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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Stelle, wo ich die kleinen Biester erahnen konnte, und feuerte einen einzelnen Schuss ab. Blätter stoben, als die Kugel durchs Geäst fetzte und schließlich in einem Baumstamm stecken blieb. Nichts rührte sich. Bis auf das Rauschen des Wassers blieb es totenstill.
    Ich glitt ein Stück nach links und feuerte ein zweites Mal. Die Kugel durchschlug das dichte Blattwerk einer Baumkrone, bevor sie mit einem »Ping!« vom Metall des Fensterrahmens abprallte. Ein einzelner schriller Schrei ertönte, wie von einer Maus, die von einer Dampfwalze überrollt wird. Etwas, das größer und massiger war als ein Palmblatt, stürzte aus der Baumkrone und klatschte ins Wasser darunter.
    Ich konnte den kleinen Körper im Fallen nicht genau erkennen, aber das musste ich auch nicht. Seine Gefährten hatten sich bereits in die Luft erhoben, und die erkannte ich nur zu gut.
    Es waren Naturi des Windclans, ähnlich denen, die wir im Wald bei London gesehen hatten, mit Schmetterlingsflügeln und kleinen, schlanken Körpern.
    Klar, das war kein Haufen wütender Luftwächter, die sich mit scharfen Klauen auf mich stürzten, um mir die Gedärme herauszureißen, aber ihre Giftpfeile waren trotzdem äußerst schmerzhaft und oft sogar tödlich. Außerdem stand es fünf gegen einen. Wo zur Hölle war Mira bloß?
    Während sie über mir durch die Luft sausten, begannen die Windnaturi in der pechschwarzen Finsternis schwach zu glühen, wie Lampen in der Weihnachtsdekoration. Drei schimmerten hellblau, die anderen beiden leuchteten grellorange. Ich fragte mich, ob sie aus zwei verschiedenen Familien des Windclans stammten. Was zum Teufel hatten sie hier im Gewächshaus zu suchen? Ob sie sich versteckten? Oder hatten sie sich hier etwa ein Nest gebaut?
    »Verlasse diesen Ort!«, blaffte eine der Naturi über mir. »Du hast hier nichts zu suchen.«
    »Und ihr seid nicht willkommen in der Domäne der Feuermacherin«, rief ich zurück und visierte mit der Pistole das Herz der Kreatur an.
    »Die Feuermacherin weiß nicht, dass wir hier sind. Und sie muss auch nichts davon erfahren. Wir haben ihren Menschen kein Haar gekrümmt«, entgegnete die Naturi.
    »Dann weiß sie es jetzt.«
    Eine weitere Naturi sauste zu derjenigen herüber, die mit mir sprach, und legte ihr die Hand auf die schmale Schulter. »Das ist der Jäger, der mit der Feuermacherin umherzieht«, verkündete sie. »Wo er ist, kann sie nicht weit sein. Bestimmt weiß sie schon Bescheid.« Sogleich schossen die Naturi des Windclans in alle Richtungen davon und suchten die unmittelbare Umgebung nach der Nachtwandlerin ab. Während sie zwischen den Bäumen umherzischten, gab ich einen weiteren Schuss ab.
    »Wo ist sie?«, fragte eine und stand neben einem Baum in der Luft. Ich nutzte die Gelegenheit, einem der orange leuchtenden Naturi eine Kugel in die Brust zu jagen.
    »Sie ist damit beschäftigt herauszufinden, welchen Unfug ihr in ihrer Domäne noch angerichtet habt«, erklärte ich, während der Naturi schreiend aus dem Baum fiel und auf den harten Boden krachte.
    Ein Pfeil schwirrte knapp an meinem Kopf vorbei und blieb mit dumpfem Aufprall im Baum hinter mir stecken. Das war nur ein Warnschuss gewesen. »Warum tötest du uns? Wir haben dir nichts getan. Wir haben niemandem in der Domäne der Feuermacherin etwas getan. Wir wollen hier nur in Ruhe leben.«
    »Friedliche Koexistenz mit den Menschen? Das bezweifle ich«, rief ich und bewegte mich ein Stück den Pfad hinunter nach links, um mich in eine bessere Schussposition zu manövrieren und die Naturi zu erwischen, die jetzt eine Handarmbrust auf mich richtete.
    »Stimmt«, sagte sie mit einem bösartigen Grinsen. »Es ist nur ein vorübergehendes Arrangement, aber im Moment sind wir gewillt, friedlich mit den Erdmördern zusammenzuleben. Könnt ihr uns nicht im Gegenzug auch einfach in Ruhe lassen?«
    »Nein«, antwortete ich und feuerte zwei weitere Schüsse ab. Die Naturi wich den Kugeln aus, indem sie Richtung Boden sauste, und ließ ihrerseits einen Giftpfeil von der Sehne.
    »So sei es. Dann töten wir eben dich zuerst und schauen uns dann nach der Nachtwandlerin um«, murmelte die Naturi und sauste zurück ins dichte schwarze Blattwerk unter der Decke des Gewächshauses. Ich schoss noch einmal auf gut Glück, weil ich sie wenigstens am Flügel zu erwischen hoffte, aber alles, was ich hörte, war der unverkennbare Klang von berstendem Glas. Ich zuckte zusammen, als die Kugel das Fenster durchschlug und es zerschmetterte. Die

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