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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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füllen. Er starrte die beiden Deutschen an, auch Gobler, der Dietrichs Schatten zu sein schien.
    Dietrich fuhr unbeirrt fort: »Meine Leute haben den ganzen Tag gegraben - und wofür? Sagen Sie mir das, wenn Sie können.«
    Belloq trank einen Schluck. »Meine Berechnungen sind zutreffend. Sie beruhen auf den Informationen, die in meinem Besitz sind. Aber die Archäologie ist keine besonders exakte Wissenschaft, Dietrich. Ich glaube, Sie haben das noch nicht ganz begriffen. Vielleicht finden wir die Lade in einem benachbarten Raum. Vielleicht fehlt uns noch eine entscheidende Erkenntnis.« Er leerte achselzuckend sein Glas. An sich verabscheute er die Art der Deutschen, sich mit Haarspaltereien abzugeben. Sie bedrängten ihn unaufhörlich und hingen an seinen Lippen, als sei er ein Seher, ein Prophet. Im Augenblick konnte er ihre Reaktion aber verstehen.
    »Der Führer verlangt ständige Berichterstattung über die erzielten Fortschritte«, sagte Dietrich. »Er ist nicht für seine Geduld berühmt.«
    »Sie werden.sich vielleicht an mein Gespräch mit Ihrem Führer erinnern, Dietrich. Dann fällt Ihnen gewiß ein, daß ich keine Versprechungen gemacht habe. Ich habe lediglich erklärt, es sähe günstig aus, nicht mehr.«
    Sie schwiegen. Gobler trat vor die Kerosinlampe und warf einen riesigen Schatten, den Belloq als seltsam bedrohlich empfand. »Das Mädchen könnte uns helfen«, sagte Gobler. »Sie war schließlich jahrelang im Besitz der Sonnenscheibe.«
    »Allerdings«, sagte Dietrich.
    »Ich bezweifle, daß sie etwas weiß«, gab Belloq zurück.
    »Ein Versuch lohnt sich.«, meinte Gobler.
    Belloq fragte sich, warum ihn die Art, wie sie das Mädchen behandelten, so störte. Sie waren barbarisch mit ihr umgegangen, hatten sie mit Folterung bedroht, aber für ihn schien klar zu sein, daß sie nichts Nützliches mitteilen konnte.
    War das eine Schwäche von ihm, empfand er irgend etwas für sie? Der Gedanke entsetzte ihn. Er starrte Dietrich an. In welcher Angst sie vor ihrem armseligen kleinen Führer leben, dachte er. Er muß ihnen nachts im Traum erscheinen - wenn sie überhaupt träumten, was ihm noch nicht sicher erschien. Sie hatten alle miteinander keine Phantasie.
    »Wenn Sie sich mit dem Mädchen nicht beschäftigen wollen, Belloq, habe ich jemanden, der aus ihr herausholen kann, was sie weiß.«
    Das war nicht der Augenblick, Schwäche zu zeigen, den Eindruck zu erwecken, ihm liege an der Frau. Dietrich ging zum Zelteingang und rief etwas hinaus. Kurze Zeit später erschien Arnold Toht und grüßte mit erhobenem Arm. An der Handfläche war die Narbe zu erkennen, ausgebranntes Gewebe, der Abdruck der Sonnenscheibe.
    »Diese Frau«, sagte Dietrich. »Ich glaube, Sie kennen sie, Toht.«
    »Da ist eine alte Rechnung zu begleichen«, antwortete Toht.
    »Die Narbe«, sagte Belloq.
    Toht ließ verlegen seinen Arm sinken.
     
    Als es dunkel geworden war und der bleiche Wüstenmond über dem Horizont heraufkam, ein Mond von gedämpftem Blau hörten Indy und seine Arbeiter zu graben auf. Sie hatten Fackeln angezündet und sahen, wie der Mond langsam dunkler wurde, als Wolken daran vorbeizogen; danach zuckten Blitze am Himmel, seltsame Blitzstrahlen, die sich kurz gabelten und aufleuchteten, ein Gewitter, aus dem Nichts entstanden, wie es schien.
    Die Männer hatten ein Loch gegraben, an dessen Unterseite eine schwere Steintür den Boden ausfüllte. Lange Zeit blieben alle stumm. Aus dem Lastwagen wurden Werkzeuge geholt, und die Arbeiter stemmten die Steintür auf, die von enormem Gewicht zu sein schien.
    Die Tür wurde hochgehievt. Darunter befand sich eine unterirdische Kammer. Der Schacht der Seelen. Der Raum hatte eine Tiefe von annähernd zehn Metern, er war eine große Höhle, deren Wände mit Hieroglyphen und gemeißelten Bildern bedeckt waren. Das Dach wurde von hohen Statuen getragen, den Bewachern des Gewölbes. Es war ein Ehrfurcht erregender Bau, der im Licht der Fackeln ein Gefühl der Bodenlosigkeit vermittelte, als hätten sie einen Abgrund vor sich, in dem die Geschichte selbst verborgen lag. Die Männer traten mit den Fackeln näher heran und starrten hinunter.
    Das andere Ende der Kammer tauchte auf, nur schwach erhellt. Dort befand sich ein Steinaltar mit einem Steinkasten; der Boden davor war mit einem fremdartigen dunklen Belag bedeckt.
    »In dem Steinkasten muß die Lade sein«, sagte Indy. »Ich verstehe nur nicht, was das graue Zeug am Boden sein soll.«
    Aber als ein Blitz aufzuckte, sah

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