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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Gurt.
    »Und woher wusstest du das?« Er stellte den Motor aus.
    Dee zeigte auf eine Bauruine links. »Sein Bruder starb in dem Feuer vor einem Jahr. Seitdem ist Ian jeden Freitag hier. Er kommt her, um an seinen Bruder zu denken.«
    Simon schaute noch einmal hinüber zu der glühenden Zigarette. »Äh, wie kam es zu dem Brand?«
    »Das willst du nicht wissen.« Sie öffnete die Wagentür, zögerte aber. »Ian ist nicht gut auf Fremde zu sprechen. Bleib einfach hier, okay? Ich brauche nur ein paar Minuten.«
    Er sollte im Wagen bleiben? Wer war er? Ihr Chauffeur?
    Aber sie war schon ausgestiegen, lief über die Straße und verschwand im Schatten auf der anderen Seite.
    Bleib einfach hier. Nein. Das war so gar nicht sein Stil.
    Lautlos machte er seine Tür auf. Er bewegte sich langsamer als Dee, hielt sich ebenfalls im Schatten und folgte ihr.
    Der Zigarettenqualm wehte ihr entgegen. Dee trat in den matten Lichtkegel einer Straßenlaterne, so dass sie Ian den Weg versperrte. Bei ihm musste man sich schnell zu erkennen geben, sonst griff er sofort an.
    Und manchmal griff er selbst dann gleich an.
    »Ian«, sagte sie ruhig. »Ian, ich brauche deine Hilfe.«
    Er verbarg sich halb im Schatten. Die Zigarette hing an seinen Fingerspitzen. Er rauchte nicht. Seit einem Jahr schon nicht mehr.
    »Dee?« Die Glut zuckte, und Asche schwebte in die Nacht. »Bist du das?«
    Okay, er ging nicht gleich auf sie los. Ein gutes Zeichen. Sie hatte Simon gesagt, dass er im Auto bleiben sollte, weil ein Blick auf ihn genügt hätte, und Ian wäre zusammengebrochen.
    Seit dem Feuer war er schlicht nicht mehr derselbe. Nicht dass Dee es ihm verübelte. Ganz und gar nicht. »Ja, Ian, ich bin’s.«
    Er verlagerte sein Gewicht ein wenig, so dass seine rechte Gesichtshälfte im Licht war. Ein hartes, kräftiges Gesicht. »Wie ich höre, hast du einen Menschen getötet, Dee.« Er schüttelte den Kopf. »Sehr schlecht.«
    »Ich war das nicht, Ian.«
    »Menschen müssen zusammenhalten. Die paranormalen Arschlöcher wollen, dass wir verschwinden. Wir müssen gemeinsam gegen sie kämpfen.«
    Noch mehr Asche wehte weg.
    »Ich will heute Nacht gegen sie kämpfen, Ian.« Sie musste dafür sorgen, dass er sich konzentrierte. Was schwierig war, denn er stand bereits mit einem Bein im Grab. Vielleicht gelangte er so an seine Informationen über die Anderen .
    Ian war übersinnlich begabt. Das hatte Dee schon immer gewusst. Doch seit dem Brand war er wie eine Art offener Kanal für die Finsternis in der Stadt.
    Er trat einen Schritt vor, so dass er vollständig im Licht stand und Dee seine vernarbte, entstellte linke Gesichtshälfte sah.
    Sie wandte den Blick nicht ab. »Hilf mir, Ian.«
    »Die Vampire sind hinter dir her, Sandra Dee.« Seine Stimme klang hohl und leer, wie immer, wenn er seine Visionen hatte. »Sie kommen immer näher, sind schon näher, als du denkst …«
    Simon nahm den Geruch in der Luft wahr. Blut . Frisches Blut. Abrupt blieb er stehen. Seine Nasenflügel bebten. Dee stand gut drei Meter entfernt und flüsterte dem Kerl im Schatten etwas zu.
    Aber der Blutgeruch kam von links, aus einer Seitengasse. Unrat, Verfall und süßes Menschenblut.
    »Hilfe …« Ein schwaches Wispern.
    Simon schloss die Augen. Ein Angriff. Gleich da. Ganz in der Nähe.
    Nahe genug, dass ihn das Blut lockte.
    Dee hatte recht gehabt. Dies war ein idealer Ort zum Jagen. Aber nicht für sie beide.
    Das Jagdrevier hier gehörte den Vampiren.
    »Hilf … m…« Ein ersticktes Gurgeln. Ein Todesschrei.
    Mist!
    Simon rannte zur Gasse.
    Dee sah sich erschrocken um, als sie die donnernden Laufschritte hörte. Simon! Er lief in die Seitengasse neben der Brandruine. Wo zur Hölle wollte er hin?
    Ian griff nach ihrer Hand. Seine Brandnarben in den Handflächen fühlten sich rau und kratzig an. »Sie kommen von innen, Sandra Dee. Das Ding, das du fürchtest, holt dich heute Nacht.«
    Auf einmal überkam sie wieder das Frösteln wie vorher im Wagen. »Du meinst, ich werde heute Nacht sterben, Ian?«
    Sein Blick wanderte wieder zum Haus. »Ich hatte das Feuer gesehen. Davon geträumt.«
    Ian und seine Träume, die ihn an den Rand des Wahnsinns und darüber hinaus gebracht hatten. »Ich weiß.« Jeder wusste es, Menschen wie Übernatürliche.
    »Ich habe Brian gesagt, dass es nicht sicher ist, dass er weg muss.«
    Brian. Ians cracksüchtiger Zwillingsbruder, den der Krebs auffraß.
    »Dann spürte ich, wie das Feuer losging, und ich musste zu ihm. Ich wusste … ich wusste

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