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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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unausweichlichen Wahnsinn.
    Sie musste raus aus der Enge dieses Ortes. Aber das war nicht möglic h – nicht gerade jetzt. Ihre Schlaflosigkeit war zwar bekannt, aber sie könnten trotz ihrer Bitten noch einmal versuchen, Kontakt aufzunehmen. Ihr Bedürfnis zu fliehen war so stark, dass es sich anfühlte, als wäre sie kurz davor zu explodieren, und die Haut spannte sich schon über dem Fleisch.
    Sie konnte diesem Bedürfnis nicht nachgeben, konnte sich nicht in die Sicherheit der glühenden Augen eines Raubtiers flüchten, das so gefährlich sein konnte, dass sie das Wort Sicherheit eigentlich nicht in einem Atemzug mit ihm denken sollte. Außerdem war er sowieso außerhalb ihrer Reichweite – sie war eine Gefangene in ihrem eigenen Zuhause. Würde es eines Tages auch ihr Grab werden?
    Morbide Gedanken, die sie erschauern ließen, sie kroch zurück ins Bett und starrte an die Decke, Erinnerungen an Blut und Tod waren jetzt ihre einzigen Gefährten. Und obwohl sie nicht zugeben wollte, dass sie etwas fühlte, hielt Einsamkeit ihr Herz in eisernem Griff.
    Es tat weh.
    Faith erwachte, als sie einen fremden Atem an ihrer Kehle spürte. Ihr Herz schlug schnell. Sie kannte diesen männlichen Geruch, aber es war unmöglich, dass er hier war. Im Glauben, ihr überdrehter Geist spiegele ihr etwas vor, schlug sie die Augen auf und sah in das Gesicht eines menschlichen Jaguars. Er lag neben ihr, den Kopf mit einer Hand aufgestützt.
    „Was tun Sie in meinem Bett?“, fragte sie, zu überrascht, um die Frage zurückzuhalten.
    „Ich wollte nur wissen, ob ich es kann.“ Er hatte die Haare nicht zusammengebunden, sie lagen über seinen Schultern und glänzten bernsteinfarben im schwachen Schein einer Nachtischlampe, die das Zimmer erhellte.
    Normalerweise half ihr die kleine Lampe, Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden, aber diesmal war sie sich nicht sicher. Sie hob die Hand und berührte Vaughns Haare. Spürte warme, weiche Strähnen an ihren Fingern. Die unerwartete Empfindung erschreckte sie so sehr, dass sie die Hand zurückzog. „Sie sind kein Traum.“
    Ein leichtes Zucken um seine Lippen. „Sind Sie sicher?“ Er küsste sie auf den Mund.
    Es war nur eine flüchtige Berührung, aber es fühlte sich an, als hätte sie sich verbrannt. „Absolut kein Traum.“ Das war ein Vorwurf.
    Er lachte auf, ohne einen Anflug von Reue.
    „Seien Sie leise“, bat sie ihn. „Hier und im Badezimmer sind wir ungestört, aber alles andere wird überwacht. Sind Si e … “
    „Niemand weiß, dass ich hier bin.“ Er sah an die Decke zu dem Oberlicht, das eigentlich niemand öffnen konnte. „Mediale achten nicht auf Gefahren von oben.“
    Sie konnte sich nicht vorstellen, wie er es angestellt hatte, aber es überraschte sie nicht weiter – schließlich war er eine Katze. „Hat Sascha Sie geschickt?“
    „Sascha glaubt, ich würde Sie fressen, wenn ich die Gelegenheit dazu hätte.“
    „Und, werden Sie?“ Sie war sich nicht sicher, was Vaughn, was den Jaguar betraf, der hinter diesen schönen Augen lauerte.
    Ein Finger strich über ihr Gesicht und sie zwang sich stillzuhalten. Sie war stark und sie würde diese Sperre überwinden. Ihre Finger kribbelten immer noch, dort, wo sie seine Haare berührt hatte, und sie überlegte, wie sich wohl seine Haut anfühlte.
    „Rücken Sie näher ran und finden Sie es raus.“ Seine Stimme war rau geworden, hatte aber nichts Gefährliches an sich. Fast als würd e – sie suchte nach dem passenden Wort: „Sie versuchen mich zu verführen.“ Das hatte noch nie jemand getan. Man hatte sie um etwas gebeten, ihr etwas befohlen, in gefälligen Worten gefragt, aber noch nie hatte jemand versucht, sie zu etwas zu verführen.
    Er war näher gekommen, obwohl sie keinerlei Bewegung bemerkt hatte. Aber er blieb auf den Laken, während sie darunter lag und dennoch die Hitze seines Körpers spürte, als wäre er viel heißer als sie.
    „Könnte gut sein.“
    Sie brauchte einen Augenblick, um zu verstehen, was er meinte. „Warum?“ Ihre Hände lagen auf dem Laken, nur um Haaresbreite entfernt von seiner bloßen Brust. Ihre Augen wurden groß. „Sind Sie nackt?“
    „Ja, aber vielleicht haben Sie ja Kleider für mich.“ Er schien sich in dieser Situation entschieden zu wohl zu fühlen.
    „Sie können doch nicht einfach nackt in das Schlafzimmer einer Frau spazieren.“ Bei keiner Rasse würde man so ein Benehmen tolerieren.
    „Als ich reinkam, hatte ich etwas a n – mein Fell.“ Nur goldene

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