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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Schultern gruben. Je mehr er sich der Decke näherte, desto schwächer wurde seine Präsenz in meinem Kopf, sodass sich nun Jabari dort wieder Zutritt verschaffen konnte.
    Verzweifelt versuchte ich, geistige Barrikaden zu errichten, wobei es mir egal war, wer dabei hinausgedrängt wurde. Ich presste beide Hände vor mir an den Boden und wehrte mich mit zusammengebissenen Zähnen gegen alles, was ich sicher als fremde Gedanken erkennen konnte, auch wenn selbst diese Unterscheidung langsam etwas schwammig wurde. Ein Grollen stieg mir in die Kehle, als ich mit aller Kraft das Verlangen unterdrückte, Feuerbälle auf die Harpyien zu schleudern, aber das konnte ich einfach nicht riskieren. Die Gefahr war zu groß, dass ich auch Danaus treffen würde.
    Mira ... Jabaris Stimme klang leise und spöttisch in meinem Kopf, als ich so auf dem Boden kniete. Sie war noch nicht wieder erstarkt, aber er hatte die Kraft, mich langsam zu zermürben. Gib mir Nicolai und ruf die Harpyien zurück. Meine Forderung klang selbst für mich atemlos und heiser, als ich den Gedanken Jabari entgegen schleuderte, während ich mir wünschte, er würde daran ersticken. Lass ihnen doch den Spaß. Ich sah förmlich vor mir, wie er mit den schmalen Schultern zuckte, während er mir diesen Gedanken schickte. Gelächter umspielte jedes Wort, das durch mein Hirn tanzte. Hast du nicht langsam genug Gespielen angesammelt, auf die du nicht aufpassen kannst?
    Erst jetzt ging mir auf, dass seine Gedanken frei waren von der Wut und Enttäuschung, die er noch vor wenigen Augenblicken in unserem Gespräch gezeigt hatte. Verdammt! Er hatte mit mir gespielt. Er hatte gewusst, dass ich kommen würde, um Nicolai zu holen, aber was wollte er damit erreichen? Danaus' Tod? Meinen? Oder wollte er mich so manipulieren, dass ich die Naturi für ihn tötete? Ich begriff einfach nicht, was für ein Spiel er spielte. Diesen Fakt mit den Naturi kann ich nicht dulden, erklärte ich ihm. Nicolai zu stehlen wird ihn nicht aus der Welt schaffen, gab er zu bedenken.
    Aber hilft es wenigstens etwas? Ich wartete auf seine Antwort. Nach allem, was passiert war, hatte ich das Gefühl, ich würde verzweifelt die Hand nach ihm ausstrecken und ihn um Hilfe anflehen, nachdem er es doch gewesen war, der mich mit seinen Spielchen überhaupt erst in diese Lage gebracht hatte. Ich verabscheute es, dass er mich so in der Hand hatte, und ich verabscheute ihn noch mehr, weil ich ihn brauchte. Sie werden dich noch mehr fürchten, sagte er schließlich.
    Über uns durchstieß der markerschütternde Schrei einer Frauenstimme die Stille. Eine Sekunde später schrie eine zweite Stimme schmerzerfüllt auf, gefolgt vom Geräusch zerreißenden Stoffs. Ich sah gerade noch rechtzeitig auf, um mit anzusehen, wie Danaus zu Boden stürzte. Er landete leichtfüßig wie eine Katze, das Messer in seiner Hand war von schwärzlichem Blut befleckt. Eine der Flaggen flatterte hinter ihm zu Boden. Sie war an der Stelle zerfetzt, wo er bei dem Versuch, den Sturz abzubremsen, danach gegriffen hatte.
    Wenn du noch einmal mit Danaus um die Kontrolle über mich kämpfst, werden dabei die letzten Reste meines Verstandes zerstört, und möglicherweise auch mein Körper. Das wird dir nicht helfen, dein Ziel zu erreichen. Ich schickte den Gedanken als Wutausbruch an Jabari, als Danaus sich näherte. Lass Nicolai frei, dann gehen wir] Mir blieben nur Sekunden, um Jabari zum Einlenken zu bewegen. Der Flammenring würde Danaus nicht davon abhalten, sich erneut an meine Seite zu stellen. Wenn der Jäger mich noch einmal berührte, würde ich das nicht überleben, da war ich sicher. Meine Arme zitterten, und mein Magen fühlte sich an wie umgekrempelt und in Säure getaucht. Wir sind nahe dran.
    Ich wollte fragen, was er damit meinte, aber mir blieb keine Zeit. In Wahrheit spielte es auch keine Rolle, ob ich verstand oder nicht. Ich war nur die Waffe, nicht die Kriegerin.
    „Genug!", donnerte Jabari und sprang auf. Etwas, das wie schmerzerfülltes Kinderweinen klang, war das einzige Geräusch im Saal. Anscheinend hatte Danaus eine der Harpyien schwer verletzt. Ein kurzes Kratzen und Klicken von Klauen auf Stein war zu vernehmen, dann wurde das Weinen leiser und schwächer.
    Zögernd senkte ich die Flammen ab, bis sie nur noch schritthoch waren, und zog sie enger um mich zusammen, bis der Kreis nur wenige Schritte durchmaß. Danaus hielt einige Meter von mir entfernt vor den Flammen inne, das Messer immer noch in der Hand,

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