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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Zukunft zusammen.«
    »Du irrst dich«, erwiderte sie mit dünner, zitternder Stimme. »Nicole lebt noch. Sie ist irgendwo in der Stadt.
    Glaubst du nicht ich wüsste es, wenn sie tot wäre? Ich würde es spüren, irgendetwas in mir würde es mir sagen …
    du irrst dich!«
    »Gypsy …«
    »Ich will nicht mehr darüber sprechen. Kein Wort mehr, Derek, oder unsere Freundschaft ist für immer beendet. Ich werde meine Tochter zurückbekommen, und eines Tages werde ich mit Vergnügen zusehen, wie du Lügen gestraft wirst. Und jetzt möchte ich mir gern ein Pferd von dir leihen, nur für ein oder zwei Stunden.«
    »Du willst diesem italienischen Bastard die fünftausend Pfund geben«, sagte Derek grimmig. »Ich sollte dir folgen und ihn umbringen.«
    »Nein. Du weißt dass meine einzige Chance, Nicole wiederzufinden, vertan ist wenn ihm etwas passiert.«
    Er rückte mit finsterem Gesicht. »Worthy lässt dir ein Pferd bereitstellen. Und danach hoffe ich inständig, dass Wolverton dich mal ein paar Abende zu Hause halten kann.«
    In der Dämmerung erreichte Lily den Treffpunkt. Es hatte leicht zu regnen begonnen, und für kurze Zeit wurde der Gestank nach Müll, verfaulten Abfällen und Dung, der Covent Garden beständig durchdrang, weggewaschen.
    Überrascht sah sie, dass Giuseppe bereits da war. Sie ritt langsam näher und stellte fest, dass sein übliches selbstsicheres Gehabe ihm völlig abhanden gekommen war. Die dunklen, gut geschnittenen Kleider, die er trug, wirkten schäbig, und sie fragte sich, warum er das viele Geld, das sie ihm bisher gegeben hatte, nicht in neue Kleidung investiert hatte. Als er sie sah, hellte sich sein missmutiges Gesicht auf.
    »Hai il denaro?«
    »Si, l’ ho«, antwortete Lily, aber anstatt den Beutel in seine ausgestreckte Hand zu legen, drückte sie ihn fest an ihre Brust.
    Er verzog die Mundwinkel. Der Regen war einem kühlen Dunst gewichen. »Come piove«, bemerkte er schmollend.
    »Immerzu regnet es, immerzu ist der Himmel grau. Ich hasse dieses England!«
    »Warum. gehst du dann nicht weg?«, fragte Lily und blickte ihn unverwandt an.
    Giuseppe zuckte missmutig mit den Schultern. »Das liegt nicht an mir. Ich bleibe, weil sie mich hier haben wollen.« Wieder zuckte er mit den Schultern. »E cosi.«
    »So ist es eben«, übersetzte Lily leise. »Wer sind ›sie‹, Giuseppe? Haben ›sie‹ etwas mit Nicole und dieser Erpressung zu tun?«
    Er blickte sie verärgert an, als habe er mehr gesagt als er wollte. »Gib mir das Geld.«
    »Ich werde es nicht mehr tun«, erwiderte Lily steif. »Ich kann es nicht Giuseppe. Ich habe alles getan, was du von mir verlangt hast. Ich bin nach London gekommen, als du es gewollt hast. Ich habe dir alles gegeben, was ich besitze, ohne dass du mir auch nur den kleinsten Beweis dafür beibringen konntest dass Nicole noch lebt. Das Einzige, was du mir je gegeben hast ist das kleine Kleid, das sie getragen hat als du sie entführt hast.«
    »Du zweifelst daran, dass Nicoletta noch bei mir ist?«, fragte Giuseppe mit seidiger Stimme.
    »Ja, ich bezweifle es.« Lily schluckte. »Ich. glaube, sie ist schon tot.«
    »Du hast mein Wort, dass sie am Leben ist.«
    »Nun«, Lily lachte verächtlich auf, »verzeih mir, wenn ich dein Wort nicht als besonders verlässlich empfinde.«
    »Darin irrst du dich, cara«, erwiderte Giuseppe mit einem unerträglich schlauen Gesichtsausdruck. »Irgendwie habe ich mir heute Abend selber gedacht, ich sollte dir einen Beweis mitbringen, dass Nicoletta in Sicherheit ist. Ich will nicht, dass du an mir zweifelst Ich glaube, ich zeige dir vielleicht etwas, damit du meinem Wort glaubst.« Er blickte über die Schulter zu dem Gewirr verschlungener Gassen.
    Verwirrt folgte Lily seinem Blick. Er rief etwas auf Italienisch, wobei er einen Dialekt verwendete, den selbst Lily, obwohl sie die Sprache fließend beherrschte, nicht verstand. Nach und nach tauchte ein dunkler, untersetzter Schatten aus dem Nichts auf.
    Lily starrte auf die seltsame Erscheinung, und ihr Mund öffnete sich.
    »E lei«, sagte Giuseppe selbstgefällig. »Was sagst du jetzt cara?«
    Lily zitterte, als sie merkte, dass die entfernte Gestalt ein Mann war, der etwas Kleines, Puppenähnliches auf dem Arm trug. Er hielt das Kind unter den Armen hoch. Als er sie noch ein bisschen höher hob, schimmerten die schwarzen Haare des kleinen Mädchens wie polierter Onyx gegen den blaugrauen Himmel. »Nein«, krächzte Lily.
    Ihr Herz schlug wie eine Trommel.
    Das Kind

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