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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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in meinen Gedanken herumzuschnüffeln. Ich war mir nicht ganz sicher, ob er dazu in der Lage war, aber in meinem geschwächten Zustand wollte ich es lieber nicht darauf ankommen lassen. Ich kann Cynnia dort drüben bei Shelly spüren, erklärte ich und rieb mir vielsagend die geschlossenen Augen.
    Danaus blieb ein paar Sekunden lang stumm, bevor sich sein Griff um meine Hand vor Überraschung verstärkte. Du kannst sie spüren? Ohne meine Hilfe? Kannst du noch andere spüren? Ich weiß nicht. Ich bin zu müde, und das Ganze kann auch nur eine vorübergehende Angelegenheit sein, die mit den besonderen Umständen hier zu tun hat. Dann schlug ich die Augen auf und drehte den Kopf, bis ich den Jäger ansah, während sich ein Grinsen auf meinem bleichen, blutüberströmten Gesicht ausbreitete. Aber wäre es nicht toll, wenn ich es könnte?

22
     
    Als Bertha ein paar Minuten später in Ollantaytambo eintraf, war sie blutüberströmt. Im schwachen Licht der Sterne sah die Nachtwandlerin blass aus, während ihre Augen in einem tiefen Blau glühten. Ihr hübsches blondes Haar war blutverschmiert, und ihre Kleidung wies eine ganze Reihe neuer Risse und Löcher auf.
    „Wir werden von den Naturi angegriffen. Sie versuchen, die Herberge zu erobern!", rief sie, noch bevor ihre Füße vor Stefan den Boden berührten. Ein zweiter Nachtwandler landete hinter ihr, der noch mitgenommener aussah. Es fiel nicht schwer, sich auszurechnen, dass der Kampf um die Herberge nicht allzu gut lief.
    Mit Danaus' Hilfe stand ich auf und ging zu den drei Nachtwandlern hinüber. „Was ist los?", fragte ich barsch und löste meinen Griff um seinen Arm, sodass ich gezwungen war, auf eigenen Füßen zu stehen. Ich war geschwächt, aber ich musste all meine verbliebenen Kräfte für den Kampf zusammennehmen, der jetzt vor uns lag. „Kurz nachdem wir in der Herberge angekommen waren, haben sie angegriffen", erklärte Bertha. Ihr Blick huschte zu dem Blutfleck auf meinem Shirt, bevor sie mich wieder ansah. „Zweimal haben sie versucht, das Gebäude in Brand zu stecken, und wir konnten sie gerade noch davon abhalten, aber sie machen uns langsam mürbe."
    „Wir müssen die Herberge aufgeben", warf der zweite Nachtwandler ein. „Es sind nur noch ein paar Stunden bis Sonnenaufgang, und tagsüber haben wir keine Chance, das Gebäude zu sichern. Sie werden uns einfach im Schlaf abschlachten."
    Ich warf Danaus einen raschen Blick zu. Er würde mich im Schlaf beschützen, das wenigstens war mir klar. Schon früher hatte er tagsüber über mich gewacht, aber selbst der berühmte Jäger konnte es nicht mit der Naturi-Horde aufnehmen, die uns erwartete. Jetzt wussten wir auch, warum nur acht Naturi ausgesandt worden waren, um zu überprüfen, was wir in Ollantaytambo vorhatten. Ihr Hauptziel war es gewesen, den Truppenteil zu zerstören, den wir zur Herberge abkommandiert hatten.
    „Rückzug kommt nicht infrage", sagte ich und winkte verächtlich ab. „Wenn wir uns an irgendeinem anderen Ort außerhalb des Heiligen Tals einrichten, schaffen wir es nie rechtzeitig auf den Gipfel von Machu Picchu, um das Opfer zu verhindern. Genau darauf haben sie es abgesehen. Sie wollen uns vernichten oder uns lange genug aufhalten." „Können wir die da nicht irgendwie zu unserem Vorteil einsetzen?", fragte Stefan und wies nickend auf Cynnia.
    Die junge Naturi wich einen Schritt zurück und verbarg die blutüberströmten Hände hinter dem Rücken. „Ist sie eine Naturi?", fragte Bertha. Ihre Oberlippe kräuselte sich verächtlich bei der Frage und ließ ihre weißen Eckzähne aufblitzen. „Sie gehörte mir", sagte ich und schob mich zwischen Bertha und Cynnia. „Ein Faustpfand, das uns später hoffentlich noch einmal nützlich sein wird." Bertha knickte sofort ein und wich mit erhobenen Händen einen Schritt zurück, um zu zeigen, dass sie keinen Streit mit mir wollte. „Dir läuft vielleicht schon die Zeit davon. Vielleicht wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um dein Faustpfand zum Einsatz zu bringen?"
    „Ich denke auch, dass sie uns jetzt sehr gelegen kommt", sagte ich nickend und warf Stefan einen Blick über die Schulter zu. „Ich brauche deine Hilfe, damit das hier funktioniert." Ein grausames Lächeln spielte um seine Lippen, und er neigte den Kopf. „Was verlangst du von mir, große Älteste?"
    Ich antwortete ihm mit einem ebensolchen Lächeln und erwiderte sein Nicken. Zwar hatte ich eigentlich nicht vorgehabt, meinen Status als Konventsmitglied ins Spiel

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