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Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition)

Titel: Jägerin der Dämonen (Ein Patricia Vanhelsing Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einer Chance. In Windeseile zogen sich die Furchen durch das Gras, schnitten ihnen den Weg ab und ließen sie erschrocken zurückfahren.
    Es gibt keine Rettung! durchfuhr es mich.
    Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag vor den Kopf.
    Ein armdicker Ast hatte sich derweil um Tom gelegt. Er kämpfte verzweifelt gegen den erbarmungslosen Griff an, den dieser tentakelartige Arm um seinen Oberkörper gelegt hatte. Es war wie der Würgegriff einer Riesenschlange...

    "Tom!" schrie ich.
    Im selben Moment sah ich etwas dunkles, schattenartiges auf mich herniedersausen. Für einen Augenblick verdeckte es den Mond.
    Es ging sehr schnell.
    Und einen Moment später begriff ich, daß es einer der Äste war, der mich gepackt hatte. Etwas legte sich mit ungeheurer Kraft um meinen Hals...

    *
    Brian Meany stand auf einem nahen Hügel und blickte hinüber zum Wald.
    Er hatte alles mitangesehen.
    Er hatte geahnt, daß George Malldoon hier auftauchen würde...
    Jetzt würde es zur entscheidenden Konfrontation kommen.
    Seitdem die Journalisten sein Landhaus verlassen hatten, hatte Meany nichts anderes getan, als Vorbereitungen zu treffen. Vorbereitungen für diesen Moment.

    Die Quantanii sind frei... Nichts hindert sie daran, sich zu entfalten. Der richtige Augenblick, sie zu vernichten...
    Im Laufe seiner langen okkultistischen Studien hatte Meany irgendwann dieses Ritual in einer abseitigen Schrift gefunden, die einem wahnsinnig gewordenen Mönch zugeschrieben wurde.
    Es wird sich erweisen, ob ich recht hatte! ging es ihm durch den Kopf. Ob man das Böse sich erst entfalten lassen muß, um es wirklich bekämpfen zu können...
    Meany atmete tief durch. Dies ging weit über das hinaus, was er ansonsten an exorzistischen Praktiken betrieben hatte.
    Sehr weit...
    Eine Premiere! dachte er nicht ohne Amüsement.
    Er wandte sich an Rupert, der neben ihm stand.
    "Jetzt wird sich erweisen, ob der Fluch jener finsteren Vergangenheit sich auslöschen läßt!" murmelte er. Er blickte Rupert an. "Sorgen Sie dafür, daß nichts von meinen Sachen in falsche Hände gerät, sollte ich..." Er sprach nicht weiter.
    Schreie drangen an sein Ohr.
    Meany blickte auf die Metallkugel, die auf dem Boden lag.

    Sie versank beinahe im hohen Gras. Das schwarze Kreuz, das er auf ihre Oberfläche gemalt hatte war im Mondlicht deutlich sichtbar.
    Meany umfaßte die Kugel und hob sie hoch. Sie war schwer, aber Meany hob sie an, als wäre sie federleicht. Er begann eigenartige Silben zu murmeln. Worte einer längst vergessenen Sprache, deren wahre Bedeutung niemand mehr herauszufinden in der Lage war. Immer wieder murmelte er diese Silben vor sich hin. Eine Art Rhythmus entstand. Die Metallkugel begann zu leuchten. Erst rot, dann grün, dann schließlich weiß.
    Die Farbe vollkommener Reinheit! ging es ihm durch den Kopf während er die Augen zusammenkniff. Die Helligkeit, die von der Kugel ausging, war dermaßen grell, daß selbst das Schließen der Augen nicht dagegen zu schützen vermochte.
    Er fühlte einen unglaublichen Strom mentaler Energie von der Kugel in seine Hände und den gesamten Körper fließen.
    Meany zitterte.
    Im nächsten Moment zuckte der Blitz durch die Nacht.

    Einer gewaltigen Entladung gleich, zischte er aus der Kugel heraus in Richtung des Waldes...

    *
    Als ich den Blitz sah, glaubte ich, im nächsten Moment zu erblinden. Taghell wurde es für Sekundenbruchteile. Und gleichzeitig wurde der Druck hinter den Schläfen unerträglich...
    Vage nahm ich wahr, daß da noch eine andere Kraft war, mindestens ebenso stark wie jene, die ich bislang zu spüren bekommen hatte. Es mußte eine gewaltige Entladung mentaler Energien sein, die da vor sich ging. Ich wehrte mich dagegen, in Bewußtlosigkeit zu versinken.
    Das unnatürlich biegsame Holz des Astes umfaßte mich fester. Ich bekam kaum noch Luft.
    Der Blitz zuckte indessen als weißglühender Strahl aus ultrahellem Licht in jenen Zwitter aus Baum und Mensch, in den George Malldoon sich verwandelt hatte. Er fing sofort Feuer.

    Von dort aus schien sich der Lichtstrahl zu teilen. Wie tanzende Funken zuckten diese Entladungen durch den Wald hindurch. Von Baum zu Baum. Der unheimliche Chor im Hintergrund bekam schrille Untertöne und verwandelte sich schließlich in einen einzigen Schrei des Entsetzens. Ein Baum nach dem anderen fing Feuer. Die Glut raste die entblößten Wurzelstränge entlang.
    Eine mörderische Hitze breitete sich aus.
    Ich versuchte, mich loszustrampeln, aber der geisterhafte

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