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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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wie Dees Familie. »Wurdest du da gewandelt? Haben sie dich …«
    Er drehte sich von ihr weg.
    »Simon?«
    Simon setzte sich auf die Bettkante, so dass sie auf seinen breiten Rücken blickte. »Mach mich nicht zu etwas, das ich nicht bin, Babe.«
    Ihr wurde auf einmal kalt; sie zog sich die Decken bis zur Brust und wartete.
    »Ich war schon ein Vampir, bevor meine Eltern getötet wurden. Schon ein Jahr lang.« Er blickte sich zu ihr um. »Hast du gedacht, ich wurde zur Wandlung gezwungen?«
    Sie bejahte stumm.
    Seine Mundwinkel zuckten. »Nein. Ich war einer von denen, die gewandelt werden wollten.«
    »Warum?«, fragte sie erstickt. Warum hatte er sich entschieden, ein Vampir zu sein, Blut zu trinken, zu morden?
    Er stand auf, ging zu der Jeans, die irgendwann mitten im Zimmer auf dem Boden gelandet war, und hob sie auf. »Ich arbeitete im Nahen Osten. An dem dreckigsten, heißesten Flecken, den die Welt jemals vergessen hat.« Er drehte sich zu ihr. »Eines Nachts gerieten meine Männer in einen Hinterhalt. Bomben und Kugeln hagelten auf uns ein.«
    Dee rührte sich nicht.
    »Sie starben um mich herum. Ihre Schreie betäubten mir die Ohren.« Er strich sich über den Bauch. »Ich lag blutend im Sand. Mein Bein war völlig zerschossen, meine Brust aufgerissen. Jeder Atemzug war wie Feuer, und ich wusste, dass ich es nicht von dieser Straße schaffen konnte.«
    »Aber du hast.«
    Seine Augen verdunkelten sich. »Mitten in dem Chaos tauchte ein Mann auf. Er kam direkt auf mich zu und fragte mich, ob ich leben oder sterben wollte.«
    Er entschied sich für leben, als Vampir. Dee öffnete den Mund.
    »Ich hörte das Wummern des Hubschraubers. Sie kamen, um uns zu helfen, doch ich war der Einzige, der noch atmete.«
    Dann hätte er gerettet werden können? Er hätte menschlich bleiben können?
    »Ich wusste von den Anderen .« Er schluckte. »Ich war schon viel herumgekommen, hatte Dinge gesehen, von denen die Leute gern behaupteten, dass sie nicht existieren. Der Krieg lockt die Monster hervor, Dee. Du glaubst gar nicht, wie.«
    »Ich glaube so gut wie alles.« Was leider wahr war.
    »Ich wusste sofort, was er war. Ich konnte seine Zähne sehen, die Veränderung der Augen, und mir wurde klar, dass ich wie er sein wollte.«
    Sie rang nach Luft.
    »Die Sanis hätten versuchen können, mich wieder zusammenzuflicken. Sie hätten mich da wegholen können, und vielleicht, ganz vielleicht hätte ich überlebt. Aber mein Job war das Kämpfen. Ich musste stark sein. Und er konnte mich stark machen, stärker denn je. Und ich müsste nie wieder fürchten, an meinem eigenen Blut zu ersticken, wenn ich auf einer dreckigen Straße mit Kugeln und Granaten bombardiert würde.«
    Nein, er brauchte lediglich zu befürchten, dass ihm jemand den Kopf absäbelte oder ihm einen Pfahl ins schlagende Herz trieb.
    »Du verstehst es nicht, oder?«, fragte er. »Vampire sind immer jung, immer stark. Ein solches Angebot schlägt ein Mann, der auf dem Schlachtfeld stirbt, nicht aus. Ich wollte den Biss. In dem Moment hätte ich praktisch alles getan, um weiterzuleben.«
    »Aber der Hubschrauber …«
    »Ich wollte den Biss«, wiederholte er. »Ich wollte die Ewigkeit.« Er zuckte mit einer Schulter. »Ich will dich nicht belügen, indem ich dir weismache, mir wurde die Wandlung aufgezwungen. Ich wählte sie.«
    »Und würdest du dich wieder so entscheiden?«
    »Würdest du?«
    »Ich habe mich nicht hierfür entschieden. Ich wollte es nicht!«
    »Der Ausstieg ist leicht, Dee. Verbluten, sich ins Feuer stürzen. Du entscheidest dich in jeder Minute, die du lebst.«
    Ihr war bewusst, dass er recht hatte. Sie wählte dieses Leben, weil es für sie keine Alternative gab. »Ich bringe mich nicht um. Das ist nicht meine Art.« Zu einfach. Sie kämpfte und überlebte, wie Pak es ihr beigebracht hatte. Man überlebte, egal wie.
    »Nein, meine auch nicht«, sagte er leise. »Ich wusste nicht viel über die Geborenen, als ich gewandelt wurde. Nach dem Austausch wachte ich auf, stark und sehr durstig, und zuerst fühlte ich die Macht des Geborenen gar nicht.«
    Und das war das Schlüsselwort: zuerst.
    »Dann fing er an, sich in meine Gedanken zu drängen. Diese Verbindung wird schwächer, je größer die räumliche Distanz zum Meister ist. Deshalb war meine Taktik, mich so weit wie möglich von Grim fernzuhalten.«
    Dee ballte die Laken in ihren Fäusten. »Die hat wohl nicht so prima funktioniert, schätze ich?«
    »Er wusste, was ich tat. Manchmal kam es

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