Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
Stimme. „Wo soll ich denn sonst sein?" Ihre leise Stimme hatte nicht mehr Kraft als ein Windhauch. Ihre Haut, die normalerweise in einem bleichen Perlmuttton schimmerte, war nun fahl, fast grau, und der Blick ihrer strahlend grünen Augen wirkte stumpf, während er von einem Ende des Zimmers zum anderen huschte. „Nach allem, was ich gehört habe, hättest du dich auch aus dem Staub machen und wieder bei deinen Leuten unterkriechen können. Die wuseln hier ja überall herum, wie ein Haufen Küchenschaben. Du hättest zu deinem Schwärm zurückkehren können."
    „Und wozu? Um einer anderen Gruppe in die Hände zu fallen, die auch nur meinen Tod will? Was, wenn Rowe wirklich glaubt, was über mich erzählt wird? Er würde mich auf der Stelle umbringen. Oder schlimmer noch .. " Sie zögerte und fuhr sich mit einer Hand durch das strähnige braune Haar. „.. er könnte mich Aurora überlassen, wenn sie es tatsächlich durch das Tor schafft." „Also, erstens schafft es Aurora auf keinen Fall durch das Tor. Dieses Tor bleibt geschlossen!", sagte ich und baute mich vor ihr auf. Als ich nur noch einen knappen halben Meter entfernt war, kniete ich mich hin und beugte mich, auf die Knöchel meiner Linken gestützt, zu ihr, woraufhin sie noch weiter in die Ecke zurückkrabbelte. „Und zweitens, warum solltest du bei einer Gruppe bleiben, die dich am Ende auch nur töten wird?'
    „Weil ihr mich wenigstens noch braucht", sagte sie und reckte leicht das Kinn. Ich wich ein Stück zurück, blieb aber vor ihr knien, während ich ärgerlich den Mund verzog. „Aber nicht, wenn das mein eigenes Leben gefährdet", sagte ich. „Es gibt keinen Grund für mich, dich zu beschützen, wenn ich mich damit selbst gefährde, und bis jetzt hast du mir kaum einen Grund geliefert, dich am Leben zu lassen." „Ich habe dich bewacht, während du geschlafen hast!", rief sie und beugte sich vor. „Die Sonne stand hoch am Himmel, und die Männer dort hätten verlangt, den Koffer zu kontrollieren, den Danaus trug, wenn ich dich nicht mit einem Zauber verhüllt hätte."
    „Und warum hast du das gemacht?" „Du meinst, abgesehen davon, dass Danaus mir auf der Stelle das Herz herausgeschnitten hätte, wenn ich dein Versteck preisgegeben hätte?", sagte sie und verzog den Mund zu einer hässlichen Grimasse. „Ich brauche dich. Ich brauche dich, damit du mich vor dem Rest meines Volkes beschützt. Insbesondere vor Rowe. Er ist der Liebhaber meiner Schwester. Wenn sie sich in den Kopf gesetzt hat, mich umzubringen, nehme ich an, dass er ihre Befehle mit Freuden ausführen wird."
    Auf meinem Gesicht breitete sich langsam ein Grinsen aus, bis die Lippen sich zurückzogen und meine blendend weißen Eckzähne freigaben. „Dann brauche ich aber mehr von dir als nur einen einfachen Schutzzauber." Cynnia seufzte schwer und ließ den Kopf sinken, bis ihre Stirn die Knie berührte. Ihre Stimme klang gedämpft, als sie sprach, aber ich verstand sehr gut, was sie sagte. „Es sind Dutzende von Naturi hier. Über hundert. Sie sind in der Stadt und oben in den Bergen. Sie sind überall." „Und das hast du gespürt, als Danaus dir die Handschellen abgenommen hat?"
    „Ich spüre sie auch mit den Handschellen. Ich habe sie in dem Moment gespürt, als ich diesen Boden betreten habe." Sie hob den Kopf und erwiderte meinen Blick mit glasigen grünen Augen. Sie sah mich zwar an, aber ich hatte das Gefühl, dass sie mich gar nicht richtig wahrnahm. „Die Erde hier ist von Kraft gesättigt. Ich kann sie überall spüren. Im Boden, in der Luft, in den Tieren, die sich überall im Schatten und in den Wäldern ringsum verbergen. Rowe verfügt über mehr als genug Kraft, um das Tor zwischen den beiden Welten zu öffnen. Er hat die Macht, die Mauern restlos einzureißen und das Gefängnis zu zerstören, das uns gefangen hält. Der Berg Machu Picchu mag der Höhepunkt sein, aber das gesamte Tal fließt beinahe über vor Energie. Die Nachtwandler haben nicht die geringste Chance, falls du vorhast, den Naturi gleich hier entgegenzutreten."
    Ich ließ mich für einen Moment auf die Fersen zurückfallen und starrte meine Gefangene an. Sie sah nicht so triumphierend aus, wie ich es von jemandem erwartet hätte, der für den Fall, dass die Nachtwandler es mit den Naturi aufnehmen wollten, unsere völlige Vernichtung prophezeite. Stattdessen wirkte sie niedergeschlagen, fast hoffnungslos, wie sie da mit hängenden Schultern und Tränen in den halb geschlossenen Augen, die im

Weitere Kostenlose Bücher