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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Zauber zuletzt gewirkt worden war. Wir hatten damit aufgehört, als beide, Naturi und Bori, sicher weggesperrt waren und uns anderen angemessene und sicherere Mittel zur Verfügung standen, um uns tagsüber zu schützen. Außerdem war der Makel-Zauber nicht eben ungefährlich - er attackierte nämlich völlig wahllos. Er richtete sich gegen alles, was den Bannkreis durchschritt, egal ob Naturi, Tier oder Mensch.
    Als wir den Bannkreis schlossen, kam Bertha mit George im Schlepptau zu uns herüber. „Es heißt, dass ihr einen Seelensauger wirkt", sagte sie, während ihr Blick für eine Sekunde zu unseren verschlungenen Händen glitt. „Das ist der einzige Weg, wie wir uns tagsüber schützen können. Wir können hier jetzt nicht mehr weg. In weniger als einer Stunde geht die Sonne auf." „Was, wenn sie das Haus in Brand stecken?", wollte George wissen. „Für den Fall habe ich auch noch etwas in petto", antwortete ich und bemerkte in diesem Moment Shelly, die, dicht gefolgt von Danaus, aus dem Vordereingang der Herberge kam. „Kann ich dir die Vorbereitungen überlassen?", fragte ich mit einem Blick auf Stefan. „Ich hab noch was zu erledigen."
    „Ich verstehe nicht, was du mit ihm vorhast", sagte Stefan und zog seine Hand aus meiner. „Willst du sie beide aussaugen und hoffen, dass sie sich bis zum Sonnenaufgang nicht rühren?" „Nicht ganz", sagte ich schnippisch und ging dann zur Herberge, wo die anderen mich bereits erwarteten.
    Die Spannung in der Luft nahm mit jedem Augenblick zu. Schon kroch die Sonne auf den Horizont zu, und alle Nachtwandler spürten den nahenden Tod der Nacht. Instinktiv scharten sich die Überlebenden der ersten Angriffswelle der Naturi jetzt dichter um die Herberge, da sie scheinbar Schutz vor den Sonnenstrahlen verhieß, auch wenn sie in Wirklichkeit eine weitere tödliche Falle war.
    Zugleich hatten die Naturi ihre Reihen wieder um Rowe geschlossen, der sich einige Meter von den züngelnden Flammen entfernt aufgebaut hatte. Er ließ mich keine Sekunde aus den Augen, während ich mich durch den kleinen abgetrennten Bereich bewegte. Ich fragte mich, ob er wusste, was ich vorhatte. Hatte er schon einmal einen Seelensauger-Zauber gesehen? Und selbst wenn, war er bereit, uns seine sämtlichen Naturi entgegen-zuwerfen, nur um der Hoffnung willen, uns vielleicht zu töten, wenn wir am verwundbarsten waren? Ich hoffte, dass das nicht der Fall war. Die Macht, die der Zauber dann ansammeln würde, würde zweifellos wie ein Leuchtfeuer alles Dunkle und Schreckliche anlocken, das noch irgendwo auf der Erde lauem mochte.
    Shelly war bleich und zitterte in der kalten Nachtluft, als ich endlich bei ihr ankam. Die Nachtwandler, die an ihr vorübergingen, starrten die Erdhexe aus zusammengekniffenen, hungrigen Augen an. Es war eine lange Nacht, und schon jetzt zog sich der Kampf in die Länge - da sah sie wie eine schnelle, warme Mahlzeit aus.
    „Cynnia schläft sicher im Keller", sagte Shelly. „Ich dachte mir, es wäre das Beste, wenn wir sie so weit wie möglich außer Reichweite der Naturi bringen."
    Ich schenkte ihr ein schiefes Lächeln und nickte, wobei ich den Impuls unterdrückte, der Hexe auf die Schulter zu klopfen. Wenn man bedachte, dass sie aus dem Kampf in Ollantaytambo geradewegs in dieses Kriegsgebiet gestolpert war, musste ich zugeben, dass sie ihre persönlichen Grenzen wahrscheinlich längst überschritten hatte. „Gut. Mach dir keine Sorgen. Deine Aufgabe hier ist fast beendet. Du musst nur noch ein paar Kleinigkeiten für mich erledigen." „Und was dann?", fragte sie panisch und wich einen Schritt zurück, sodass sie halb von Danaus' massigem Körper verdeckt wurde.
    „Dann gehst du schlafen. Einfach nur schlafen. Es war eine lange Nacht, und du hast dir eine Mütze voll Schlaf verdient", sagte ich beschwichtigend. Meine Stimme verfiel in hypnotisch wirksame Frequenzen und verankerte den Gedanken an Schlaf in den hintersten Winkeln ihres Gehirns. Ich wusste, dass ich diese Einflüsterung später in der Nacht würde aktivieren müssen. „Oh." Das einzelne Wort entschlüpfte ihr im Flüsterton, aber ich bemerkte, dass sie sich immer noch nicht hinter Danaus' Rücken hervorwagte.
    „Du musst für mich einen Schutzzauber über die gesamte Herberge Zur Zuflucht legen. Es ist deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie nicht brennen kann", sagte ich. „Diesen Zauber kennst du doch sicher." „Selbstverständlich." Shelly trat wieder vor und reckte das Kinn bei der

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