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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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zwei Züge nach Aguas Calientes, und die fahren beide vor sieben Uhr morgens ab." „Wie steht's mit einem Leihwagen und selber fahren?" „Hab ich mir angesehen. Die Straße geht nur bis Ollantaytambo. Von da aus muss man für die letzten zwei Wegstunden den Zug nach Aguas Calientes nehmen."
    „Wie können in einem Land bloß solche Zustände herrschen?", schrie ich und sprang auf. Ich raufte mir mit beiden Händen die struppigen Haare, während ich im Zimmer auf und ab ging. Die Absätze meiner Stiefel knallten auf den Holzfußboden, sodass das Echo von den dünnen Wänden widerhallte. Immerhin konnte ich jetzt sicher sein, dass unsere Nachbarn im Nebenzimmer meine wachsende Anspannung ebenfalls mitbekamen.
    „Mira, wir sind hier zwischen den Anden und den Regenwäldern des Amazonas eingeklemmt. Wir können froh sein, dass wir es überhaupt bis hierher geschafft haben", stellte Danaus geduldig fest. Ich ließ die Hände sinken. „Du hast recht." Uns saß schließlich noch ein ganz anderes Problem im Nacken, um das wir uns kümmern mussten. „Wo sind Shelly und Cynnia?" „Nebenan", sagte er und wies mit dem Kopf die Richtung. „Irgendwelche Probleme?", fragte ich, als ich mit Danaus im Schlepptau auf die Tür zusteuerte. „Keine. Die beiden haben sich hervorragend benommen. Genau genommen .. " Er verstummte, bevor er den Satz zu Ende bringen konnte.
    Ich blieb neben ihm auf dem Flur stehen und verstellte ihm den Weg ins Zimmer, das unsere beiden Gefährten beherbergte. „Was?' Danaus verzog das Gesicht, wich meinem Blick aus und ließ die Augen durch den gesamten Flur wandern, bevor er endlich auf einen Punkt direkt über meiner Schulter starrte. „Mir blieb keine andere Wahl. Irgendwann musste ich ihr die Handschellen abnehmen, um sie durch die Sicherheitskontrolle zu kriegen. In erster Linie habe ich mir Sorgen gemacht, dass sie deinen Schrankkoffer durchsuchen könnten. Shelly konnte die Gedanken der Sicherheitsleute nicht gleichzeitig von den Eisenfesseln und dem Koffer ablenken."
    „Und da hast du sie freigelassen?", keuchte ich, während ich mich bemühte, meine Stimme in der Öffentlichkeit zu dämpfen. Hatte er den Verstand verloren? Ich sah ja ein, in welcher Lage er sich befunden hatte, aber trotzdem, einfach so unsere Gefangene freizulassen! Ich kämpfte gegen den Drang an, mir die Haare zu raufen und den Flur hinabzustürmen. Stattdessen beschränkte ich mich darauf, die Fäuste zu ballen und mit den Zähnen zu knirschen. „Mir blieb keine andere Wahl. Sie war die ganze Zeit über brav. Sie hat geholfen, uns mit einem Schutzschirm zu umgeben. Wir sind dank ihrer Hilfe schneller durch die Kontrolle gekommen."
    „Und ich bin mir sicher, dass sie nebenbei auch noch ihre Leute von ihrer Anwesenheit in Cuzco informiert hat", fauchte ich wütend. „Möglich", räumte Danaus achselzuckend ein, während er einen weiteren Zimmerschlüssel aus der Tasche zog. .Aber ich dachte, das wäre genau das, was wir wollten. Eine Konfrontation mit Rowe noch vor dem Opfer, oder? Wenn sie die anderen alarmiert hat, dass sie im Land ist, dann sollten sie ihr doch wohl zu Hilfe eilen." „Und, sind sie geeilt?" „Die Naturi sind ganz in der Nähe. Hier in der Stadt sogar, aber keiner hat sich dem Hotel genähert, soweit ich das erkennen kann." „Du hast ja auch geschlafen." „Weil ich nicht glaube, dass sie den anderen mitgeteilt hat, dass sie hier ist." „Warum?"
    Er klopfte an die dünne Tür des Hotelzimmers, bevor er den Schlüssel ins Schloss steckte. Als er den Knauf drehte, warf er mir über die Schulter hinweg einen Blick zu, und ein düsterer Ausdruck lag in seinen tiefblauen Augen. „Weil sie noch schlimmer aussieht als du."
    Von dieser Bemerkung überrascht, folgte ich dem Jäger wortlos in das enge Hotelzimmer, das bis auf ein kleines Fenster in der Wand gegenüber der Tür mit unserem identisch war. Shelly lehnte mit dem Rücken am Kopfteil des Bettes, während sie mit einer Nagelfeile langsam der Reihe nach über jeden einzelnen Nagel ihrer linken Hand fuhr. Cynnia saß so weit wie nur möglich von der Tür und vom Fenster gleichermaßen entfernt in einer Ecke am Boden. Sie hatte die Arme um die angewinkelten Knie geschlungen, und ihre Schultern waren schmerzhaft verkrampft. Die stählernen Fesseln zierten nun wieder ihre schmalen Handgelenke. Ein leises metallenes Klirren lag in der Luft, als würden ihre Hände zittern.
    „Du bist ja immer noch da", sagte ich mit einer Spur Überraschung in der

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