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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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in die kalte Nachtluft hinein. „Bist du sicher?", fragte Stefan stirnrunzelnd. Bevor ich antworten konnte, zerriss ein einzelner Schuss die Stille.
    Zögernd schien die Erde noch einmal Luft zu holen, bevor ein Kugelhagel aus einer automatischen Waffe durch das Tal vor uns hallte.
    „Ja, ziemlich", sagte ich, und aus jeder Silbe triefte Sarkasmus. Bevor der erste Schuss verhallt war, hatte ich Aufruhr unter den Menschen gespürt. Sie fühlten sich plötzlich von Unbehagen überwältigt, als ob sie etwas aus der Dunkelheit heraus beobachtete. Solange ich ihre Energie anzapfte, konnte ich auch ihre Gefühle empfangen. Ich hatte miterlebt, wie aus Furcht schlagartig Entsetzen wurde, als sie erkannten, dass sie es mit einem Gegner zu tun hatten, gegen den sie machtlos waren.
    Dann hatte sich wieder Stille herabgesenkt. Ohne nachzusehen, wusste ich, dass die vier Menschen, die wir mitgenommen hatten, tot waren. Die Naturi würden jeden auslöschen, der sich ihnen auf dem Weg zu uns entgegenstellte. Die Menschen waren nur die Aufwärmübung für das Massaker gewesen, das sie auf dem Gipfel bei Ollantaytambo verüben wollten. Ein Schrittgeräusch am Rand des Plateaus versetzte mich und Stefan in Alarmbereitschaft, aber beim Anblick von Danaus, der gefolgt von Shelly und Cynnia auf uns zugesprintet kam, entspannten wir uns sofort wieder.
    „Wie viele?", fragte ich barsch. „Acht", antwortete der Jäger und fasste bereits nach einer seiner Pistolen. Ich zog den Browning aus meinem Schulterhalfter und umklammerte die Waffe mit beiden Händen, während ich auf die Ankunft unserer Widersacher wartete. „Mehr nicht?" Ich klang merkwürdig enttäuscht über die Anzahl unserer Gegner. Nachdem ich in London bereits eine ganze Horde und auf Kreta noch einmal eine Armee bekämpft hatte, hatte ich angenommen, dass in Peru ein waschechtes Heer zu meiner Vernichtung abkommandiert sein würde. „Da kommen schon noch mehr", knurrte er, als ob mich das besänftigen würde. „Du blockierst mit Stefan den Zugang. Ich kümmere mich um die Naturi", befahl ich, während mein Blick von dem Jäger zum Nachtwandler huschte. Keiner von beiden sah besonders zufrieden mit mir aus, aber es beschwerte sich auch niemand.
    „Was ist mit mir?", fragte Shelly, worauf ich meine Aufmerksamkeit nun zum ersten Mal wieder auf sie und Cynnia richtete. Ich hatte ganz vergessen, dass ich die Naturi und die Erdhexe mit mir in diesen Albtraum gezogen hatte. Vielleicht hätte ich sie besser beide in Savannah beim Kartenspiel zurückgelassen, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für Gedankenspiele. „Du behältst Cynnia im Auge. Sie darf diesen Berg nicht verlassen, es sei denn in Begleitung von mir oder Danaus." „Ich gehe nicht mit denen weg, Mira!", rief Cynnia. „Diese Naturi gehören höchstwahrscheinlich zu Rowe, und ich möchte meinem Schwager jetzt lieber nicht über den Weg laufen. Nicht, bevor nicht wenigstens einer von uns einen Plan hat."
    „Soll ich sie beschützen?", fragte Shelly. Die Frage ließ mich innehalten, als ich mich zu Danaus und Stefan umdrehte. Meine Blicke glitten zwischen der Naturi und der Erdhexe hin und her, und in meinem Kopf herrschte ein Chaos aus lauter Gedanken, von denen keiner in diesem Moment, da wir jede Sekunde in einen Kampf verwickelt werden konnten, besonders viel Sinn ergab. „Beschützt euch gegenseitig", murmelte ich. Cynnia reckte die gefesselten Hände, und ich schüttelte den Kopf. „Es hegt genug Energie in der Luft. Ich bin mir sicher, dir wird schon was einfallen." „Mira!", schrie Danaus, worauf mein Kopf wieder zu ihm und Stefan herumfuhr. „Wo ist dieser Zugang, von dem du gesprochen hast? Wo ist die Öffnung?"
    „Da drüben", sagte Cynnia und zeigte auf etwas hinter ihnen. Ich fuhr auf dem Absatz herum und folgte Cynnia und Shelly zu einer Senke im Boden, die ein paar Meter entfernt im Westen lag. „Hier ist es", bekräftigte die Naturi.
    Danaus und Stefan sahen mich beide gleichzeitig an, weil sie grundsätzlich an der Wahrhaftigkeit dessen zweifelten, was ihnen eine Vertreterin des Feindes verriet. Ich nickte. Das war genau die Stelle, die ich auch ausgewählt hätte. Hier war die Energie am stärksten. Der Boden war von sattem grünem Gras bedeckt, das aussah, als wüchse es aus der fruchtbarsten Erde und würde jeden Tag gegossen. Überall sonst in der Umgebung gab es nur Schotter, auf dem vereinzelt Gras und Unkraut wuchsen, sowie verstreute Felsbrocken. Der Zugang war hier.
    Ich

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