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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Insgesamt waren fünf von ihnen ums Leben gekommen, doch ich konnte mich an kein einziges Gesicht mehr erinnern. Sie waren einfach nur Nachtwandler; dunkle Kreaturen, die sich von menschlicher Lebenskraft nährten.
    Und doch war es mir gelungen, ausgerechnet die Wesen zu verletzen, die zu schützen ich geschworen hatte. Das arme Menschenkind, das hier weinend zu meinen Füßen kauerte, war durch meinen Entschluss, ihren Geliebten zu töten, bis ins Mark getroffen worden.
    Ich ballte die Fäuste und sah zu Mira hinüber. Auf keinen Fall würde ich mich für meine Taten entschuldigen. Das konnte ich nicht. Schließlich glaubte ich immer noch an meine Mission. Irgendjemand musste die Menschen vor den Nachtwandlern schützen.
    Ja, aber manche Menschen wollen und brauchen deinen Schutz nicht , teilte Mira mir im Geiste mit, womit klar wurde, dass sie meine Gedanken die ganze Zeit belauscht hatte. Deine Taten haben weiter reichende Folgen, als dir manchmal klar ist.
    Ich rette Leben.
    Und manchmal zerstörst du Leben. Ein trauriger Ausdruck trat in Miras violette Augen, als sie meinen Blick erwiderte. Einen Moment hatte ich das Gefühl, als bemitleidete sie mich, und ich fragte mich, ob sie damit recht hatte. Doch ich schob den Gedanken rasch beiseite. Irgendjemand musste die Menschheit vor den Vampiren beschützen. Oder?
    Du kannst von mir keine Entschuldigung erwarten , teilte ich ihr in Gedanken stur mit, obwohl es selbst für mich hohl und lahm klang.
    Das habe ich auch nie von dir verlangt , antwortete Mira. Sie glitt mit einer fließenden Bewegung aus der Sitznische. Ich spürte, wie alle Augen sich auf die Hüterin der Domäne richteten. Endlich würde sie die Situation in die Hand nehmen, und damit stand fest, dass die Nacht für einen der hier Versammelten ein schmerzhaftes Ende nehmen würde.
    »Zu wem gehört diese Frau?«, fragte Mira herrisch. Sie hob die Stimme, sodass sie auch in den hintersten Ecken des Clubs zu hören war.
    Als sich nicht gleich jemand meldete, machte Gregor einen Vorstoß. »Mark?« Ich bezwang den Impuls, dem Nachtwandler einen Blick über die Schulter zuzuwerfen. Langsam wurde mir klar, warum er Mira derartig auf die Nerven ging. Stattdessen ließ ich den Blick durch den Raum wandern. Niemand traute sich, Mira direkt in die Augen zu sehen.
    »Na schön! Versuchen wir’s noch mal. Wer hat diese Frau mit ins Dark Room gebracht?«, verlangte Mira und wurde mit jedem Wort lauter. Das Dark Room stand nur Mitgliedern offen, und Mitglieder konnten nur Nachtwandler oder Lykanthropen werden. Menschen durften den Club nur in Begleitung von Vampiren oder Lykanern betreten.
    »Ich habe sie mitgebracht«, meldete sich eine blonde Nachtwandlerin. Sie hob schüchtern die Hand, als sie vortrat. »Wir sind Freundinnen. Ich wusste nicht, dass du den Jäger mitbringen würdest. Ansonsten hätte ich sie nie hereingelassen.«
    »Aber sicher warst du so freundlich, ihr zu zeigen, wer Danaus ist, sobald wir aufgetaucht sind«, stellte Mira sarkastisch fest.
    »Sie hat mich gefragt«, meinte die Vampirin achselzuckend. »Ich hatte keine Ahnung, dass sie so reagieren würde.«
    WederMiranochichglaubtenihr.DieNachtwandlerinhättemühelosdieGedankenmeinerAngreiferinlesenundwissenkönnen,wassievorhatte.NatürlichgabesimganzenClubkeineneinzigenNachtwandler,vondemichernsthaftglaubte,dasserdazwischengegangenwäre,alssiedasMesserzog.MirabildetewomöglichdieeinzigeAusnahme,aberselbstbeiihrwarichmirnichtganzsicher – eswärewohlaufihreLauneangekommen.ErstaunlichanderSachefandichnur,dassGregoresüberhauptfürnötigbefundenhatte,michzuwarnen,alssieaufmichlosgegangenwar.Erhätteleichtzulassenkönnen,dasssiemicherstach,undniemandhätteihmdeswegeneinenVorwurfgemacht.
    Mira zückte blitzartig das Messer, das in ihrem Gürtel steckte, und warf es nach der Blonden. Der Aufprall war so heftig, dass die Vampirin, als sich die Klinge in ihre Schulter bohrte, ein paar Schritte zurücktaumelte. Die Blonde schrie vor Schmerz und Überraschung auf, und ihre Hände griffen nach der Klinge. Wieder stand der Geruch nach frischem Blut in der Luft und weckte die Gier der anwesenden Vampire aufs Neue, doch diesmal lag noch ein anderes Gefühl in der Luft. Es war dasselbe Verlangen nach Tod und Schmerz, das ich gespürt hatte, als Mira bei der Erstkommunion David bestraft hatte. Sobald ein Kampf zwischen zwei Nachtwandlern ausbrach, gab es nur noch sehr wenig Loyalität. Die Lust an Gewalt und Zerstörung brach sich Bahn.
    »Deine

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