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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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sie nie Ekel empfunden.
    »Nein.« Er schritt zurück, um Abstand zwischen ihnen zu schaffen. »Was siehst du?«
    Ihr stockte der Atem.
    »Dachte ich mir. Du siehst mein Leben, nicht? In Einzelbildern?«
    »Ja.« Sie wusste, dass das nicht sein durfte. Ja, Vampire besaßen die Kraft, in die Gedanken anderer zu sehen, aber sie hatte es gar nicht gewollt, nicht einmal versucht.
    »Bei Leo auch, stimmt’s?«
    »Ich sah, wie er seine Frau tötete.«
    Simon blinzelte.
    »Ich sah das Arschloch Grim, der vor ihm stand und lachte.« Sie hatte Leo weinen gesehen. Hätte er das Morden genossen, wären sicher keine Tränen da gewesen. Vielleicht besaß er damals noch ein Gewissen. Eine Seele.
    Aber keine Kontrolle.
    »Geborene müssen sich nicht konzentrieren, um Erinnerungen zu stehlen.«
    Erinnerungen stehlen. Das war nicht ihr Plan.
    »Sie müssen sich konzentrieren, es nicht zu tun, denn ihre übersinnliche Kraft ist so groß, dass die Bilder automatisch kommen.«
    Tja, so etwas hatte sie schon befürchtet. »Du musst mich nicht mehr überzeugen.« Zeit, dass sie endlich ehrlich war. Sie verschränkte die Arme vorm Oberkörper. »Ich weiß, was ich geworden bin.«
    »Wissen und Akzeptieren sind zwei verschiedene Sachen, Babe.«
    Volltreffer. Das waren sie, und Dee war noch weit davon entfernt, ihr neues »Leben« zu akzeptieren. »Wir werden ihn zusammen jagen«, sagte sie und machte sich gerade. »Aber falls ich denke, dass du dich gegen mich stellst …«
    Er ging zu der Tasche, die sie letzte Nacht auf den Boden geworfen hatte, und zog einen Pflock heraus. »Dann rammst du mir den ins Herz?«
    Ihr Blick fiel auf den Pfahl.
    Nein. So einfach war es nicht. Nicht mehr.
    Dieser Vampir war ihr zu nahe gekommen. Hatte Gefühle in ihr geweckt.
    Er warf den Pflock in die Luft und fing ihn mit der linken Hand wieder auf. »Ich werde dir beweisen, dass du auf mich zählen kannst. Vertrau mir.«
    Vielleicht. Wenn sie es nur könnte!
    Sie wandte sich von ihm ab, weil er sie zu prüfend ansah.
    »Dee?«
    Aus Angst vor dem, was er in ihren Augen erkennen könnte, drehte sie sich nicht zu ihm um.
    »Fürs Erste gebe ich mich mit der Lust zufrieden. Ich nehme, was ich kriegen kann.« Seine Finger streiften ihre Schultern. Schnell und lautlos war er zu ihr gekommen. Sie hätte ihn hören müssen. Immerhin hörte sie jetzt so viel besser.
    »Und eines Tages nehme ich alles.« Sein Atem wehte über ihren Nacken. »Genau wie du alles nimmst, was ich habe.«
    Dee fröstelte.
    Dann spürte sie seinen Mund auf ihrer Haut.
    Sie lehnte sich an ihn, so dass sie von Stärke und Macht umfangen und verführt wurde.
    Jemand klopfte hektisch an die Tür, und unwillkürlich zuckte Dees Nase.
    Was für ein Timing! »Catalina? Immer mit der Ruhe, ich komme gleich nach unten!« Auf keinen Fall wollte sie jetzt sofort gehen. Sie brauchte noch einen Moment, okay, vielleicht einen etwas längeren Moment, in dem alles friedlich war und sie so tun konnte, als wäre kein großes, böses Monster hinter ihr her.
    So tun, als wäre sie nur eine normale Frau in den Armen ihres Liebhabers.
    »Das ist nicht Catalina.«
    Dee schnupperte. Sie roch Catalinas Duft, diese leichte Mischung aus Weihrauch und Rosen, und drehte sich in Simons Armen um. »Doch, ist sie.«
    Die Tür flog auf, und der Geruch war fort. Ein Zauber? Ein Trick? Was …
    »Oh, Scheiße«, flüsterte sie.
    Zane Wynter stand in der Tür, füllte den Rahmen vollständig aus, und seine Augen glitzerten dämonenschwarz.
    Ihre Zeit war um. Dee wusste, dass er gekommen war, um das Versprechen einzulösen, das er ihr vor einem Jahr gegeben hatte.
    Zane war gekommen, um sie zu töten.
    Pech für ihn, dass sie noch nicht bereit war zu sterben.

Zwölftes Kapitel
    »Zane, nein!« Dees Schrei hallte in Simons Ohren. Furcht. Wut.
    Der Dämon hatte sie also aufgespürt? Na und? Er hatte sich noch nie vor Dämonen gefürchtet und würde jetzt gewiss nicht damit anfangen.
    Zane musterte sie beide, und sein Blick verharrte auf dem Pfahl in Simons Hand. »Hattest du auch vor, sie auszuschalten?«
    Was? Er stutzte, dann fiel ihm das eine Wort auf: auch. »Keiner schaltet Dee aus.« Er schob sie rasch hinter sich. Nur über seine Leiche kam ein Dämon, dem der Tod ins Gesicht geschrieben stand, an seine Frau heran.
    »Sie will es so.« Der Dämon trat ins Zimmer, ganz lässig, und schwang einen blauen Rucksack von seiner Schulter, aus dem er einen Pflock hervorholte. »Das hat sie selbst bestimmt.«
    »Du rührst sie

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