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Jäger der Schatten

Jäger der Schatten

Titel: Jäger der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa de la Cruz
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zu viele Filme der Verschwörer gesehen.« Mimi grinste. »Er wird noch anfangen, nach Rosen zu duften.«
    Sam schnaubte. »Aber er hat etwas Wichtiges herausgefunden. Erinnerst du dich an die drei Fotos, die in dem Video versteckt waren?« Er begann auf seine Serviette zu kritzeln. »Kopulierende Tiere. Der Kopf eines Schafbocks. Eine Schlange.« Er tippte mit seinem Stift auf die Zeichnungen.
    »Und?«
    »Die Schreiber haben etwas im Archiv entdeck t – sieh dir das an.« Sam schob ein Buch über den Tisch. Es war ein alter Schinken, wahrscheinlich aus dem fünfzehnten Jahrhundert, überlegte Mimi, als sie die Umrisse auf dem Buchrücken sah. Sie konnte sogar den Staub riechen.
    Ted öffnete das Buch und zeigte auf eine Illustration auf der linken Seite. Es war ein Symbol, das aus drei Teilen bestand. Das erste Bild zeigte zwei ineinandergreifende Kreise und das zweite ein Tier mit vier Beinen. Das dritte Symbol war ein Schwert, das einen Stern durchbohrte.
    »Luzifers Zeichen!«, rief Mimi aus und stieß das Buch von sich. »Dann stecken also doch die Silver Bloods dahinter. Natürlic h …«
    »Nicht nur sie«, sagte Sam. »Besonders das zweite Symbol macht uns Sorgen.«
    »Was soll das sein?« Mimi schielte auf das Bild. Es sah aus wie ein kleines, pelziges Tier. »Das ist ein Lamm, oder?«
    »Ja.«
    Die Zwillinge mussten nicht mehr sagen. Mimi kannte ihre Geschichte genauso gut wie sie. Das bedeuteten also die drei Bilder in dem Video. Sie entsprachen den Symbolen der Triglyphe: Die kopulierenden Tiere standen für den Bund, der Kopf des Schafbocks für das Lamm und die Schlange war nur ein anderes Symbol für Luzifer.
    Das Lamm symbolisierte die menschliche Seite. Die Red Bloods. Eine Herde aus Menschen. Das Symbol für den Bund vereinte die beiden, schloss sie zusammen.
    Die Silver Bloods machten gemeinsame Sache mi t … Menschen?
    Mimi fühlte sich unwohl. Das ergab doch keinen Sinn.

24
Die Eitelkeit der Mrs Armstrong Flood
    A m späten Sonntagnachmittag traf sich Mimi mit Oliver an der Duchesne.
    »Bist du dir diesmal absolut sicher, dass das der richtige Ort ist?«, fragte sie, als sie durch das dunkle Treppenhaus liefen.
    Sie hatten nicht mehr viel Zeit, bis die Mondsichel aufgehen würde. Das war idiotisch; sie wusste nicht einmal, warum sie sich darauf eingelassen hatte. Doch wenn es eine Chance gab, Victoria zu retten, ohne die Schutzschilde außer Kraft zu setzen, mussten sie sie ergreifen.
    Als sie am Schulgebäude angekommen waren, hatte Mimi schnell aufgeschlossen, ohne den Alarm auszulösen. Als Vorsitzende hatte sie die Schlüssel und Codes zu allen wichtigen Gebäuden der Blue Bloods. In dem verlassenen Haus beschlich sie ein melancholisches Gefühl. Sie war noch nie außerhalb der Unterrichtszeiten in der Schule gewesen und erstaunt, wie still und leer die Flure ohne Schüler wirkten. Die Duchesne war für sie immer ein lebendiger Ort gewesen und nun begriff sie, dass die Schüler das Herz der Schule waren. Ohne sie war die Duchesne nur eine leere Hülle.
    »Ich kann mir keinen zweiten Vorfall wie im Carlyle leisten. Wendell Randolph will meinen Kopf auf einem Silbertablett, weil wir sein Hotel auseinandergenommen haben. Wir mussten einen starken Vergessenszauber bei allen Red Bloods anwenden. Es brach das totale Chaos aus. Ich glaube, der Schauspieler will uns verklagen. Er hat einen Kratzer an der Stirn und sein Gesicht ist versichert.«
    »Schauspieler!«, schnaubte Oliver verächtlich. »Einer der Verschwörer soll ihm eine Rolle in einem der neuen Filme geben. Ich schätze, wir sollten alles versuchen, bevor du die Schutzschilde abschaltest.« Er blieb an einem Fenster stehen und blickte zum Himmel, doch der Mond war noch nicht zu sehen. »Wie viel Zeit bleibt un s – fünfzehn Minuten?«, fragte er und lief missmutig weiter.
    »Ja, in etwa.« Sie waren sehr knapp dran, aber Mimi hatte den Lennox-Brüdern versprochen, sie bis zur letzten Minute gewähren zu lassen. Die beiden hatten sie gebeten, sich mit Oliver zu treffen und ihnen diese Chance zu geben.
    Es würde nur einen Augenblick dauern, dann wären die Schutzschilde außer Kraft gesetzt. Sie musste nur die Worte aussprechen und schon würden sie Victoria sehen.
    Sie hatte ihre Entscheidung getroffen, doch jetzt, wo der Moment immer näher rückte, wurden Zweifel in ihr wach. Sollte sie die Sicherheit der Gemeinschaft riskieren, um das Leben eines einzigen Vampirs zu retten? Charles hatte so etwas nie getan und auch Lawrence

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