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Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten

Titel: Jäger der Verdammten - Eden, C: Jäger der Verdammten
Autoren: Cynthia Eden
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lieben«, fiel er ihr ins Wort. Kein Zögern. Eine reine Feststellung.
    Sie öffnete den Mund, sagte aber nichts.
    »Vergiss das nicht, okay? Sollte die nächste Scheiße auf uns zurollen oder du erfahren, dass meine Vergangenheit nicht annähernd so hübsch ist, wie sie sein sollte, denk daran. Für mich stehst du an erster Stelle, und das wirst du immer.« Er schüttelte den Kopf. »Ich brauchte bloß eine Weile, bis ich es begriff. Was soll ich sagen? Manchmal setze ich meine Prioritäten komplett falsch.«
    Ich werde dich verdammt noch mal für immer lieben.
    Das hatte noch keiner zu ihr gesagt. Und sie …
    Sie wusste nicht, was sie empfand. Ihr lag keine Antwort auf der Zunge, sondern sie konnte ihn nur anstarren und sehen, dass er traurig war.
    Weil er es verstand. Er kannte sie besser, als sie je irgendjemand gekannt hatte.
    Es klopfte an der Tür. »Genug herumgetollt«, rief Zane.
    Doch Simon sah Dee weiter an.
    Sie sollte etwas sagen. Egal was. Ihre Hände zitterten, als sie ihre Jeans zuknöpfte, und sie konnte Simon noch in sich fühlen. »Der Plan«, abermals musste sie sich räuspern, ehe sie fortfuhr. »Der Plan ist, heute Nacht anzugreifen. Wir stürmen, solange es dunkel ist. Sie … sie werden nicht mit uns rechnen.« Dank Erin, die einige magische Strippen gezogen hatte, so dass die örtliche Presse berichtete, Simon und Dee wären bei einem Unfall ums Leben gekommen. »Wenn wir Glück haben, können wir sie überraschen.«
    »Nein, Grim wird es wissen, wenn wir kommen.«
    »Und er stirbt.« Denn dieser Irrsinn musste ein Ende haben. Und sie ihre Rache bekommen, auch wenn die sich jetzt seltsam hohl anfühlte. Warum wollte sie auf einmal viel lieber zu Simon laufen und …
    Mit ihm weglaufen?
    Nein. Grim würde nicht aufgeben, nur weil sie flohen. Falls er herausfand, dass sie noch am Leben waren, würde er keine Ruhe geben, ehe er sie aufgespürt und vernichtet hatte.
    Dee durfte nicht weggehen, solange draußen ein Monster wie er wütete. Denn es würde immer wieder Familien wie ihre geben. Wie Ninas.
    Nina.
    Lebte sie noch? Wo war sie? Dee hatte an sie gedacht, als der Schmerz und die Blutgier nachließen. Zane hatte sich umgesehen, jedoch keine Spur von der Frau entdeckt.
    Vielleicht war sie Grim nach. Oder sie war einfach weggelaufen.
    Was man ihr nicht verdenken könnte. Ganz und gar nicht.
    Die Tür erzitterte unter einem heftigeren Klopfen. »Wenn wir Grim fertigmachen wollen, müssen wir los!«
    Dennoch stand Simon stocksteif vor Dee.
    Weil er wartete, dass sie etwas sagte.
    Ich werde dich verdammt noch mal für immer lieben.
    Aber sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Ihre Kehle war zu eng, und ihr Herz wummerte so sehr, dass es ihr fast den Brustkorb sprengte.
    Sie hatte Angst.
    Wenn sie liebte, wurden Leute verletzt.
    Also schluckte sie die Worte herunter, die ihr über die Lippen wollten, und sah ihn voller Furcht vor den Gefühlen an, die er in ihr weckte.
    Schließlich wandte Simon sich ab und nahm sich die Kleidung, die für ihn bereitlag.
    Dees Schultern sackten ein. Was Gefühle betraf, war sie noch nie gut gewesen. Sie verstand sie einfach nicht, jedenfalls nicht die guten.
    Zorn. Hass. Rache. Die waren ihr Leben. Die verstand sie.
    Aber Liebe? Nein, die machte ihr Angst. Liebe führte zu Schmerz, und von dem hatte sie genug gehabt.
    Als Simon sagte, dass er sie liebte, war ihr das Herz stehen geblieben. Und der Atem gestockt.
    Dee wusste nicht, was sie für ihn empfand. Sie wollte ihn, sie brauchte ihn, und falls irgendwer ihm wehtun wollte, würde sie demjenigen kräftig in den Hintern treten.
    Liebe? Was war das eigentlich?
    Auf ewig mit jemandem zusammen sein? Sie sah zu Simon, oder vielmehr auf seinen starken, steifen Rücken.
    Ihre Hände zitterten noch, deshalb ballte Dee sie zu Fäusten. Nicht jetzt. Es war nicht der richtige Zeitpunkt.
    Doch es würde auch nicht so enden.
    Für immer? Dee seufzte. Heirat und ein Häuschen mit Garten waren noch nie ihr Ziel gewesen, auch vor der Wandlung nicht. Ihr Leben war zu hart. Sie war zu schwer zu lieben.
    Nein, Simon sagt, er liebt mich.
    Sie wandte sich ab und gab ihm ein paar Minuten, um sich anzuziehen – und sich Zeit, um sich wieder zu sammeln. Ernsthaft, sie musste sich zusammennehmen.
    Als er fertig war, marschierten sie zur Tür. Zane wartete draußen, die Hände über der Brust gekreuzt. Die Blässe vom Blutverlust war wieder fort.
    Er musterte Dee prüfend. »Sicher, dass du dem gewachsen bist?«
    Natürlich nicht.
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