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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Ich pack das schon. Du bist nicht die Einzige, die davon abgelenkt wird.
    Ein Teil von mir wollte bei der Erinnerung daran lächeln, dass Danaus meinen Hunger ebenfalls spüren konnte. Je stärker der Blutdurst wurde, desto unerträglicher wurde es für ihn in meiner Nähe. Er hatte mir nie genau erklärt, wie es ihn beeinflusste, aber ich wäre jede Wette eingegangen, dass die Folgen nicht gerade angenehm waren. In meinem Fall stärkte es das Raubtier in mir, machte mich brutaler und ließ mich leichtsinniger handeln. Und das Kräftigen selbst bekam mit dem richtigen Partner oft eine sexuelle Note, obwohl das nicht unbedingt so sein musste.
    Wenn der Blutdurst nicht gerade an der Innenseite meines Schädels kratzte, war das Kräftigen auch nicht aufregender, als sich an der nächsten Pommesbude einen Burger zu schnappen. Aber wenn die Welt um dich herum von einem blutigen Schleier überzogen war, konnte der Vorgang des Kräftigens etwas ganz und gar Orgastisches bekommen. Jedenfalls fragte ich mich schon, wie sich das für meinen lieben Danaus anfühlen mochte.
    „Ein paar Blocks von hier befindet sich eine Handvoll Naturi, aber Cynnia ist die einzige Naturi, die ich hier im Hotel erkennen kann", sagte er endlich. „Und so richtig kann ich sie Eigentlich gar nicht spüren." „Die Fotos?", fragte ich und streckte ihm über die Schulter die Hand entgegen. Danaus klatschte mir den Stapel Farbfotos in die Hand. Die Ränder waren von der Reise verknickt und abgestoßen. Inzwischen hatten sie den Weg von Savannah nach Aswan, London, Venedig, Heraklion und wieder zurück nach Savannah mitgemacht. Es war ein Wunder, dass sie das überlebt hatten.
    „Danaus, ich möchte, dass du mit Shelly losgehst, um etwas zu essen für sie und Cynnia aufzutreiben. Die Naturi wirkt langsam etwas blass um die Nase, und wir wollen ja nicht, dass sie uns wegstirbt, bevor ich mit ihr fertig bin", sagte ich und ließ dabei Cynnia keine Sekunde aus den Augen, während sie meinen Blick erwiderte. „Das gefällt mir nicht, Mira", sagte er und gab sich keine Mühe, sein Missfallen zu verbergen. Ich spürte, wie seine Wut und Besorgnis gegen meinen Rücken brandeten, als er bei mir stand. „Das erwarte ich auch gar nicht", fauchte ich. „Tu´s einfach und trödel hier nicht rum. Ich verspreche, dass ich sie in deiner Abwesenheit nicht umbringe." „Mira, sag doch bitte nicht so was. Nia ist wirklich jedem deiner Wünsche nachgekommen", legte sich Shelly ins Zeug. „Vielleicht können wir einen anderen Weg finden."
    „Raus mit dir, Shelly. Nimm Danaus mit. Wenn du sicher gehen willst, dass Nia nichts passiert, dann schlage ich vor, dass ihr keine Zeit verliert." Danach sagte niemand mehr etwas. Man hörte nur noch das Geräusch von zwei Paar Schritten und das Türenschlagen. Ich grinste Cynnia an, die mich ohne jeden Ausdruck im müden Gesicht ansah.
    „Endlich unter uns", sagte ich. „Du wirst mich nicht töten", verkündete Cynnia selbstsicher und reckte in einem Anfall von Entschlossenheit das Kinn. Ich lachte ihr ins Gesicht und warf dabei den Kopf in den Nacken, während ich mich mit gekreuzten Beinen auf dem Boden zurechtsetzte. „Natürlich werde ich dich irgendwann umbringen. Aber im Moment scheinst du bereit zu sein, mir zu helfen, und falls du es noch nicht bemerkt hast, ich nehme jede Hilfe, die ich kriegen kann, dankbar an, um deine Schwester Aurora in ihrem eigenen Reich unter Verschluss zu halten. Ich bin außerdem für jede Unterstützung gegen Rowe dankbar, also stehen wir wohl auf derselben Seite."
    „Wie du und Danaus. Macht er nicht eigentlich Jagd auf Nachtwandler?" „Ja, aber zwischen dir und Danaus gibt es einen gewaltigen Unterschied." Ich lächelte erneut und beugte mich vor, bis meine Ellbogen auf den Knien ruhten. „Danaus hasse ich nicht mit jeder Faser meines Körpers. Was zwischen mir und Danaus passieren wird, bleibt abzuwarten. Wenn diese Sache ausgestanden ist, hätte ich nichts dagegen, ihn einfach ziehen zu lassen. Aber dich? Wohl kaum."
    „Und was kann ich also tun, um meinen Tod hinauszuzögern?", fragte Cynnia. „Schau dir die hier mal an." Ich reichte ihr die Bilder von den Bäumen, die Danaus mir erst vor wenigen Monaten gezeigt hatte, die Bilder, mit denen meine ganze grauenhafte Reise überhaupt erst begonnen hatte. Es gab zwölf verschiedene Fotos von zwölf verschiedenen Baumarten. In jeden Baum war ein anderes Symbol eingeritzt. Weder Danaus noch ich hatten herausbekommen können, was sie

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