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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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brachte.
    Im nächsten Moment toste das Feuer rund um die Herberge schon wieder. Es war mir gelungen, die beiden Naturi mit einem Überraschungsangriff zu überwältigen, da sie erwartet hatten, dass ich all meine Energie für die Aufrechterhaltung meiner Verteidigung aufwenden würde, anstatt anzugreifen. Ich hoffte, dass Rowe davor zurückschrecken würde, noch mehr Angehörige des Lichtclans zu opfern, weil ich bezweifelte, dass es mir gelingen würde, sie ein zweites Mal mit diesem Trick hereinzulegen. Zwar war ich inzwischen stärker, aber nicht stark genug, um es dauerhaft mit mehreren Naturi des Lichtclans aufzunehmen.
    „Das Feuer wird euch erst mal auf Abstand halten", sagte ich mit einem bösartigen Grinsen. „Lass deine Lichtclan-Leute nur kommen, die fackel ich ab wie trockenes Laub." „Dir läuft die Zeit davon", konterte Rowe, der sich offenbar für eine neue Taktik entschieden hatte, nachdem ihm klar geworden war, dass ein direkter Angriff gegen mich mit meiner brandneuen Fähigkeit keine Chance hatte. „Die Sonne geht bald auf." „Stimmt", sagte ich, nickte, griff dann hinter mich und schnappte mir Cynnia, die Danaus gerade brachte. „Und du sorgst gerade dafür, dass es der letzte Sonnenaufgang wird, den Auroras Schwester jemals zu Gesicht bekommt." Ich zerrte Cynnia nach vorne, bis sie neben mir stand und der Schein des Feuers über ihre ebenmäßigen Gesichtszüge und die blasse Haut tanzte.
    Sie war blutverschmiert, und ihre Kleidung war schmutzig und hing in Fetzen. „Nia!", hörte ich eine Frau schreien. Dann drängte sich Nyx durch die Menge an Rowes Seite, mit geweiteten und schreckerfüllten Augen. „Nyx!", rief Cynnia und warf sich einen Schritt nach vorne. Ich packte sie grob am Haar und zwang sie wieder dicht an meine Seite. „Das Angebot steht", sagte ich. „Ihr zieht von der Zuflucht ab, und ich lasse die kleine Nia frei."
    „Mira!", schleuderte mir Rowe verzweifelt entgegen. Die Hand mit der Klinge zitterte vor Wut, aber er sagte nichts weiter. Ich war mir sicher, dass Nyx ihn gedrängt hatte, einen Weg zu finden, wie Cynnia befreit werden konnte, und wie sein Plan aussah, begriff ich sofort, als sein Blick zum Himmel wanderte. Er hatte vor, die Sache einfach auszusitzen und sie sich dann zu holen.
    Danaus trat an meine Seite, in jeder Hand eine Waffe und bereit, erneut anzugreifen, auch wenn er wusste, dass es bis nach Sonnenaufgang keine weitere Attacke geben würde. Und dann würden er und Shelly allein einer Naturi-Armee gegenüberstehen. Die Naturi würden sämtliche Nachtwandler in Stücke hacken, bis wir alle tot waren, und dann ihre aus der Art geschlagene Prinzessin befreien.
    Wir haben keine Wahl. Seine Worte wisperten in meinem Kopf wie eine warme Brise und trafen mich völlig unvorbereitet. Ich hatte geglaubt, ich müsste ihn erst noch überzeugen. Ich hatte geglaubt, ich müsste den Jäger auf Knien anflehen, unsere Macht einzusetzen, um die Naturi zu vernichten, die darauf lauerten, uns alle zu töten. Das wird auch Cynnia das Leben kosten, sagte ich zu meiner eigenen Überraschung, bevor ich den Gedanken zurückhalten konnte. Ich hatte mich an ihre Gesellschaft gewöhnt. Sie hatte mir früher in der Nacht, als sie mir in die Brust gestochen hatte, das Leben gerettet. Ich hatte zu glauben angefangen, dass ich sie vielleicht doch einfach freilassen konnte, damit sie den Rest ihres Lebens in friedlicher Abgeschiedenheit mit ein paar von ihren Leuten verbringen konnte.
    „Bring Cynnia zurück nach drinnen", sagte Danaus mit einem Blick über die Schulter. Shelly führte die zitternde Cynnia fort.
    Ich will das nicht noch einmal tun, gestand Danaus endlich. Nach wie vor hielt er mit beiden Händen Messer umklammert und war bereit, unsere Feinde mit vollem Körpereinsatz anzugreifen, sobald ich die Flammen auch nur einen Zentimeter senkte. Wenn wir sie jetzt vernichten, wird es kein Opfer geben. Kein Tor, das wieder geschlossen werden muss.
    Danaus ließ die Klinge aus der Linken fallen und packte mich am Oberarm. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Stefan drohend einen Schritt nach vorn kam und sich anschickte, zwischen mich und den Jäger zu treten. Ein Wink von mir hielt ihn zurück, aber nur gerade so. Er würde zwar Wort halten und sowohl mich als auch Danaus schützen, aber das hieß nicht, dass er dem Jäger nicht eine ordentliche Abreibung verpassen durfte.
    In meinem Kopf wirbelten mehr als nur Danaus' Worte durcheinander. Sein Entsetzen und sein Ekel bei

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