ihm! Der Diener!«
    Ruckartig sah Waxillium auf und erkannte, dass der sterbende Tillaume in dem Korb, den er mitgebracht hatte, herumsuchte. Der Mann hatte mit der blutigen Hand hineingegriffen und zog nun etwas daraus hervor.
    » Wayne!«, rief Waxillium. » Blase. Sofort!«
    Tilliaume kippte zurück. Der Korb explodierte in einem aufblühenden Ball aus Feuer.
    Und erstarrte.
    » Zur Hölle«, sagte Wayne, rollte zur Seite und betrachtete die langsam fortschreitende Explosion. » Ich habe dich gewarnt. Ich hatte doch gesagt, dass um dich herum immer alles in die Luft geht.«
    » Ich weigere mich, dafür die Verantwortung zu übernehmen.«
    » Er ist dein Diener«, entgegnete Wayne, hustete und zog sich auf die Knie. » Bei Blarek! Das war nicht mal ein guter Tee.«
    » Es wird größer!«, sagte Marasi verängstigt und deutete auf die Explosion.
    Die Feuerstöße hatten den Korb verdampft, bevor Wayne seine Blase hatte erschaffen können. Die Druckwelle dehnte sich langsam aus, verbrannte den Teppich, zerstörte den Türrahmen und die Bücherregale. Der Diener war bereits ganz von den Flammen eingeschlossen.
    » Verdammt«, sagte Wayne. » Das ist eine ziemlich große Sache.«
    » Vermutlich sollte es wie ein Unfall aussehen, den ich infolge meiner metallurgischen Ausrüstung hatte«, sagte Waxillium. » Unsere Leichen sollten verbrennen und die Morde so vertuscht werden.«
    » Sollen wir uns vielleicht zu den Fenstern begeben?«
    » Wir können nicht schneller als die Feuerwalze sein«, sagte Waxillium nachdenklich.
    » Du könntest es schaffen. Du musst nur fest genug drücken.«
    » Wogegen, Wayne? Ich sehe keinen guten Anker in dieser Richtung. Und wenn ich uns so schnell nach hinten drücke, wird es uns beim Flug durch das Fenster zerreißen.«
    » Meine Herren«, sagte Marasi, deren Stimme immer erregter klang, » es wird immer größer.«
    » Wayne kann die Zeit nicht aufhalten«, sagte Waxillium, » er kann sie nur stark verlangsamen. Und er wird die Blase nicht mehr verändern können, sobald sie da ist.«
    » Puste doch einfach die Wand weg«, meinte Wayne. » Drück gegen die Nägel in den Fensterrahmen und spreng die ganze Seite des Gebäudes ab. Dann kannst du uns in diese Richtung jagen, ohne dass wir gegen etwas stoßen.«
    » Hörst du dir eigentlich selbst zu, wenn du so etwas sagst?«, fragte Waxillium. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah seinen Freund an. » Das sind Ziegel und Steine. Wenn

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