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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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verbreiten. Wenn die Lykaner zu der Überzeugung gelangten, dass die Nachtwandler sich mit den Naturi verbündet hatten, würde ein schrecklicher Krieg den Erdball überziehen, noch bevor es den Naturi gelänge, sich aus ihrem Gefängnis zu befreien.
    Als ich meinen Bericht beendet hatte, schob Alex ihren halb vollen Teller weg. „Mir ist der Appetit vergangen", sagte sie leise. Sie sah beinahe aus, als würde ihr schlecht werden, ihre Augen wurden glasig, während der Geruch ihrer Furcht an meine Nase drang. „Iss auf, drängte ich und schob ihr den Teller wieder hin. „Wie oft kannst du schon mal was von einem echten Italiener essen? Außer in Vollmondnächten natürlich?" „Das ist nicht komisch", fuhr sie mich an. Nein, Alex jagte keine Menschen, aber einige wenige ihrer Rasse taten es. Selbst in Tiergestalt blieb noch genug von dem Menschen Alexandra übrig, um sie von Angriffen auf andere Menschen abzuhalten. Sie jagte ausschließlich Tiere und selbst die nur zu seltenen Gelegenheiten, wenn sie ihrem Verlangen nachgab. „Wie kannst du jetzt Witze machen? Ist dir nicht klar, was passiert, wenn sie in unsere Welt eindringen?"
    „Glaub mir, Alexandra, niemand weiß das besser als ich", sagte ich mit leiser, tonloser Stimme und verengte die Augen, während ich es um jeden Preis vermied, meine Gefährten anzusehen. Alex wusste nichts von meiner Gefangenschaft bei den Naturi -das hatte ich bei meiner Erzählung von Machu Picchu vorhin ausgelassen -, aber sie wusste, dass es in meiner Vergangenheit etwas Dunkles und Hässliches gab, das tiefe Narben auf meiner Seele und auf meinem Körper hinterlassen hatte. Sie verstand den Wink mit dem Zaunpfahl. „Es gehen Dinge vor sich, die ich noch nicht verstehe, aber das werde ich wohl bald. Jetzt in Panik zu verfallen bringt gar nichts."
    „Und es wird noch schlimmer." Alex' Stimme senkte sich von ihrer gewöhnlichen kräftigen Lautstärke zu einem unerwarteten Flüstern, das meinen Blick wieder auf ihr hübsches Gesicht lenkte. Die Kerze in dem gläsernen Windlicht in der Mitte des Tisches warf tanzende Schatten auf ihre Gesichtszüge.
    Ein Teil von mir wollte fragen, wie es jetzt noch schlimmer kommen konnte. Die Vampire trafen sich heimlich mit den Naturi. Die Hexen und Werwölfe trafen sich mit der Danlight Coalition. Erzfeinde wurden plötzlich Verbündete, und alte Allianzen mit den Lykanem und Hexen zerfielen vor unseren Augen.
    „Sie haben begonnen, uns zusammenzurufen", sagte sie. „Wann?", wollte ich wissen. Mein Hals war wie zugeschnürt, und ich konnte kaum das Wort hervorpressen. „Vor ungefähr einer Woche, aber ich habe gehört, dass es nach letzter Nacht schlimmer geworden ist. Die meisten Anführer konnten ihr Rudel zusammenhalten, aber hier und da sind ein paar verschwunden. Die meisten sind jünger, noch nicht lange Lykanthropen. Es scheint, als sei der Ruf umso schlimmer, je weiter man nach Westen kommt", erklärte sie. Ich sah zu Nicolai hinüber, der geradeaus vor sich hin starrte, die vollen Lippen zu einem harten, unnachgiebigen Strich zusammengepresst. „Was ist mit deinem Rudel?"
    „Ich weiß es nicht. Ich habe seit über einem Monat keinen Kontakt mehr zu ihnen gehabt", sagte er steif und wich meinem Blick aus. Ich ließ diese Bemerkung unkommentiert. Ein Rudelmitglied blieb nie lange von den anderen getrennt. Lykanthropen „gehörten" außerdem nie einem Vampir. Irgendetwas Finsteres ging hier vor, und ich wäre jede Wette eingegangen, dass es für Nicolai ziemlich schrecklich und schmerzhaft war. Das würde auch erklären, warum Alex nicht einmal den Versuch unternommen hatte, die Anwesenheit dieses Mannes zu erklären. Sie sah ihn nicht an und sprach nicht mit ihm.
    Ich runzelte die Stirn, während ich diese Neuigkeiten in meinem Kopf hin und her wälzte. Es gab vier verschiedene alte Heiligtümer in Nord- und Südamerika, die für das nächste Opferritual, das die Naturi versuchten, infrage kamen: Old Faithful im Yellowstone-Nationalpark, Mesa Verde in Colorado, die Osterinseln und Machu Picchu in Peru. Würden sie es nach ihrer katastrophalen Niederlage vor Jahrhunderten wagen, Machu Picchu noch einmal zu betreten? Wenn sie auf diese Weise Aurora befreien konnten, lautete die Antwort ohne Zweifel Ja-Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder Alexandra zu und kämpfte dagegen an, mein Mitgefühl für ihre Lage durch meinen Gesichtsausdruck zu verraten. Das würde ihr angesichts der Gefahr einer plötzlichen Versklavung durch eine

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