Jägerin der Nacht 01 - Nightwalker
ist einer der Gründe, warum ich den Konvent aufsuchen muss. Vielleicht weiß unser Regent etwas." Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Jabari mir nicht alles sagte. Ihn beunruhigte noch etwas anderes - etwas, das so furchtbar war, dass mein geliebter Mentor sich sogar von seinesgleichen abschirmte. „Wie können wir sie aufhalten?" „Wir stellen die Triade neu auf und vernichten Rowe."
Oh ja, natürlich, nichts leichter als das . . „Aber wie?", fragte ich frustriert. Verdammt, allmählich hörte ich mich an, als würde ich einem B-Western der Fünfziger mitspielen. Wie? Wie? Wie? „Tabor ist tot." „Es ist deine Aufgabe, Sadira zu schützen und die Triade neu zu formieren, während ich mit dem Konvent und unserem Regenten spreche. Die drei Mitglieder werden nach ihrer Abstammung bestimmt. . Finde einen Blutsverwandten von Tabor, dann steht die Triade." „Ich verstehe das alles nicht. Das ergibt doch keinen Sinn!", klagte ich, entfernte mich ein paar Meter von Jabari und betrachtete die in goldenes Licht getauchten hohen Mauern des Tempels der Isis. Eine leichte Brise kam auf und rauschte durch die Kronen der Bäume ringsum. „Du musst es auch gar nicht verstehen!", herrschte Jabari mich an. Seine Worte waren wie Peitschenhiebe. „Und jetzt mach dich auf den Weg. Ich werde mich schon bald in London mit dir in Verbindung setzen."
Das war, abgesehen davon, dass ich endlich die Kontrolle über mein Leben hatte übernehmen müssen, der Grund gewesen, warum ich Jabari verlassen hatte: Wie sehr ich ihn auch liebte, in seinen Augen wäre ich ihm niemals gleichgestellt gewesen. Jabari liebte mich auf seine eigene Art, aber ich wäre ihm immer untergeordnet gewesen, auch wenn er mich respektierte. Und so konnte ich nicht leben. Es hätte mir das Herz gebrochen.
Bei uns Langlebigen gab es unterschiedliche Hierarchien und Ebenen der Diskriminierung. Für die einen stand die Alte Welt über der Neuen, für die anderen wiederum standen Erstlinge über Gewürm, Männer über Frauen oder Alte über Jungspunden. Doch über Jabari standen nur unser Regent und seine Götter, und sehr weit unter ihnen sah er sich selbst nicht.
„Wie du wünschst", sagte ich und senkte den Kopf. Ich hatte mich vergessen - er war ein Alter und Mitglied des Konvents. Ungeachtet dessen, was zwischen uns vorgefallen war, schuldete ich ihm Respekt und verdankte ihm in vielerlei Hinsicht mein Leben. Vorläufig musste ich gar nicht verstehen, was vor sich ging. Ich musste nur wissen, dass ich Sadira beschützen und einen Ersatz für Tabor finden musste. Danach war meine Mission beendet, und ich konnte nach Hause. Um die Naturi würden sich der Konvent und die Triade kümmern.
„Was mache ich mit Danaus?", fragte ich und sah zu Jabari auf. „Er weiß über die Naturi Bescheid und über Machu Picchu. Er wusste auch, wo er mich findet. Manchmal denke ich, er ist vielleicht ein Spion der Naturi. Andererseits .. " „Ja?", hakte Jabari nach, als ich nachdenklich verstummte. „Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie er mindestens vier Naturi getötet hat, und er hat dabeigestanden, als ich welche getötet habe. Heute hat er mich vor den Naturi gerettet, ohne den geringsten Grund dazu zu haben. Ich .. ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll." „Lass ihn nicht aus den Augen, Mira", sagte Jabari und legte mir eine Hand auf die Schulter. Plötzlich fühlte ich mich ganz klein. „Ich glaube nicht, dass er mit den Naturi gemeinsame Sache macht, aber wir haben ja auch noch andere Feinde. Vielleicht führt er dich zu ihnen."
Ich sah mit einem schiefen Grinsen zu meinem alten Freund und Mentor auf. „Das klingt, als wäre er ein Bori-Spion." Der Anflug eines Lächelns huschte über Jabaris Gesicht, aber vielleicht war es auch nur das Spiel von Licht und Schatten. „Nun, wenigstens wissen wir, dass das unmöglich ist. Ich weiß nicht, was für ein Geheimnis er hat, aber er muss noch eine Zeit lang überwacht werden." „Ist es denn nicht zu gefährlich für ihn, bei mir zu sein, wenn ich Sadira beschütze und nach dem dritten Mitglied der Triade suche?" „Gibt es eine bessere Methode, um unseren Feind aus der Reserve zu locken?", erwiderte Jabari. „Abgesehen davon wirst du mich nicht noch einmal enttäuschen. Du musst deine Schöpferin beschützen!"
Mir war, als steckte mein Kopf in einer Schlinge, die sich langsam zusammenzog. Dennoch nickte ich tapfer und versuchte, Jabari anzulächeln, was mir jedoch nicht ganz gelingen wollte. Er zog mich
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