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Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker

Titel: Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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gegen andere Nachtwandler einsetzen. Das musste er gar nicht. Wenn er etwas wollte, befahl er es einfach, und die Nachtwandler gehorchten. Nur ich nicht. Ich ließ mir von niemandem etwas befehlen ... außer von Jabari, und das nur, weil er mich vor den Naturi gerettet hatte. Ich fuhr mir mit den Händen durchs Haar und begann, auf und ab zu gehen. Meine Gedanken drehten sich im Kreis. Sagte Sadira die Wahrheit? Ich wusste, dass man ihr nicht vertrauen konnte.
    „Warum erzählst du mir das?", knurrte ich, ohne sie anzusehen. „Weil er daran arbeitet, dich zu ersetzen", flüsterte sie mir zu. Ich ließ die Hände sinken und drehte mich zu meiner Schöpferin um. „Wie?" „So, wie wir dich gemacht haben", entgegnete sie achselzuckend. „Ich habe bei zehn weiteren geholfen, und ich weiß, dass es ein paar gab, an denen ich nicht beteiligt war. Nicht einer hat länger als ein Jahr überlebt."
    „Warum? Was ist passiert?" Sadira schüttelte den Kopf und schaute auf ihre gefalteten Hände. „Das ist nicht wichtig. Meine Angst ist, dass er es eines Tages schafft." „Und du denkst, dass er dann keine Verwendung mehr für mich hat", sagte ich tonlos. War irgendetwas von alldem wahr? Ich wusste nicht mehr, was ich glauben sollte. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen, der zehn Jahre lang mein Zuhause gewesen war. Er war meine Welt gewesen und Sadira meine einzige Verbindung zum Leben. Sie war Wärme für mich gewesen, Mitgefühl und Liebe. War auch das eine Lüge gewesen? Oder war es das Einzige, was in diesen Jahren wahr gewesen war?
    „Ich weiß, du empfindest keine Liebe für mich, aber du bist mein Kind, meine geliebte Tochter. Ich will nicht, dass er dein Leben beendet, weil er das Gefühl hat, dass du ihm nicht mehr von Nutzen bist", murmelte Sadira. Ich wollte ebenso wenig, dass er meinem Leben ein Ende machte, aber ich wollte auf keinen Fall Schutz in Sadiras Armen suchen. Diese Alternative war wenig verlockend. „Warum sind die anderen gestorben?"
    Sadira schüttelte den Kopf, und ihr Bild flimmerte. Gleichzeitig wurden die Schmerzen in meiner Brust wieder stärker. „Die Sonne geht bald auf. Wir reden ein andermal weiter." Ich wollte protestieren, aber da wurde ich bereits von heftigen Schmerzen heimgesucht und riss die Augen auf. Ich befand mich wieder in der Bibliothek mit den hohen Schränken und den grimmigen alten Männern.
    Flackerndes Kerzenlicht warf tanzende Schatten an die Wände. Sadira saß neben mir auf der Kante des Tischs und wischte sich mit einem weißen Spitzentaschentuch Blut vom Handgelenk. Ihre Haut war beinahe durchsichtig, und die Schatten unter ihren Augen wirkten noch dunkler als sonst. Ich schmeckte ihr Blut auf meiner Zunge, aber es war nicht genug gewesen. Die schlimmsten Wunden hatten sich zwar geschlossen, aber ich musste den hohen Blutverlust noch ausgleichen.
    Schon der Geschmack von Sadiras Blut löste ein dumpfes Grollen in meiner Brust aus. Das Monster, das sich um meine Seele schlang, war erwacht und schrie nach Blut. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, es zurückzudrängen, denn wenn ich meine Gier nicht in den Griff bekam, tötete ich jeden, von dem ich zu trinken versuchte.
    Gabriel. Ich flüsterte im Geist seinen Namen und schickte meine Bitte an sein Gehirn. Kaum hatte ich mit seinem Bewusstsein Kontakt aufgenommen, wurde ich auch schon von seinen Empfindungen überflutet: Angst, Erleichterung, Sorge und Freude brachen über mich herein. Ich nahm seine Gefühle in mich auf und hielt sie ganz fest, dann kam er auch schon in den Raum und schloss mich in seine Arme. Ich verwendete seine Gefühle, um ihn vor mir zu schützen, als ich meine Zähne in seinen Hals schlug und gierig trank.
    Das Monster schlug brüllend seine Krallen in meine Seele, und ich glaubte schon, es wären nur noch Fetzen von ihr übrig, aber ich weigerte mich, seiner Forderung nachzugeben, alles zu nehmen. Ich trank nur so viel, dass ich über den Tag kam. Wenn ich bei Sonnenuntergang erwachte, hatte ich wieder genug Kraft, um auf die Jagd zu gehen und mir so viel Blut zu holen, wie ich verloren hatte.
    Ich löste meine Lippen von Gabriels Hals, heilte die Wunde und lehnte den Kopf gegen seine Brust. Sein kräftiger Herzschlag schien in meinem geschwächten Körper widerzuhallen. Er roch nach Gewürzen und Steak. Ich entspannte mich lächelnd in seinen Armen. Themis war so freundlich gewesen, meine Engel mit Essen zu versorgen. Ihnen zumindest ging es gut.
    „Das war zu knapp,

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