Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
waren, um mir den Arsch zu retten, wenn ich in eine Situation geriet, die ich nicht unter Kontrolle hatte.
    Als ich auf Cynnia und Shelly zuging, beugte ich mich vor und schlang mir die Arme um den Leib. Das Gras rollte sich unter meinen Füßen zusammen und wurde schwarz. Ich war eine wandelnde Flamme, und ich brauchte die Hilfe der Naturi, um einen Weg zu finden, wie ich mich selbst löschen konnte. „Helft mir", keuchte ich und fiel vor den beiden auf die Knie. „Ich kann es nicht aufhalten. Die Kraft. Sie ist in mir. Strömt durch meinen Kopf." „Lass sie los, Mira", sagte Shelly und legte mir die Hand auf die Schulter, zuckte aber schnell wieder zurück und taumelte einen Schritt nach hinten. Sicherlich hatte sie die Energieladung gespürt, die in mir brannte und nach einem Ausweg suchte. Sie schüttelte ihre Hand und starrte mich entgeistert an.
    Die Macht wuchs und wuchs in mir, und die Bäume rund um das Plateau gingen in Flammen auf, wie Zunder, der einem prasselnden Feuer zu nahe kommt.Ein Flammenkreis schoss um uns in die Höhe und ragte mehr als zwei Meter in die Luft.
    „Mira!", rief Danaus voller Sorge. Ich konnte ihn kaum noch am Rand meines Verstandes spüren, wo er abwartete, bis ihm nichts anderes übrig blieb, als einzugreifen. Bisher hatte er sich mit seinen eigenen Kräften in mich gedrängt, um damit wiederum die Kraft der Erde aus mir zu verdrängen. Aber in Anbetracht der Energie und des Schmerzes, die in diesem Moment in mir brannten, war ich mir nicht mehr sicher, dass er stark genug wäre, um mir dabei zu helfen, mich wieder in den Griff zu bekommen.
    „Du musst die Energie loslassen, Mira", sagte Cynnia ruhig. „Du musst sie wieder aus deinem Körper und zurück in die Erde strömen lassen." „Als ob ich das nicht schon versucht hätte!", schrie ich mit unter der Last des wachsenden Schmerzes schriller und brüchiger Stimme. „Ich wehre mich mit aller Kraft gegen die Energie, und mein einziges Ventil ist es, Feuer zu machen, aber das reicht nicht. Ich müsste schon die ganze Welt in Brand stecken, damit es endlich genug ist." „Warum gerät der Energiefluss ins Stocken?", fragte Shelly. Ich sah auf und beobachtete, wie sie auf Cynnia hinabblickte, die mich stirnrunzelnd betrachtete.
    „Weil sie eine Nachtwandlerin ist", murmelte die Naturi leise. Das Dröhnen der Energie und das Prasseln des Feuers machten es mir beinahe unmöglich, sie zu verstehen. Aber es waren auch nicht ihre Worte, die mich so aus der Fassung brachten, sondern ihr Tonfall. „Sie hat kein Ventil, um die Erdmagie ausströmen zu lassen. Die Feuermagie, dieser winzige Teil ihres Wesens, scheint sie anzuziehen, und dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als sie in Feuerform zu verlassen. Sie braucht einen Ausgang für die Erde." „Wie?" Statt einer Antwort kniete sich Cynnia vor mich hin und griff nach einem der Messer an meinem Gürtel.
    Langsam öffnete sie die Sicherheitsschnalle und legte mir besänftigend die Hand auf die Schulter, während sie das Messer aus der Scheide zog. Als unsere Blicke sich trafen, standen ihr Tränen der Furcht in den Augen. „Bitte, lass nicht zu, dass sie mich töten", flüsterte sie und bohrte mir den Dolch ins Herz.
    Ebenso schnell riss sie das Messer wieder heraus und ließ es gemeinsam mit mir zu Boden fallen. Mit einem dumpfen Krachen schlug ich auf, und neuer Schmerz durchströmte meinen ganzen Körper. Das Feuer um uns herum erlosch mit einem abrupten Zischen, und Sekundenbruchteile später waren Stefan und Danaus bei Cynnia, während Shelly zurückblieb und nach Luft schnappte. Ich lag am Boden und spürte, wie das Blut aus mir herausströmte und ins Gras unter meiner Brust sickerte. Und mit ihm floss auch endlich die Kraft der Erde aus mir heraus.
    Ich drehte den Kopf gerade weit genug, damit ich nicht länger Gras im Mund hatte. „Tut Cynnia nichts", nuschelte ich, so laut ich konnte. Zum Glück hatte ich es mit Wesen zu tun, die über ein außergewöhnliches Gehör verfügten. „Sie hat versucht, dich umzubringen", empörte sich Stefan, der dem Klang nach zu urteilen irgendwo über mir stand. „Sie hat mich gerettet", sagte ich und fuhr zusammen, als Danaus mir half, mich auf den Rücken zu drehen.
    Ein Stich ins Herz brachte einen Nachtwandler nicht um, aber er konnte uns auf jeden Fall außer Gefecht setzen. Nur Enthauptung oder die vollständige Entfernung des Herzens konnte einen Nachtwandler töten. Hinzu kam noch Verbrennung, aber da war ich die große

Weitere Kostenlose Bücher