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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Tu ihm nichts! Hör mir zu, hör …«
    Der Dämon hörte nicht; er wollte zerstören, und die Frau, die mit Handschellen an ihn gekettet war, konnte rein gar nichts ausrichten. Es sei denn, sie benutzte ihr Feuer.
    Wieso hatte sie es bisher noch nicht eingesetzt?
    Aus demselben Grund, aus dem ich den Tiger in mir bändige.
    Weil es hier um Zane ging.
    Jude packte die Metallstange. Zane küsste die Frau gerade, hielt sie fest und presste sie an sich, während seine Macht die Luft zum Sirren brachte. Jude hatte noch nie erlebt, wie der Dämon eine derartige Energie freisetzte. Blitze zuckten über ihnen, die viel zu tief waren.
    Mit einem Kreischen brach die Eisenstange vom Container. Jude sah, dass Zane bei dem Geräusch zusammenzuckte und aufsehen wollte, aber Jana klammerte sich an ihn. »Lass mich nicht los!«, flehte sie ihn an.
    Das war genau die Ablenkung, die Jude brauchte. Er sprang nach vorn und donnerte die Metallstange auf Zanes Kopf.
    Im Sturz riss Zane Jana mit sich. Mit einem Aufschrei schlug sie aufs Pflaster, bevor ihr vor Schmerz die Luft wegblieb.
    Zanes Augen waren geschlossen, so dass seine schwarzen Wimpern tiefe Schatten auf seine Wangen warfen. »Zane?«
    »Der kommt bald wieder zu sich«, sagte Jude, der andere Jäger. Er war rasch wieder auf den Beinen, packte die Handschellen und versuchte, sie auseinanderzureißen.
    »Das funktioniert nicht«, flüsterte Jana, die unsicher über Zanes Gesicht strich. »Sie sind mit einem Zauber verstärkt, und Agent Thomas hat den Schlüssel. Ohne den …« Ihre Worte verloren sich, aber der andere wusste sowieso, was passieren würde. Keiner konnte sie von Zane trennen.
    Sie hatte auch gar nicht vor, ihn zu verlassen. Nicht mehr.
    Ehe die Drogen ihn vollends in Besitz nahmen, hatte er versucht, sie wegzuschicken, sie gewarnt.
    Warum? Damit er sich allein der Dunkelheit stellen konnte?
    Jude rannte zu Kelly, zog sie nach oben. Jana sah, wie Kelly schlaff zur Seite kippte, während Jude hektisch ihre Jeanstaschen durchsuchte.
    Jana schüttelte den Kopf. Agent Thomas war zu klug, als dass sie die Schlüssel einfach in ihre Tasche steckte. Dazu hatte sie dies hier zu gründlich geplant.
    Ja, sie hatte alles durchdacht und fand wahrscheinlich, dass es ein gelungenes Ende für Jana war, von ihrem Lover umgebracht zu werden.
    Jana umfing Zanes Arme. »Hilf mir!«
    Der Gestaltwandler mühte sich weiter mit der bewusstlosen Agentin ab. Dank ihres Sturzes auf den Asphalt würde sie lange bewusstlos bleiben. Zu lange.
    Zane hingegen erholte sich schnell. »Hilf mir!«, wiederholte Jana.
    Jude blickte zu ihr, und sie bemerkte, dass seine Zähne länger als sonst waren. Das Gleiche galt für seine Krallen. Vor allem aber war da ein seltsamer Ausdruck in seinem Gesicht. Er dachte offenbar, dass sie von ihm erwartete, Zane anzugreifen.
    »Ich kann nicht.«
    »Wir müssen ihn in Sicherheit bringen. Er kommt bald zu sich.« Voraussichtlich in wenigen Minuten. Nach allem, was sie über Dämonen wusste – was ziemlich viel war –, wäre er höchstens fünf Minuten ohnmächtig. Und die Droge in seinem Körper wirkte weiter. Nicht auszudenken, was passierte, wenn er wach wurde. »Wir brauchen einen Raum, aus dem er nicht entkommen kann, und es darf niemand in seiner Nähe sein.« Er würde jeden töten.
    Sie stand auf und versuchte, Zane mit sich zu ziehen. »Hilf mir!«, bat sie den anderen Jäger abermals, und nun kam er endlich zu ihr. Er packte Zane und hob ihn hoch.
    Stöhnend kam Tony zu sich. Zum Glück lebte er noch, denn dessen war Jana sich nicht sicher gewesen.
    Der Gestaltwandler hievte Zane über seine Schulter und trug ihn, als wöge er nichts. Jana stolperte hinter ihm her, mitgezogen von den Handschellen. Sie gingen zurück ins Polizeigebäude und dort in den Keller.
    »Ein normales Zimmer reicht nicht; aus dem kommt er raus.«
    »Das hier war früher eine psychiatrische Klinik, bis die Stadt das Gebäude übernahm«, erklärte Jude, der in einen Raum zu ihrer Rechten trat.
    Er hatte keine Fenster und sehr dicke Wände.
    »Die Tür ist stahlverstärkt und lässt sich nur von außen öffnen.«
    Drinnen legte er Zane auf den Boden, wo Jana sich neben ihn hockte.
    »Ich lasse dich nicht hier bei ihm.« Seine leuchtend braunen Augen vermittelten Jana einen ziemlich klaren Eindruck von dem Tier, das er in sich trug.
    »Doch, tust du.« Ihre Worte klangen selbstsicher, beinahe keck, aber mit seinen feinen Sinnen konnte er gewiss hören, wie ihr Herz raste. Konnte

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