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Jäger und Gejagte

Jäger und Gejagte

Titel: Jäger und Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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sahneglücklich.«
     
    »Echt?«
    Die Vorstellung läßt Monk schwindeln. Minx ist die tollste, umwerfendste, bestaussehende Frau, die er je kennengelernt hat, von ihren wüsten Locken, deren Farbe von Rot zu Orange zu Rotgold und wieder zurück wechselt, über die glänzenden Augen und die Stupsnase, bis zu ihrem schlanken, knackigen Körper und ihren Kleinmädchenfüßen. Er kann immer noch nicht glauben, daß sie ihn tatsächlich mag, geschweige denn liebt oder die ganze Zeit mit ihm zusammensein will. Doch sie hebt den Kopf, um zu nicken und ihn anzulächeln, dann küßt sie ihn voll auf den Mund und atmet kurz in seinen Mund, seine Kehle, seine Lungen. Sie atmen ein paarmal abwechselnd in den Mund des anderen. Es macht ihn heißer als Sex.
    Und dann zerren sie an ihrer Kleidung, rucken, reißen, zucken, beben, keuchen, fallen übereinander her. Es ist wie ein Kampf, aber jede Bewegung bringt sie dem Höhepunkt näher, und als es vorbei ist, sind beide satt und zufrieden.
    »Bist du glücklich?« flüstert Minx.
    »Klar«, erwidert Monk. »Mit dir.«
    »Ich auch.«
    Es ist kaum zu glauben, wie sich ihr Leben verändert hat, seit er Minx begegnet ist. Sie hat ihm eine SIN besorgt, keine SIN unter seinem Namen, aber eine SIN ist eine SIN. Einige von ihren Freunden haben ihnen ganz neue Identitäten, die Jobs beim Gerichtsmedizinischen Institut von Newark und sogar diese neue Wohnung beschafft. Die Wohnung ist nicht sehr groß - nicht hier im Sektor 3 von Newark -, aber sie gehört ihnen, und jetzt haben sie die Nuyen, um sie einzurichten, wie sie wollen.
    In erster Linie haben sie nur ein paar Matratzen und haufenweise Kissen und Polster auf dem Boden verstreut, ein großes verdammtes Telekom instal liert und ein paar von Minx' Fotos an die Wand geheftet.
    Die Fotos sind Juwelen. Sie stammen von überall aus dem Sprawl, Bilder von Leichen, die aus Autowracks hängen oder auf Straßen und Bahren liegen, Leichen, denen Körperteile fehlen oder die Löcher im Kopf oder anderswo haben, Leichen, die blutüberströmt sind oder denen verschiedene innere Organe aus dem Leib quellen. Eines der besten Fotos zeigt den abgetrennten Kopf dieses Burschen, der mit weit aufgerissenen Augen und einer Wach-ich-oder-träum-ich-Miene mitten auf der Fahrbahn liegt.
    Monk kichert schon, wenn er nur daran denkt.
    Wenn er schließlich dazu kommt, sein TV/3V-Skript oder sein SimSinn-Stück zu schreiben, das, mit dem er reich und berühmt werden wird, so reich, daß er schon Geld verdient, wenn er nur seine Eier schaukelt, wird er eine Rolle für Minx einfügen müssen, nur um ihr zu danken.
    Er wird sie zu einem Novastar machen, so groß und berühmt wie Taffy Lee.
    Größer.
    Nackt und unglaublich reizend beugt sich Minx über ihn, lächelt und küßt ihn.
    »Hör mal, du Kick«, sagt sie. »Wenn ich dir sagen würde, daß wir etwas tun müssen? Würdest du es tun? Ohne zu fragen, warum? Vertraust du mir so sehr? Tust du das?«
    Monk grübelt ein wenig darüber. »Klar.«
    Minx lächelt, liebkost seine Wange und streichelt seinen Hals, so daß seine Nerven bis in die Fußspitzen hinein zu kribbeln anfangen. »Wir müssen uns mit jemandem treffen«, sagt Minx.
    »Sahne«, erwidert Monk.
    »Er ist irgendwie anders. Man könnte sogar sagen, er ist seltsam.«
    »Aha.«
     
    »Wir nennen ihn den Meister.« »So?«
    Minx lächelt und nickt. »Nova.« Der Meister.
    Warum nicht?

32
     
    Der Morgen ist die Hölle. Die Menschliche-Genome- Gruppe feuert eine Liste vordringlicher Anforderungen für irgendein brandeiliges Projekt ab, die absolut ihrer persönlichen Aufmerksamkeit bedarf, und Mr. Revisor, Kurushima Jussai, besteht bei einer ganzen Reihe trivialer Angelegenheiten, die jeder gewöhnliche Lohnsklave verstehen würde, auf ihre persönlichen Erklärungen.
    Zu allem Überfluß fällt es ihr schwer, die Fassung zu bewahren. Immer wieder schießen ihr extrem emotionale Gedanken durch den Kopf. Scottie ist wieder da! Er lebt! Amy ist gezwungen, immer wieder in den Waschraum zu laufen oder Zuflucht in ihrem Büro zu suchen, um wie ein Idiot zu grinsen und sich die Tränen abzuwischen.
    Wenn sie bedenkt, wie oft sie sich Sorgen gemacht hat, daß Scottie vielleicht den Gefahren irgendeiner düsteren Ecke im Sprawl erlegen sein oder sich mit Shadowrunnern oder noch Schlimmerem eingelassen haben könnte...
    Sie kann nur den Kopf schütteln und stöhnen.
    Harman ruft an und bemerkt sofort die einander widersprechenden Empfindungen in ihrem Gesicht.

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