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Jäger der Nacht (German Edition)

Jäger der Nacht (German Edition)

Titel: Jäger der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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V-Mediale gingen nur selten ins Medialnet.“
    „Manche von uns tun es.“ Faiths Stimme klang sehr sicher und Vaughn wusste das zu würdigen. Sie durfte vor Nikita nicht schwach wirken, diese Frau hatte sich ihrer Tochter so rasch entledigt, wie andere ihren Müll entsorgen.
    „Das ist gut. Bevor ich gehe, sollten Sie noch erfahren, dass einige Ratsmitglieder Ihre Nominierung nicht gutheißen.“ Nikita sah auf ihre Uhr. „Sie sollten sich auf eine Vorladung innerhalb der nächsten Woche gefasst machen.“
    Vaughn blieb in seinem Versteck, bis Nikitas Witterung in dem Wagen verschwunden war, der vor dem Tor auf sie wartete. Dann folgte er seiner Beute zu einem anderen abgeschiedenen Ort des Geländes.
    Faith riss die Augen auf, als er in Jaguargestalt vor ihr landete, aber sie wich nicht zurück. „Vaughn! Hab ich mir doch gedacht, dass ich dich gesehen habe.“
    Er wusste, dass sie log. Sie hatte ihn nicht gesehen. Sie hatte ihn gespürt. Dass sie diese Tatsache immer noch nicht zugeben wollte, goss nur Öl in das Feuer seiner Wut. Er stieß sie mit dem Kopf an, bis sie endlich verstand und sich auf den Boden setzte, dann verschwand er hinter einem knotigen Baumstamm, um sich zu verwandeln.
    Er hätte sie gerne wieder mit seiner Nacktheit erschreckt, aber er war jetzt zu wütend – und er wollte das Erwachen ihrer Sexualität nicht durch seine Wut verderben. Zum Glück hatten seine Jaguarinstinkte dafür gesorgt, bald nach seinem ersten Treffen mit Faith in der Nähe etwas Kleidung zu verstecken. Er fand eine Hose und zog sie über, bevor er wieder zu ihr ging.
    Faith hatte die Arme um die Knie geschlungen und wartete, hielt nach ihm genau in der Richtung Ausschau, aus der er kam, obwohl er kein Geräusch gemacht hatte. „Vaughn, die Wache n … “
    „… machen genug Lärm, um eine Garnison aufzuwecken, ganz zu schweigen davon, dass sie zum Medialenhimmel stinken.“ Er kauerte sich vor sie hin, fasste sie aber nicht an. Er traute sich selbst nicht über den Weg.
    „Wie bitte?“
    „Egal. Was zum Teufel hat Saschas Mutter hier zu suchen?“
    Die nachtschwarzen Augen, die beinahe sanft geblickt hatten, wurden hart. „Du hast kein Recht, so mit mir zu reden. Wenn du gekommen bist, um mich einzuschüchtern, kannst du gleich wieder in das Loch zurückkriechen, aus dem du gekommen bist.“

17
    Faiths „Krallen“ beeindruckten den Jaguar. Wenn er von ihrem Verrat nicht so überzeugt gewesen wäre, hätte ihn ihre Reaktion vielleicht beruhigt und sein Zorn hätte sich gelegt. „Nikita Duncan ist im Rat, sie ist der Feind. Was hast du mit ihr zu schaffen?“ Er hatte zwar alles gehört, wollte aber wissen, ob Faith ihm die Wahrheit sagten würde.
    „Das war schon der zweite Besuch eines Ratsmitglieds, Shoshanna Scott war auch schon bei mir.“
    „Das ist keine Antwort auf meine Frage.“ Vaughn zitterte vor Wut, hielt sich aber noch in Schach. Er würde ihr nie wehtun, aber er war verflucht wütend.
    „Ich hätte es dir gesagt, wenn du mir zuhören würdest, anstatt immer gleich den Jaguar herauszukehren. Merkst du nicht, dass du schon wieder Raubtieraugen hast?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nikita war aus demselben Grund hier wie Shoshanna. Ich bin Kandidatin für den Posten von Santano Enrique.“
    Vaughn ballte die Fäuste so stark, dass ihm die Knochen wehtaten. „Enrique war ein einziges Stück Medialenscheiße. Und du willst seinen Platz einnehmen?“
    Faith zuckte bei diesem Schlag zusammen. „Was weißt du über den Ratsherrn Enrique?“
    „Frag doch deinen scheißgeschätzten Rat.“ Seine gar nicht mehr menschlichen Augen forderten sie heraus, doch weiterzumachen.
    Die letzte Vision hatte ihre Konditionierung schon bis an die Grenzen belastet, nun riss sie entzwei wie ein zu straff gespanntes Seil. Faith war wütend. Wirklich und wahrhaftig wütend. So wütend, dass sie sich nicht mehr darum scherte, ob Medialennormen aufrechterhalten wurden. Sie senkte ihre Stimme nur, weil sie wusste, dass Wachposten in der Nähe waren.
    „Ja“, zischte sie. „Sie sind mein scheißgeschätzter Rat, die Führer meiner Rasse. Wie würdest du es finden, wenn ich dich darum bäte, Lucas die Kehle durchzubeißen, nur weil er nicht die Regeln befolgt, die ich für richtig halte?“
    „Lucas versteckt keine Mörder vor den eigenen Leuten.“
    „Der Rat auch nicht.“ Sie reagierte instinktiv. In guten wie in schlechten Zeiten waren die Medialen ihr Volk gewesen. Sie weigerte sich, ihnen die Loyalität so

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