Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
während ich alles tat, um seinem wütenden Blick nicht standhalten zu müssen. „Soweit ich weiß, gibt es überhaupt keine Dämonen. Allerdings gibt es Bori. Vor langer Zeit haben sie die Menschen manipuliert, um sich Zugang zu ihrer Seele und ihrer Energie zu verschaffen. Sie sind der Ursprung der alten Legenden über Engel und Dämonen." „Heißt das, ich bin zum Teil.. "
    Ein Schrei zerriss die Luft und ließ ihn mitten im Satz innehalten. Wir fuhren beide herum und jagten durch den Keller. Danaus war vor mir an der Treppe und stürmte hinauf, während ich ihm dicht auf den Fersen blieb. Am oberen Ende der Treppe fanden wir Cynnia, die mit bebenden Händen vor dem Gesicht auf einen Naturi starrte, der ausgestreckt vor der Kellertreppe am Boden lag. Sie waren uns nahe gekommen. Zu nahe.
    Ich packte Cynnia an den Schultern und zog sie schnell mit mir durch die Herberge, bis wir es endlich in die Küche im hinteren Teil des Hauses geschafft hatten. In diesem Refugium aus Edelstahl gab es keine Leichen, sodass ich sie hier einigermaßen beruhigt unter Shellys Aufsicht zurücklassen konnte.
    „So viele Tote. So viele Leichen", wiederholte sie immer wieder. Diese Worte gingen mir nicht aus dem Kopf, während ich die Herberge durchkämmte. Ich zählte über zwei Dutzend im Inneren unserer Zuflucht und ein weiteres Dutzend auf dem Rasen vor dem Haus und im Garten. Rowe hatte fast vierzig Naturi in den Tod geschickt, um mich zu töten und Cynnia zu befreien, bevor er endlich aufgegeben hatte.
    Draußen sah ich zum Giebel der Herberge hinauf. Er war geschwärzt und rauchte leicht, aber Shellys Schutzzauber hatten standgehalten. Es war kaum zu glauben, aber wir alle hatten den Tag überlebt, und jetzt war es an der Zeit, Pläne für die Nacht zu schmieden. So langsam schwante mir, dass bis hierher am Leben zu bleiben der einfache Teil des Ganzen gewesen war.
    25
    Vom Scheiterhaufen, den wir vor der Herberge errichtet hatten, kroch der Gestank nach verbranntem Fleisch durch die geschlossenen Schlafzimmerfenster. Während ich zum Machu Picchu hinaufstarrte, versuchte ich den Geruch so gut wie möglich zu ignorieren, aber gegen das Bild von dem riesigen Leichenhaufen, das immer wieder in meinem Kopf aufflackerte, war ich machtlos.
    Siebenunddreißig tote Naturi hatten wir im Bannkreis rund um die Herberge entdeckt. Sie waren überall verstreut: im Garten und in der gesamten Herberge Zur Zuflucht. Außer den Naturi waren auch noch zwölf Menschen getötet worden. Fünf davon waren Wächter, die zusammen mit den Nachtwandlern gekommen waren, aber sieben weitere waren, soweit wir das beurteilen konnten, Touristen. Die Naturi hatten sich die Zeit genommen, drei Menschen den Leib aufzureißen und einige innere Organe zu entfernen. Noch eine Ernte. Rowe hatte bereits mehr als einmal gezeigt, dass er sich hervorragend auf Blutmagie verstand, für die manchmal Körperteile von lebenden Kreaturen nötig waren. Ich biss die Zähne zusammen und schluckte die aufsteigende Wut hinunter. Ich hatte den Verdacht, dass er die Menschen nur deshalb getötet hatte, um zu zeigen, dass er es konnte, um zu beweisen, dass ich sie nicht beschützen konnte, ganz gleich, wie sehr ich mich auch bemühte.
    Bei unserem Erwachen hatten sich die restlichen Naturi nach Machu Picchu zurückgezogen. Heute war die Reihe an uns, ihre Stellung zu attackieren und ihre Pläne zu vereiteln.
    Hinter mir warf Danaus seinen treuen schwarzen Seesack voller Waffen aufs Bett, was ein hörbares Ächzen der Sprungfedern zur Folge hatte. Einer der Menschen, die Stefan kontaktiert hatten, war geistesgegenwärtig genug gewesen, ihn zusammen mit unserem restlichen Gepäck mitzubringen. Meine kleine Klamottentasche fehlte zwar, aber darüber zerbrach ich mir jetzt nicht den Kopf. Ein paar Kleidungsstücke, eine Sonnenbrille, Haar- und Zahnbürste, all das ließ sich leicht ersetzen - immer vorausgesetzt, ich würde die nächsten Stunden in Machu Picchu überleben.
    „Wir halten uns an den ursprünglichen Plan", verkündete Danaus in das allzu stille Zimmer hinein. Ich warf dem Jäger über die Schulter einen Blick zu und sah, wie er rasch seine Waffen durchging, bevor er entschied, was er mitnehmen würde. „Wir gehen zum Gipfel des Machu Picchu und halten die Naturi davon ab, das Tor zu öffnen."
    Ein schwaches Lächeln huschte über meine Lippen, als ich mich umdrehte und die Schulter gegen das kalte Fensterglas lehnte, sodass ich die heraufziehende Nacht aus dem

Weitere Kostenlose Bücher