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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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bösartige Rasse, die die völlige Auslöschung der Menschheit plante, auch nicht weiterhelfen.
    Es gab unterschiedliche Theorien darüber, wo die Lykanthropie ihren Ursprung hatte. Manche glaubten, sie sei die Folge eines Zaubers oder Fluchs, den ein alter Gott der amerikanischen Ureinwohner gewirkt habe. Andere wiederum glaubten, die Wurzeln der Gestaltwechsler reichten noch weiter zurück. Die düstersten Vermutungen besagten allerdings, dass die Lykaner als eine Art Diener und Soldaten von den Naturi erschaffen worden waren. Wegen der engen Vertrautheit der Lykaner mit der Natur konnten die Naturi sie herbeirufen und über große Entfernungen hinweg versammeln, damit sie ihnen zu Diensten waren. Die meisten sahen auch die Zukunft der Menschheit so, falls die Naturi in diese Welt kämen: Auslöschung oder Lykanthropie.
    „Also bekommen wir es sowohl mit den Naturi als auch den Lykanern zu tun, wenn das nächste Opfer im Westen abgehalten werden soll", sagte Danaus grimmig. „Vielleicht sogar mit einer kleinen Auswahl von Wiccanern", sagte ich. So langsam wurde es eine richtige Party, zu der anscheinend jeder eingeladen war. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf eine meiner wenigen Freundinnen. Alex war fast fünfzig, obwohl sie immer noch leicht für Mitte zwanzig hätte durchgehen können. Lykanthropie verlieh Menschen die erstaunliche Fähigkeit, sich von beinahe jeder Verletzung heilen zu können, ausgenommen jene, die durch Silber verursacht wurden, besonders Silberkugeln und Messer aus Silber. Ihr „Fluch" verlangsamte außerdem den Alterungsprozess und verdoppelte oder verdreifachte für gewöhnlich die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen. Ich mochte Alex. Sie hatte einen guten Sinn für Humor und dachte viel über das Leben nach. Ich wollte sie vor dieser Zukunft bewahren.
    „Wann geht dein Rückflug?", fragte ich und kämpfte gegen den missmutigen Gesichtsausdruck an, der meine Mundwinkel nach unten ziehen wollte. „Morgen früh." Die Anspannung, die in diesen Worten mitschwang, war nicht zu überhören. Sie lebte in Portland, an der wunderbaren Westküste, und damit war auch sie in Gefahr, dem Ruf zu erliegen, und das wusste sie. „Geh zurück nach London und bleib dort bis nach Neumond", drängte ich und rutschte bis zur Stuhlkante vor. Mein Blick sprang zu Danaus hinüber, der unsere Unterhaltung mit besorgter Miene verfolgte. „Könnte Themis sie beschützen?" „Mira", sagte er sanft, mit leiser, müder Stimme. „Themis ist keine Bodyguard-Organisation. Wir können nicht -"
    „Verdammt, Danaus!", rief ich und knallte den Handballen auf den Tisch, dass die halb leeren Teller schepperten. Es fiel mir schwer, die Stimme wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber endlich gelang es mir, bevor ich weitersprach. „Ich verlange von deinen Leuten ja nicht, ein tollwütiges Rudel Vampire zu bewachen. Alex ist immer noch ein Mensch - die Rasse, die ihr so verzweifelt beschützen wollt. Ruf Ryan an. Rede mit ihm."
    Alex schüttelte den Kopf und presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. „Ich kann nicht. Mein Rudel braucht mich. Ich muss zurück." „Du musst jetzt an dich selber denken. Geh zurück nach London. Dein Rudel kommt schon klar." „Ich muss gehen", sagte sie, mit einem Lächeln so zerbrechlich wie eine gesprungene Eierschale. „Ich bin jetzt eine Alpha." Bei dieser Feststellung legte sich meine Stirn in Falten, und ich ließ mich in den Stuhl zurücksinken. „Bist du immer noch in Portland?" „Du brauchst gar nicht so überrascht zu tun." Sie stocherte so kräftig mit der Gabel im Essen herum, dass die Zinken schrill über den Porzellanteller kratzten. „Tut mir leid", sagte ich mit einer leichten Neigung des Kopfes, während ich die Rechte aufs Herz legte.
    „Gratulation zu deinem neuen Rang." Das war wirklich eine Leistung. Das Rudel von Portland war groß und zählte laut meiner letzten Information fast vierzig Mitglieder. Die Rudel im Westen waren größer und zahlreicher als an der Ostküste der Staaten. In Europa und Asien zählten die Rudel nur zwölf oder weniger Mitglieder und konzentrierten sich auf die ländlichen Gebiete.
    Kopfschüttelnd reckte ich die Linke und schnippte mit den Fingern, während meine Rechte auf die Armlehne zurückfiel. Sofort erschien ein Kellner und drückte mir die Rechnung in die Hand. Ich kritzelte eine Kontonummer auf das Papier und reichte es zurück. Es war die Nummer des Konventskontos, die allen Geschäftsleuten

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