Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker
Schlinge und schien sich schon wieder etwas geschmeidiger zu bewegen. Meine Engel hatten auch alle beide wieder Farbe im Gesicht. Ich schloss die Tür auf und öffnete sie unter dem quietschenden Protest der Angeln. Als wir die Treppe hinaufstiegen, kam uns James entgegen, der zu meiner Überraschung Jeans und ein jagdgrünes T-Shirt trug. Es war ein wenig irritierend, ihn in so einem lässigen Aufzug zu sehen, auch wenn sein Haar sorgfältig gekämmt war und er das T-Shirt ordentlich in die Hose gesteckt hatte. Er hatte sogar darauf geachtet, dass sein Gürtel zu seinen dunkelbraunen Schuhen passte.
„Hübsches Outfit", sagte ich lächelnd. James wurde rot und griff unwillkürlich nach seiner nicht vorhandenen Krawatte. „Ich war ein wenig zu fein angezogen, um euch zu helfen." „Zweifelsohne." „Geht ihr jetzt?" „Bald. Wo ist Danaus?" „Er schläft, glaube ich. Er hat den ganzen Tag im Keller Wache gehalten." Angesichts der Vorstellung, wie Danaus stundenlang vor der Tür gehockt hatte, während ich hilflos dagelegen hatte, zog sich mir der Magen zusammen. Doch mich überkam keine Angst, sondern ich stellte zu meiner Überraschung fest, dass ich errötete. Ich fühlte mich wichtig .. regelrecht kostbar. Ich hatte nicht erwartet, dass der Jäger mich den ganzen Tag bewachen würde.
„Brauchen wir ihn eigentlich noch?", fragte Sadira. Ihre Worte rissen mich aus meinen Gedanken und erinnerten mich daran, dass sie hier das wertvolle und zu schützende Gut war, nicht ich. Ich war nur Teil eines Spiels, das Rowe spielte. Ich sah sie aus den Augenwinkeln an. „Nein, ich denke nicht", entgegnete ich und verspürte eine gewisse Enttäuschung. Ich hatte mich daran gewöhnt, ihn um mich zu haben; jemanden, der mir den Rücken frei hielt - auch wenn er vorhatte, mir bei der erstbesten Gelegenheit ein Messer in denselben zu rammen. „Wir müssen Jabari und einen Ersatz für Tabor finden. Wir können noch hierbleiben, solange du suchst."
„Und dann?" In Sadiras sanfter Stimme schwangen Angst und Zweifel. „Fahren wir zurück nach London. Mein Jet steht noch da, und wir können mit ihm zum Konvent fliegen. Wenn Jabari nicht da ist, wird zumindest einer von den anderen Ältesten da sein. Es ist außerdem der sicherste Ort, den ich mir denken kann. Du könntest dort bleiben, während ich Tabors Ersatz hole und herausfinde, wo die nächste Opferung stattfindet."
„Ich zeige euch einen komfortablen Raum, den ihr nutzen könnt", sagte James und führte uns den Korridor hinunter. Als er eine Tür öffnete, gingen meine beiden Bewacher als Erste hinein und überprüften den Raum, jeder mit der rechten Hand am Pistolengurt. Sie erfüllten ihre Aufgabe gewissenhaft, und ich beobachtete sie mit einem Anflug von Stolz. Erst als Gabriel mir mit einem Nicken zu verstehen gab, dass alles in Ordnung war, folgte ich ihnen.
Sadira setzte sich in einen alten, mit Schnitzereien verzierten Stuhl, der in einer Ecke stand. So konnte sie den ganzen Raum überblicken und hatte die Wand im Rücken. Wir hätten nicht so lange überlebt, wenn wir nicht ständig auf der Hut wären. In meinem Fall war natürlich auch eine Portion Glück dabei. Ich sah mich um. Die blassgelb gestreiften Tapeten und die antiken Sitzmöbel mit ihrem leicht verblassten Blumenmuster gaben dem Raum eine behagliche Atmosphäre. Mehrere Lampen tauchten ihn in warmes Licht, und an den Wänden hingen ein paar Landschaftsgemälde und Bücherregale.
„Kann ich noch etwas für euch tun?", fragte James. Er war so eifrig bei der Sache und so erpicht darauf, irgendwie zu helfen - und wenn es nur ums Essenholen ging -, dass mir ganz warm ums Herz wurde. Allein aufgrund der Tatsache, dass wir ihn noch nicht bis auf den letzten Tropfen ausgesagt hatten, war er bereit, mir und meinesgleichen eine Chance zu geben. Ich wünschte, mehr Menschen würden uns mit einer solchen Aufgeschlossenheit begegnen.
„Schleichen hier noch mehr Jäger herum?", fragte ich in der Annahme, dass Danaus nicht der einzige Jäger in diesem großen alten Haus sein konnte. „Ich hätte gern zwei davon vor der Tür." „Selbstverständlich." „Und eine Mahlzeit für meine Begleiter." „Essen für Michael und Gabriel ist kein Problem, aber . ." James druckste nervös herum und warf einen Blick auf Sadira, die ihn freundlich anlächelte. Sie würde es zwar niemals zugeben, aber sie genoss James' Unbehagen.
„Sadira und ich werden später am Abend draußen auf die Jagd gehen", sagte ich und sah
Weitere Kostenlose Bücher