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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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rituelles Bad, wie es eigentlich nötig war.
    »Nichts von dem, was du bislang gemacht hast, war einfach, fél ku kuuluaak sívam belsõ - Geliebte, aber du hast es getan. Die Aufgabe, die vor dir liegt, ist viel zu wichtig, um es nicht wenigstens zu versuchen.«
    Für einen kurzen Moment ließ Ivory sich gegen ihn fallen und drückte seine Hand, ehe sie in die Geburtshöhle eilte. Unendliche Trauer schwang in den wehklagenden Stimmen mit. Die Menge teilte sich, um sie durchzulassen. Mit pochendem Herzen lief sie weiter. Angesichts der vielen Karpatianer, die sich um Gregori und seine Gefährtin scharten, als könnten sie dadurch verhindern, dass die Babys noch vor ihrer Geburt in das nächste Leben überwechselten, fiel Ivory das Atmen schwer.
    »Gregori!«, schrie Savannah, als der erste Zwilling das Licht der Welt erblickte, seinem Vater geradewegs in die Hände rutschte. Keuchend beobachtete sie, wie er für das Kind atmete. »Lebt sie? Ich kann sie nicht spüren, Gregori. Bitte sag mir, dass sie lebt.« Als eine weitere schmerzhafte Wehe sie erfasste, vergrub sie die Faust in der heilenden Erde.
    »Ich habe sie«, sagte Gregori, dessen erschöpfte Stimme jedoch aus der Ferne zu kommen schien. Voller Trauer.
    Razvan, ich kann nicht mit ansehen, wie sie die Kinder verlieren.
    Dicht neben Savannah ging Francesca in die Hocke, die angestrengt das Gesicht verzog und puterrot anlief, als eine weitere schmerzhafte Woge über sie hinwegrollte. Geschickt holten Francescas Hände das zweite Kind in die Welt. Ihr Gesicht nahm einen entrückten Ausdruck an, als sie das Atmen für das zweite Baby übernahm.
    Du schaffst es, Ivory, raunte Razvan ihr mit sanfter Stimme zu, als sie sich vor Gregori, Savannah und die um ihr Überleben kämpfenden Säuglinge stellte. Für diesen Moment bist du geschaffen worden.
    Ich lebe dafür, Vampire zu erschlagen und Xavier zu zerstören. Nicht für so etwas wie das hier. Bestimmt nicht.
    Wie die anderen um sie herum sah auch sie Gregori wie gebannt an, als ihm, seine kleine Tochter im Arm haltend, blutrote Tränen über die Wangen liefen. Shea hatte inzwischen die Beutel mit der Erde, die Ivory mitgebracht hatte, auf die oberste Erdschicht der Brutkästen gestreut, die Syndil in Vorbereitung auf die Geburt der Zwillinge bereits gereinigt hatte.
    Das Kind in Gregoris Händen war viel zu winzig und geschwächt, um zu überleben. Selbst von dort aus, wo Ivory stand, konnte sie sehen, dass Gregori für das Kind atmete. Die Hände dieses großartigen Heilers, der gewöhnlich so stark war, zitterten, weil er nicht in der Lage war, sein eigenes Kind zu retten.
    Ivory schluckte, machte einen tiefen Atemzug und verbannte sämtliche Sorgen und negativen Energien aus ihren Gedanken. Gemeinsam mit Razvan war sie sämtliche Bewegungen und Gesten von Xavier durchgegangen, die er bei der Erschaffung des Zaubers benutzt hatte. Sie wusste, dass er seinen gesamten Hass und seinen Wunsch nach Rache in die Zauberformel gelegt hatte, der die Mikroben veränderte. Gegen später entstandene Mutationen konnte sie nichts tun, aber sie konnte den Befehl umkehren. Alles musste genauso sein wie bei Xavier. Wenn Razvan auch nur ein winziges Detail falsch in Erinnerung gehabt hatte oder sie eine Handbewegung falsch ausführte, dann ...
    Ich habe alles genauso in Erinnerung, wie es war, fél kuuluaak sívam belsõ - Geliebte. Und dir wird kein Fehler unterlaufen. Du schaffst es, Ivory. Ich habe volles Vertrauen in dich.
    Ivory spürte, wie er ihr einen Kuss auf den Kopf hauchte und sein warmer Atem ihren Hals streichelte. Sie atmete tief durch und machte einen Schritt nach vorne. »Gregori.« Als er aufblickte und sie in seine leeren silbrigen Augen blickte, war sie den Tränen nahe. »Du musst dir absolut sicher sein, Gregori.«
    »Das bin ich«, entgegnete er erbittert. »Wir haben keine andere Wahl.«
    »Razvan, du musst alle nötigen Vorbereitungen treffen, aber jedes Detail muss stimmen.« Ivory hob den Blick und ließ ihn durch die Runde schweifen. »Ich werde gleich ein schreckliches Szenario wieder heraufbeschwören. Alle, die das nicht mit ansehen möchten, täten besser daran, jetzt die Höhle zu verlassen. Die anderen bitte ich, einen beschützenden Zirkel zu bilden, falls mir ein Fehler unterlaufen sollte.«
    Niemand verließ den Raum. Selbst jene Karpatianer, die Razvan und Ivory mit Misstrauen begegnet waren, legten ihre Vorurteile ab und taten, worum Ivory sie bat. Sie bildeten einen großen Kreis. Jene im

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