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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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süchtig nach Macht war.« Das nämlich war das Problem bei Vampiren. Als Menschen mochten sie okay gewesen sein, vielleicht sogar normal, aber wenn sie als Vampire wieder aufwachten, verfielen sie dem Machtrausch. Und menschliches Leben hatte für sie keinerlei Bedeutung mehr.
    Menschen wurden für sie zur reinen Beute. Nein, Nahrung. Und viele Vampire genossen es, mit ihrem Essen zu spielen.
    »Ich schon«, raunte er.
    »Wie?«
    Seine Lippen wurden zu schmalen Linien, als er zurücktrat und den Pfahl auf den Boden poltern ließ. »Die Vampire, die meine Familie vernichtet haben, ja, verdammt, die waren Irre. Kranke, perverse Mistkerle, die es verdienen, in der Hölle zu schmoren. Aber i-ich habe auch Vampire kennengelernt, die nicht das reine Böse waren.«
    Sie starrte ihn sprachlos an.
    »Du darfst nicht zu verstockt denken, Babe. Dir ist Schlimmes widerfahren, uns beiden, aber jeden Vampir zu hassen, bringt uns unsere Familien nicht zurück.« Er verstummte kurz. »Und sie alle umzubringen genauso wenig. Vertrau mir, ich weiß es.«
    Ja, sie wusste es auch. Aber als sie mit der Jagd begann, waren Zorn und Rachsucht alles gewesen, was sie hatte.
    Damals wollte sie nicht weiterleben. Als die Überreste von ihren Eltern und Sara am nächsten Tag aus dem Haus geholt wurden, hatte sie nie wieder atmen wollen. Sie war auf die Knie gesunken und hatte sich gewünscht zu sterben.
    Sie dachte sogar an …
    Dee schüttelte den Kopf. Ihre Mutter war um ihretwillen gestorben, deshalb durfte sie nicht den leichten Ausweg wählen. »Manchmal ist Rache das Einzige, was einen aufrecht hält.« Vor allem wenn man herausfand, dass die Welt nicht die glückliche Postkartenidylle war, die einem das Fernsehen vorgaukelte.
    Sie bemerkte, dass er die Hände zu Fäusten geballt hatte. »Es gibt mehr im Leben als den Tod, Dee.«
    Ihre Lippen zuckten. Kein Lächeln. Noch nicht. »Erzähl das den Vampiren.«
    »Ich erzähle es dir.«
    Sie schluckte. »Warum bist du hier? Warum bist du mir bis in die Vampirhölle gefolgt? Was hast du …«
    »Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte dich in der Blutlache liegen gelassen? Damit die Cops dich vor der Leiche finden?« Seine Schultern versteiften sich. »Ach, verflucht, nächstes Mal lasse ich dich eben in Ruhe!«
    Er drehte sich weg, doch sie streckte eine Hand nach ihm aus und strich ihm über die Schulter.
    Simon erstarrte.
    »Ich bin nicht gut in diesem Gefühlskram«, sagte sie, wobei sie sich linkisch vorkam. »Ich weiß, wie man kämpft, wie man tötet, aber nicht, wie man …« Liebt . Nein, Quatsch, sie redeten hier nicht über Liebe.
    Denk nicht einmal dran!
    Dennoch wollte er mehr von ihr, als sie zu geben gewöhnt war. Da war Verlangen in seinem Blick, in seiner Stimme, in seinen Fragen. Simon würde sich nicht mit Minihäppchen zufriedengeben. Der Typ Mann war er nicht. Sie musste sich ihm öffnen, wenn sie ihn halten wollte.
    Und sie wollte, dass er bei ihr blieb. Am besten fing sie wohl damit an, dass sie sich bemühte, nett zu sein. Das müsste sie schaffen: ein bisschen weniger misstrauisch und normaler sein.
    Also ließ sie ihre Rüstung fallen. »Danke, dass du mich da weggeholt hast.«
    Er sah sie an. »Das war hart, was?«
    Ähm, ja.
    »Du bist es nicht gewöhnt, jemanden zu brauchen.«
    Nein, nicht einmal bei Night Watch. Meistens arbeitete sie allein. So gefiel es ihr. Hatte man einen Partner, fing man an, den anderen zu wichtig zu nehmen.
    Dann schmerzte es höllisch, wenn er ging … oder starb. Und Night-Watch-Jäger hatten bisweilen keine sehr hohe Lebenserwartung.
    Langsam drehte er sich wieder ganz zu ihr, hob eine Hand und strich ihr über die Wange. »Ich sagte dir bereits, dass ich von dem Geborenen weiß, der in der Stadt erwartet wird.« Seine Finger berührten sie nur ganz sacht; sein Daumen streichelte ihre Lippen. »Jeder Vampir in der Stadt ist deswegen schon ganz außer sich. Manche haben eine Scheißangst. Andere freuen sich auf ihn.«
    Denn sie liebten es, Tod und Chaos zu sehen.
    »Er bringt die Hölle nach Baton Rouge, Dee. Geborene Meister haben zu viel Macht. Er wird die Vampire mitbringen, die er gewandelt hat, all die Marionetten , die er kontrolliert, und wenn er kann, wird er die Stadt in Schutt und Asche legen.«
    Geborene tauchten selten in den Staaten auf. Ausgesprochen selten. Denn wo sie sich vergnügten, war hinterher kein Leben mehr.
    »Ich werde ihn aufhalten«, hauchte sie gegen seine Daumenspitze. Sie würde ihn aufhalten, dessen war Dee

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